Karstadt wurde ja quasi verkauft, noch ist die Investition in Mainz jedoch nicht abgeschlossen – aber sogut wie, laut Angaben der Stadt. Trotzdem wird schon fleißig geplant, wie es weitergeht mit dem Gebäude sowie dem gesamten Areal. Zwei Projektentwickler basteln an Konzepten, ECE aus Hamburg und Multi Development aus Duisburg. Zu den Entwürfen verrät die Stadt noch nichts, sicher ist jedoch: sie werden das Innen-Stadtbild rund um den Dom und das Höfchen nachhaltig verändern:
Karstadt wird ausgebaut auf 15.000 qm. Dazu kommt eine große Shopping Mall drum herum mit einer Gesamtfläche bis maximal 30.000 qm. Die alten Pavillons entlang der Lu werden abgerissen und das hintere Parkhaus wohl auch, neue Verkehrs- und Parkmöglichkeiten geschaffen etc. Eine sehr großes komplexes Projekt also mit einem Investitionswert von 300 Mio Euro. Um keinen Ärger zu bekommen und möglichst alles richtig zu machen, wird die Bevölkerung frühzeitig mit einbezogen. Dazu wird am 21. Juni eine Kickoff-Veranstaltung stattfinden um 18 Uhr im Schloss, zu der alle Bürger eingeladen sind. Der Kickoff wird nur der Anstoß sein für einen längeren Willensbildungsprozess namens LUFO (Ludwigstraßen-Forum). In diesem Forum werden verschiedene Expertenrunden gegründet, die Fragen wie Verkehr, Einzelhandel und Gestaltung besprechen. Ab Dezember 2011 soll dann – geht es nach dem Willen der Stadt – das Bauleitverfahren starten.
Das bestehende Zentrenkonzept mit den 3 Polen Römerpassage, Brand und Lu bleibt somit weiterhin existent. Die Lu bzw. Karstadt wird demnach aufgewertet und ausgeweitet zum „Konsummagneten“ und „Ankermieter“. So sollen zusätzliche Konsumentenströme vor allem aus der Region gebunden und Mainz als Standort attraktiver werden. Ähnliche Entwicklungen spielen sich derzeit bei mehreren deutschen Städten ab, gemunkelt wird, dass in Mainz z. Bsp. ein ähnliches Zentrum wie in Karlsruhe entstehen könnte: das Ettlinger Tor, ebenfalls entwickelt von ECE. Details wollen die Chefs um OB Beutel, Wirtschaftsdezernent Sitte und Baudezernentin Grosse nicht verraten. Sitte äußert sich nur vage, dass die Mall eine „knochige oder bauchige Form“ annehmen könnte. Demnächst wird es ebenfalls die Möglichkeit der Partizipation über Facebook geben, verspricht Marianne Grosse.
(Foto: Kristina Schäfer)