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Die ganz alltägliche Gewalt in Mainz: Busfahrer verprügelt, randalierende Ultras, Schägerei auf dem Weinmarkt

Von Samstag bis Montag kam es zu mehreren Zwischenfällen:

Die Saison 2018/2019 der Bundesliga hat gerade erst das Eröffnungsspiel hinter sich, als erneut Mitglieder der Mainzer Ultraszene in Zusammenhang mit Straftaten aufgefallen sind. Am frühen Samstagmorgen (25.08.2018, 04:12 Uhr) wird die Polizei über Notruf informiert, dass vier junge Männer in Bingen am Stadtbahnhof eine Mauer besprühen. Ein 50-jähriger Polizeibeamter wird dabei von einem der Täter unvermittelt angegriffen und mit einem Fausthieb ins Gesicht niedergeschlagen. Er erleidet eine Platzwunde im Gesicht und mehrere Prellungen am Körper. Alle vier Personen flüchten zunächst, können aber nach kurzer Zeit durch weitere Einsatzkräfte festgenommen werden. Die zwischen 18 und 24 Jahre alten Männer sind der Ultraszene Mainz zuzurechnen. Am Tatort können Sprühschablonen mit Logos dieser Gruppierung und Sprühdosen sichergestellt werden. Mehrere Stellen im Umfeld des Bahnhofs weisen frische, aufgesprühte Tags der Ultraszene Mainz auf. Bei einer Person können geringe Mengen eines Betäubungsmittels sichergestellt werden. Die Polizei leitet Ermittlungsverfahren wegen Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, Körperverletzung, Sachbeschädigung und einem Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz ein.

Bereits am letzten Spieltag (12.05.2018, 10:30 Uhr) der abgelaufenen Saison sind Mitglieder der Mainzer Ultraszene aufgefallen, als sie einen Reisebus mit Fans der Offenbacher Kickers angegriffen haben. Diese waren auf dem Weg zu einem Spiel der Regionalliga gegen den TSV Schott Mainz im Bruchwegstadion. Der Bus wurde trotz anwesender Ordner des Vereins Mainz 05 attackiert und mit Flaschen beworfen. Bei Auftauchen der Polizei entfernten sich die Täter.

Obwohl sich Mitglieder der Fanszene bei Heimspielen der eigenen Mannschaft grundsätzlich friedlich verhalten, ist dies bei einigen Mitgliedern der Ultraszene Mainz nicht mehr zu beobachten. Zuletzt ist nach der Begegnung beim Saisoneröffnungsspiel zwischen dem VfB Stuttgart und dem 1. FSV Mainz 05 wieder eine Einzelperson aus einer größeren Gruppen heraus angegriffen und auch verletzt worden. Die Gruppe stellte sich dem mit Fanschal des VfB bekleideten 30-jährigen Mann nach dem Spiel in den Weg und verlangt die Herausgabe des Schals. Als er dies verweigert, wird er niedergeschlagen und erleidet Verletzungen im Gesicht. Seine Brille wird zerstört. Die Gruppe flüchtet zunächst. Der 26-jährige Haupttäter kann aber durch Einsatzkräfte der Polizei noch in unmittelbarer Nähe festgenommen werden. Er gehört der Ultraszene Mainz an. Gegen ihn wird ein Ermittlungsverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung eingeleitet und ein Stadionverbot angeregt. Für die Umsetzung dieses Stadionverbots ist der Verein 1. FSV Mainz 05 verantwortlich.

Weiter geht es am Sonntag auf dem Weinmarkt: Ein 28-Jähriger schlägt einem unbekannten Geschädigten ins Gesicht. Polizeibeamte stellen den 28-jährigen Täter auf dem Fest. Der Geschädigte hat die Örtlichkeit jedoch bereits verlassen als die Polizeibeamten eintreten. Der Geschädigte wird gebeten, sich bei der Polizei zu melden. Zuvor ist es bereits zu einer gefährlichen Körperverletzung durch den 28-Jährigen gekommen, bei der er einen 49-jährigen Mann mit einer Flasche verletzt hat. Wer sachdienliche Hinweise zu dem genannten Fall geben kann, wird gebeten sich mit der Polizeiinspektion Mainz 1 unter der Rufnummer 06131/65-4110 in Verbindung zu setzen. Hinweise können auch per E-Mail unter pimainz1@polizei.rlp.de an die Polizei übermittelt werden.

Am Montagabend ist das Opfer ein 38-jähriger Busfahrer, der von Fahrgästen angegriffen wird. Drei Personen zwischen 16 und 25 Jahren, darunter die beiden Täter, steigen in Wiesbaden in die Linie 6 Richtung Mainz ein. Die drei haben offene Bierdosen dabei. Da dies im Bus verboten ist, bittet der Busfahrer die Gruppe, ihre Dosen zu entsorgen. Die drei werfen die Dosen daraufhin einfach aus dem Bus, setzen sich in die hinterste Reihe und hören laut Musik. In Mainz begibt sich die Gruppe auf Höhe der Haltestelle Münsterplatz zum Busfahrer. Als der Bus den Hauptbahnhof erreicht, fragt der 21-Jährige den Busfahrer, ob er ein Problem habe und schlägt dem Busfahrer unvermittelt ins Gesicht. Sein 16-jähriger Begleiter kommt hinzu und beide schlagen und treten auf den Busfahrer ein. Der 38-Jährige versucht sich zu schützen, bekommt aber auch Schläge am Kopf ab. Er flüchtet aus dem Bus und die beiden Täter folgen ihm. Als es erneut zu einem Aufeinandertreffen kommt, kommen Polizeibeamte der Bundespolizei sowie des Sicherheitsdienstes der Deutschen Bahn hinzu und können die drei Täter festnehmen. Der Busfahrer wird vom Rettungsdienst versorgt. Zum Tathergang werden diverse Zeugen befragt. Die drei Täter werden mit auf die Polizeiwache genommen. Die Ermittlungen laufen.

Wer sachdienliche Hinweise zu dem genannten Fall geben kann, wird gebeten sich mit der Polizeiinspektion Mainz 2 unter der Rufnummer 06131/65-4210 in Verbindung zu setzen. Hinweise können auch per E-Mail unter pimainz2@polizei.rlp.de an die Polizei übermittelt werden.