Aus der Allgemeinen Zeitung von Maike Hessedenz und Anna Hennes
Die Johannisnacht wirft ihre Schatten voraus. Am Freitagabend geht nun die Feierei los, am Montagabend steigt das große feurige Finale. Und dazu trägt in diesem Jahr nicht nur das große traditionelle Feuerwerk bei, sondern ein weiterer flammender Programmpunkt: Da nämlich just zur Johannisnacht eine Delegation aus Valencia in Mainz weilt, bringen die Gäste aus der Mainzer Partnerstadt ein ganz besonderes Präsent zum 50-jährigen Bestehen der Johannisnacht mit: Fallas.
Am Zollhafen wurden die überdimensionalen Figuren aus Pappmaché am Donnerstag von einem Lastwagen aufs Wasser verladen. Und dort, genauer gesagt, auf dem Leichter von Karl Strack, wird eine von ihnen am Montagabend in Flammen aufgehen.
Den weiten Weg aus Spanien nach Mainz legten sie jetzt zurück, um im Rahmen der Johannisnacht das 40-jährige Bestehen der Städtepartnerschaft Mainz-Valencia zu zelebrieren; Mainzplus Citymarketing organisierte die Aktion. Künstler Ximo Esteve, der bei der Verladung tatkräftig mithalf, hat die Fallas für Mainz gestaltet. Die Figuren sind acht bis neun Meter hoch. In Valencia werden die Fallas zum Finale des Stadtfestes mitten in der Innenstadt angezündet, in Mainz findet das Ganze aus Sicherheitsgründen auf dem Rhein statt. Am Montag werden die Figuren vor dem Feuerwerk, um 21.45 Uhr, auf dem Schiff auf Höhe des Rathauses angezündet.
Laura Llopis, Organisatorin von Tourismo Valencia, verriet, dass es auch eine Gutenberg-Falla gibt. Sie wird aber nicht abgebrannt, sondern kommt ins Gutenberg-Museum.
Das wird zur Johannisnacht natürlich ebenso im Fokus stehen – schließlich ist Johannes Gutenberg der Grund, warum Mainz alljährlich im Juni sein großes Stadtfest feiert. Freitag, Samstag und Montag kann bei „Wir machen Druck“ im Druckladen gedruckt werden; Freitag Samstag und Sonntag gibt es den ganzen Tag über Vorführungen an der Gutenberg-Presse; Führungen finden ebenfalls statt. Der Johannis-Büchermarkt rund um den Ballplatz lockt zum Stöbern auch in alten Druckerzeugnissen; und am Samstagnachmittag findet natürlich das große Gautschen statt, bei dem 36 junge Leute aus der grafischen Branche symbolisch von den Sünden der Lehrjahre reingewaschen werden.