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Kunstaktion am Asylantenheim Hartenberg & Tipps zur konkreten Flüchtlingshilfe in Mainz (!)

asyl

Die Künstler-Initiative „Farbel“ bemalt seit gestern (und bis morgen noch) die Fassade vom Asylantenheim am Hartenberg. Hier leben 20 Familien aus einer Vielzahl von Ländern. Etwa die Hälfte der 80 Bewohner sind Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. „Farbel“ wurde 2014 von den zwei Kunststudentinnen Theresa Lawrenz und Leonora Nieling gegründet. Ihr Ziel ist es, Mainz Stück für Stück bunter zu machen. Jeder soll die Chance haben, seinen Lebensraum zu verändern, um sich hier wohl zu fühlen. Mehr über das aktuelles Projekt:

Wer bisher in die Einfahrt des Asylantenheims in der Ludwigsburger Straße trat, wurde von einem tristen Anblick empfangen: einer kargen, grauen Betonwand von 4×4 Metern. Doch das soll sich ändern. Zusammen mit den „Farbels“ wurden Ideen für das Design gesammelt, Entwürfe gezeichnet und schließlich ab heute die Fassade bemalt. Eine graue Wand wird nun bunt – doch es geht um mehr: Die Bewohner des Heimes sollen sich mit diesem Ort, ihrem vorübergehenden Zuhause, identifizieren können, indem sie ihn selbst gestalten.

Das Motiv zeigt Silhouetten von den Bewohnern in verschiedenen Posen, die miteinander agieren. Zwischen manchen Figuren gibt es Überschneidungen, die neue Verbindungen schaffen – so, wie tagtäglich im Asylantenheim. Die Muster, die unterschiedliche Flächen füllen, sind in drei vorangehenden Workshops von den Flüchtlingen entworfen worden und sind so vielfältig wie die Bewohner selbst.

Tipps zur Hilfe für Flüchtlinge
Die Landeshauptstadt Mainz beherbergt zahlreiche Flüchtlinge aus aller Welt. Mit der Flüchtlingsbetreuung hat die Stadt die Malteser Werke gGmbH und die Stiftung Juvente Mainz beauftragt.

Diese werden dankenswerterweise von vielen ehrenamtlich engagierten Mainzern unterstützt. Flüchtlinge, die nicht in einer Wohnung untergebracht werden können, leben in Gemeinschaftsunterkünften, die vollmöbliert ausgestattet sind. Dennoch werden immer wieder konkrete Sach- und vor allem Zeitspenden benötigt. Sachspenden können zum Beispiel Schulutensilien, Fahrräder und ähnliches sein. Zeitspenden dagegen sind zum Beispiel die Begleitung bei Behördengängen, das Anbieten von Hausaufgabenhilfen oder „Deutschunterricht“.

Diese konkreten Spendenbedarfe sind natürlich für jede Gemeinschaftsunterkunft und seine Bewohnerschaft unterschiedlich. Darum stützen sich die Flüchtlingsbetreuerinnen und -betreuer, die den Alltag der Flüchtlinge begleiten und kennen, eine Datenbank. Diese Datenbank hat sich ausgezeichnet bewährt und wird durch die Mainzer Flüchtlingsbetreuung in Kooperation mit der Mainzer Ehrenamtsagentur betreut, aktualisiert und durch die Landeshauptstadt Mainz finanziert.

Die Koordination erfolgt über die Homepage der Stadt Mainz unter dem Stichwort „Flüchtlingshilfe“ sowie über die Internetseite www.mainzer-ehrenamt.de. Auf der Homepage www.mainz.de unter dem Suchbegriff „Flüchtlingshilfe“ sind die Gemeinschaftsunterkünfte aufgeführt. Mit einem Klick auf die entsprechende Unterkunft lässt sich erkunden, welche konkreten Sachspenden und Hilfen benötigt werden.

Offenbar versucht aktuell auf Facebook eine Gruppe unter dem Stichwort „Flüchtlingshilfe Mainz“ verbunden mit dem Wappen der Stadt Mainz entgegen der Bitte der Hilfsorganisationen eine Parallelstruktur zur Annahme von Spenden aufzubauen.  Dieses sicher gut gemeinte Vorhaben ist ein Irrweg und bietet keinen zusätzlichen Nutzen, sondern schadet der in Mainz gut organisierten Flüchtlingshilfe. Bürgerinnen und Bürger werden gebeten, stattdessen die oben genannten Möglichkeiten zu nutzen, die auf die konkreten Bedarfe Bezug nehmen.