In der Open-Air-Saison sollte die Stadt alle Ressourcen nutzen, um ihre Strahlkraft als Kulturstandort noch weiter zu vergrößern, fordert die Industrie- und Handelskammer für Rheinhessen (IHK), und bringt die Idee ins Spiel, die MEWA-Arena auch für große Konzert-Events einzusetzen. Schließlich biete das Stadion nahe des Europakreisels mit knapp 33.000 Plätzen, ÖPNV-Anbindung, Autobahnanschluss, Flughafennähe sowie kurzen Wegen ins Stadtzentrum dafür beste Voraussetzungen.
„Mainz ist ein starker Kulturstandort“, so IHK-Präsident Peter Hähner fest. „Doch wir nutzen noch nicht unser gesamtes Potenzial. Konzerte im Stadion wären ein Magnet für Mainz, auch mit Blick auf den Wirtschaftsstandort. Damit stärken wir Branchen, die angesichts von Inflation und Kaufzurückhaltung gerade jetzt einen Schub benötigen.“ Die MEWA-Arena biete die Möglichkeit, internationale Künstlerinnen und Künstler für Mainz zu gewinnen, und damit zehntausende Fans, die auch Tourismus, Hotellerie, Gastronomie und Handel beleben. Obwohl die Veranstaltungsbranche aufgrund hoher Produktionskosten und fehlendem Personal weiter kämpft – jeder zweite Deutsche besucht zumindest gelegentlich eine Musikveranstaltung, die Zahlungsbereitschaft für Live-Events ist gestiegen, so die Statistik-Plattform Statista. Demnach steigen die Umsätze aus Ticketverkäufen für Live-Musik in Deutschland, im Jahr 2025 sollen sie bei rund 1,7 Milliarden Euro liegen.
„Wenn wir das Stadion für Konzert-Events öffnen, erschließen wir uns damit mehr Kapazitäten und neue Zielgruppen“, erklärt IHK-Hauptgeschäftsführer Günter Jertz. Derzeit sei die Grenze mit gut 10.000 Besucherinnen und Besuchern im Mainzer Volkspark erreicht. Dagegen biete die BRITA-Arena im benachbarten Wiesbaden immerhin gut 16.000 Plätze und Raum für Weltstars wie Sting und Lionel Richie, während im Fritz-Walter-Stadion in Kaiserslautern im Juni gut 40.000 Fans Mark Forster zujubeln konnten. Das Konzert von Pop-Queen Beyoncé im Deutsche Bank Park in Frankfurt war innerhalb weniger Minuten ausverkauft, mehr als 42.000 Menschen kamen ins Stadion. Depeche Mode und Harry Styles gaben hier im Sommer gleich zwei Konzerte. Als Mehrzweckstadion, das bereits für private und geschäftliche Veranstaltungen genutzt wird, könne sich auch die MEWA-Arena zum weiteren Magneten für das Rhein-Main-Gebiet und Rheinland-Pfalz entwickeln, ist Jertz überzeugt.