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Gedenkort an die Deportationen in Mainz wird an Mombacher Straße errichtet

An der Mombacher Straße soll bald ein Gedenkort an die Deportationen aus Mainz während der NS-Zeit erinnern. Als Sieger aus dem Wettbewerb ging die Arbeitsgemeinschaft Atelier Schmelzer.Weber aus Dresden und der Bildhauer Prof. Andreas Theurer aus Kleinmachnow hervor.

Das vorgesehene Baugrundstück für den Gedenkort befindet sich auf dem Areal der vlexx GmbH, auf der Mombacher Straße 36 an der Kreuzung zum Goethetunnel. In Form eines Überlassungsvertrags zwischen der vlexx GmbH und der Stadt Mainz wird dies geregelt.

Der Entwurf sieht ein lineares Band in Form einer hochwertig aufbereiteten wasserundurchlässigen Ortbetonwand vor, welche die Namen der aus Mainz in großen Gruppen deportierten Mainzer Sinti, Jüdinnen und Juden tragen wird. Historische Spolien der Rampe werden in die Betonwand eingebunden und durch eine Schattenfuge eingerahmt.

Das Band geht in einen Torbogen, das ‚Tor der Reflexion‘ über, welcher durch eine verspiegelte Edelstahlfläche verschlossen wird. Auf dieser Wand werden Auszüge aus überlieferten Briefen der deportierten Bürgerinnen und Bürger abgedruckt. Des Weiteren werden in der verspiegelten Fläche die historischen Schienen, welche ebenerdig in den Bodenbelag eingelassen werden, optisch verlängert. Sie führen in eine imaginäre Ferne.

Die Platzfläche wird mit robusten und langlebigen Granitplatten belegt. Aus dunklem Granit werden Schattenkonturen gefräst und passgenau in die hellen Platten eingesetzt. Sie stehen für den tragischen Verlust der deportierten Bürger, fungieren als Apell, der nicht vergeht, als Schatten, der bleibt.

Eine aus Eisenguss hergestellte Erläuterungstafel wird ebenerdig in den Bodenbelag eingebracht.

Die geplanten Sitzmöglichkeiten, die Überdachung, sowie die Beleuchtung machen den Ort auch in den Abendstunden sowie bei schlechten Wetterbedingungen erlebbar und nutzbar.

Eine Lichtstele erzeugt gerichtete Schlagschatten der Besucher, welche sich mit den abstrakten Schatten auf dem Boden kreuzen und grenzt mit einer scharfen Lichtkante den Gedenkort von der umliegenden Beleuchtung ab. Die Gedenkwand wird durch sie frontal beleuchtet, sodass die Lesbarkeit der Namen nicht durch Schlagschatten beeinträchtigt wird.

Zur räumlichen Fassung des Platzes trägt ein parallel zur Mombacher Straße verlaufender Grünstreifen sowie eine Grünfläche im Nordwesten des Denkmals bei. In diesen Bereichen finden Baumanpflanzungen statt.

Parallel zur Mombacher Straße entsteht so ein Grünstreifen. Des Weiteren wird im Nordwesten des Denkmals – als Abschluss zur neuen Zufahrt auf das vlexx GmbH Areal – eine Grünfläche entstehen.

Die Kosten für das geplante Bauvorhaben belaufen sich auf ca. 2 Mio. Euro

 

3 responses to “Gedenkort an die Deportationen in Mainz wird an Mombacher Straße errichtet

  1. Nach jahrelangem Versuch die Mainzer Wohnbau dazu zu bewegen, die durch sie gestiftete Stele an der Goethe Schule zu restaurieren ist dies vor einiger Zeit glücklicherweise geschehen. Danke dafür!
    Eben lese ich in der Sensornachricht über den geplanten Gedenkort an die Deportationen aus Mainz während der NS-Zeit und hoffe und wünsche mir, daß die Verantwortlichen in der Mainzer-Landeshaupt-Schum-Stadt dem Jerushalaim am Rhein in tiefer Zustimmung die Ehre erweisen und dem beeindruckenden Entwurf Ihre Zustimmung erteilen. Einundachtzigeinhalb Jahre nach diesem Verbrechen ist es alle Anstrengung wert dies endlich in die Tat umzusetzen. Ich freue mich jetzt schon darauf meinen Jüdischen Freunden in der Welt dereinst davon berichten zu dürfen, zu können.

    rt an die Deportation der Mainzer Juden in der Mombacher Strasse und bin erfreut begeistert über die beeindruckenden Planungen der Arbeitsgemeinschaft Atelier
    Schmelzer.Weber aus Dresden

  2. Nach jahrelangem Versuch die Mainzer Wohnbau dazu zu bewegen, die durch sie gestiftete Stele an der Goethe Schule zu restaurieren ist dies vor einiger Zeit glücklicherweise geschehen. Danke dafür!
    Eben lese ich in der Sensornachricht über den geplanten Gedenkort an die Deportationen aus Mainz während der NS-Zeit und hoffe und wünsche mir, daß die Verantwortlichen in der Mainzer-Landeshaupt-Schum-Stadt dem Jerushalaim am Rhein in tiefer Zustimmung die Ehre erweisen und dem beeindruckenden Entwurf Ihre Zustimmung erteilen. Einundachtzigeinhalb Jahre nach diesem Verbrechen ist es alle Anstrengung wert dies endlich in die Tat umzusetzen. Ich freue mich jetzt schon darauf meinen Jüdischen Freunden in der Welt dereinst davon berichten zu dürfen, zu können.

  3. Ich finde es erschreckend wieviel Steuergeld in immer neue Gedenkstätten investiert werden. Geht es nicht ein wenig kleiner? Z.B Stolpersteine, Platz pflastern damit die Fläche nicht ganz versiegelt wird?

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