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Die besten Mainzer Hochschulgruppen: Sozial, engagiert und motiviert

90 Hochschulgruppen gibt es an der Uni Mainz. Und manche von ihnen tragen sogar Namen wie „schwarze Oliven“, „Erika gefällt das“ und „nwn“ (Name wird nachgereicht). Die meisten entstehen aus (Eigen-) Initiative, Lust und Laune oder sonstigen Interessen. Und sie bieten so manche Vorteile: Nutzung universitärer Infrastruktur, Unterstützung bei der Öffentlichkeitsarbeit und einiges mehr. Dafür müssen sie auch gewisse Voraussetzungen erfüllen. Wir stellen hier nun die vor, die besonders aktiv sind, sich sozial engagieren, oder einfach mal aus dem Rahmen fallen. In allen der hier beschriebenen Gruppen sind auch Nicht-Studierende willkommen.

Für Menschen und ihre Rechte
Amnesty International
Amnesty International ist eine Menschenrechtsorganisation, die sich für die Menschenrechte auf der ganzen Welt einsetzt. Die Hochschulgruppe macht Veranstaltungen wie Filmabende, Lesungen, Bildungsarbeit in Schulen oder Kooperationen mit dem Theater. Dabei liegt der Fokus vor allem darauf, dass Druck auf Regierungen ausgeübt wird und Menschenrechtsverletzungen angeprangert werden. Dies geschieht vor allem durch Petitionen, die von Besuchern von Veranstaltungen unterschrieben werden. Treffen: Jeden Mittwoch um 20 Uhr im DGB Haus (Kaiserstraße 26-30). amnesty-campusmainz.de

Unicef
Auch für Unicef sind die Menschenrechte die Grundlage ihrer Arbeit, speziell aber die Kinderrechte. Die nicht-staatliche Organisation setzt sich für benachteiligte Kinder und ihr Recht auf eine Kindheit ein. Die Hochschulgruppe in Mainz leistet vor allem Aufklärungsarbeit. Dafür gehen sie an Schulen und leiten dort Unterrichtsstunden oder machen Pfand-Sammel-Aktionen, bei denen dann Gelder akquiriert werden. Treffen: jeden zweiten Donnerstag um 18 Uhr im Rewi. hochschulgruppe-mainz.unicef.de.

Für die Entwicklung
Students For Mary’s Meals Auch Mary’s Meals setzt sich für Kinder und ihre Rechte ein, vor allem für das Recht auf Bildung verbunden mit einer warmen Mahlzeit. Denn so könne die Spirale aus Elend und Armut durchbrochen werden. Auch wenn die Organisation einen christlich geprägten Namen hat, richtet sich ihre Hilfe an Menschen aller Glaubensrichtungen. Die Hochschulgruppe arbeitet daran, bald eine Patenschaft für eine Schule in Indien übernehmen zu können. Dafür sammeln sie Spendengelder. Treffen: In unregelmäßigen Abständen im Büro von Mary‘s Meals Deutschland e.V. in der Fürstenbergerhofstraße 21. www.marysmeals.de

DEVELOPmed.aid
Die Gruppe wurde 2010 von der ehemaligen Mainzer Studentin Dr. Lena Katharina Müller  gegründet. Der Verein setzt sich für die gesundheitliche Versorgung vor allem von Kindern in Burkina Faso ein. Dort war Müller, die mittlerweile Zahnärztin ist, nach dem Abitur und wurde Zeugin eines Unfalls. Weil kein Geld und keine Versorgungsstrukturen vorhanden waren, starb das Unfallopfer. Um nie wieder hilflos zusehen zu müssen, gründete sie den Verein, der seit der Gründung 765 Menschen geholfen hat. developmedaid.de

Für akute Hilfe: Medinetz
Medinetz setzt sich für kranke Menschen in Deutschland ein. Der Verein ist die Anlaufstelle für Menschen ohne Papiere und / oder Krankenversicherung, die eine ärztliche Versorgung brauchen. Die Mitglieder vermitteln die Menschen, die in ihre Sprechstunde kommen, an Ärzte, die umsonst behandeln. Die Mitglieder der Hochschulgruppe unterstützen bei der wöchentlichen Sprechstunde (montags von 18 bis 19:45), begleiten aber auch Menschen zum Arzt oder ermitteln Dolmetscher. Treffen: Montags, 20 Uhr im Caritaszentrum, Aspeltstraße 10. www.medinetzmainz.de

