Direkt zum Inhalt wechseln
|

Fußgängerbrücke an der Saarstraße bekommt Aufzug

bruek
von Michael Bermeitinger (Artikel aus der Allgemeinen Zeitung)

Seit vielen, vielen Jahren schon ist die Fußgängerbrücke über die Saarstraße an der Haltestelle Pfeiffer-Weg für manche ein Hindernis und damit für viele ein Ärgernis – doch scheint jetzt eine Lösung in Aussicht zu stehen. Verkehrsdezernentin Katrin Eder (Grüne) hat einen Plan für den Neubau einer Saarstraßenquerung in petto. Es wird wieder eine Brücke – nun allerdings barrierefrei.

Genau das ist das Problem des bisherigen Bauwerks: Es verfügt nur über Treppen, dazu noch über recht steile. Wer also mit dem Fahrrad hier die breite Einfallstraße, die das Münchfeld vom Uni-Campus trennt, queren will, der muss es die Führungsschienen hochschieben, ebenso, wer einen Kinderwagen dabei hat. Rollator-Nutzer sind hier auf fremde Hilfe angewiesen, während für Rollstuhlfahrer an dieser Stelle praktisch gar nichts mehr geht. Ihnen bleibt nur ein weiter Umweg.

Mit der Planung der Mainzelbahn geriet die Brücke nun noch mehr in den Fokus, muss sie doch der Schienentrasse weichen. Vier Optionen gab es nun für eine neue Anlage: Eine Ampel, wie sie von SPD-Stadtratsfraktion, Uni-Asta und Behindertenvertreter favorisiert wird, eine Brücke mit einer langer, rollstuhlgerechten Rampe, eine Unterführung oder eine Brücke mit Aufzügen zu beiden Seiten.

Auf letztere Variante läuft es nun hinaus. Dezernentin Eder will sich zu der gefundenen Lösung aber nicht äußern, ehe sie mit den Vertretern der entsprechenden Gremien und Verbände gesprochen habe, wie sie am Dienstag auf Anfrage unserer Zeitung erklärte.

Aufzug-Lösung deutete sich an

Dass es eine Aufzug-Lösung geben wird, hatte sich allerdings schon angedeutet, nachdem Experten die verschiedenen diskutierten Varianten beleuchtet hatten.So fehlt für eine rollstuhlgerechte, gering geneigte und damit auch sehr lange Rampe einfach der Platz, während gegen eine Unterführung nicht allein die hohen Kosten sprechen. Tunnellösungen werden mittlerweile ganz generell in der Stadtplanung nicht mehr favorisiert, weil sie gerade in den Zeiten schwacher Frequentierung als Angsträume gelten.

Gleich von mehreren Seiten war eine Ampelanlage als ideal, auch weil angeblich günstiger, propagiert worden, doch fand diese Variante bei Verkehrsplanern keine Gnade: Als einfache Lösung zu unsicher, als sichere Lösung schlicht zu teuer.

Denn trotz einer Geschwindigkeitsbegrenzung auf Tempo 70 und regelmäßigen Blitzer-Kontrollen wird auf der Saarstraße immer noch von vielen viel zu schnell gefahren, weshalb eine normale Ampelanlage mit Überweg zu gefährlich gewesen wäre. Die Situation hätte nur durch weitere Temporeduzierung, vor allem aber durch massive bauliche Veränderungen entschärft werden können, etwa durch eine große Mittelinsel – aber das wäre dann wirklich ins Geld gegangen. Von kilometerlangen Rückstaus zu Stoßzeiten ganz abgesehen.