Refugee Law Clinic
Auch die RLC setzt sich für Menschen in schwieriger Lage ein. Sie bieten Geflüchteten jeden Montag (8-12 Uhr) und Freitag (14-18 Uhr) nach vorheriger Anmeldung eine kostenlose Rechtsberatung in Belangen des Asyl- und Ausländerrechts. Die 2016 gegründete Hochschulgruppe wird dabei von Anwälten unterstützt. Diese helfen den Studierenden, wenn die an die Grenzen ihres Wissens gelangen. Die Refugee Law Clinic hilft Geflüchteten aber nur beratend, sie stellen keine Anwälte für Gerichtsverfahren. Treffen: In unregelmäßigen Abständen im Forum Universitatis Eingang 3, 2. Stock, Raum 319. www.rlc.uni-mainz.de

Für Wissen: Kreidestaub
Die Hochschulgruppe Kreidestaub setzt sich für eine Veränderung der Lehramtsausbildung ein. Dies soll durch Ergänzungen neben der universitären Ausbildung geschafft werden und durch eine erweiterte Auseinandersetzung mit dem Beruf des Lehrers / der Lehrerin. Dafür unternimmt die Hochschulgruppe gemeinsame Lernreisen und tritt in Kontakt mit Dozenten der Uni, um ein Umdenken zu bewirken. Treffen: Mittwochs auf der Wiese neben dem Georg-Forster-Gebäude um 17 Uhr in geraden KW und um 17:45 in ungeraden KW. www.kreidestaub-mainz.de

Rock your Life
Rock your Life setzt sich für mehr Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit junger Menschen ein. Konkret heißt dies, Schüler z.B. aus Hauptschulen zu unterstützen. Die Mitglieder der Hochschulgruppe sind dabei Mentoren für Schüler und helfen ihnen bei Bewerbungen und schulischen Belangen. Es geht dabei aber nicht nur um eine professionelle Hilfe, sondern auch darum, Ansprechpartner für die Jugendlichen zu werden. So gibt es auch Aktionen wie Kinobesuche oder Fußballspiele. Treffen: Jeden zweiten Dienstag 18-20 Uhr im Philosophicum P201. mainz.rockyourlife.de

Für die Kultur: Musical Inc.
Musical Inc. stellt seit 1993 jedes Jahr im Mai ein großes Musical auf die Beine. Die Mitarbeit in der Hochschulgruppe ist so immer saisonbedingt. Für die Rollen auf der Bühne gibt es jedes Jahr ein Casting kurz nach Beginn des Wintersemesters. Abseits der Bühne kann man sich in vielen Bereichen beteiligen, von der Mitarbeit am Bühnenbild oder den Kostümen über Pressearbeit oder das Programmheft-Layout bis hin zum Getränkeverkauf im Foyer. Treffen: Anfang November  bis Mitte Mai jeden Montag. www.musicalinc.de

Die Affirmative
Die Affirmative ist eine Impro/Theater/ Comedy Gruppe mit einem festen Ensemble, aber auch vielen offenen Angeboten. So gibt es eine offene Probe, die sogenannten Sunday- Sessions, wo jeder kommen kann der möchte. Die Hochschulgruppe gibt auch einen kostenlosen Jugendkurs (14-19 Jahre) im Neustadtzentrum – zudem die regelmäßige „Bring Your Thing“- Show im Kulturcafé / Campus, bei der mit mitgebrachten Dingen improvisiert wird. Treffen: Festes Ensemble jeden Mittwoch. Offene Proben jeden dritten Sonntag von 15-17 Uhr, Große Bleiche 19-21. www.dieaffirmative.de

Für den etwas anderen Sport: University eSports
Die Hochschulgruppe University eSports vereint E-Sportler und Gaming- Interessierte. Seit 2017 gibt es sie und ihr Ziel ist es u.a., dass Computerspiele auch als Wettkampfmedium gesehen werden. Man nimmt an Wettkämpfen teil, zum Beispiel beim Gaming von Counterstrike oder League of Legends. Treffen: Dienstag, ab 19:30 Uhr im Sportinstitut, Seminarraum 3. facebook.com/UEMainz

Sport: Jugger / Mainzer Marodeure
Jugger basiert auf dem Spielfilm von 1989: „Die Jugger – Kampf der Besten“. Hier spielten umherziehende Mannschaften um ihren Lebensunterhalt wie Gladiatorenwettkämpfe zur Belustigung der Wohlhabenden. Im Film wurde äußerst brutal gespielt. Das reale Spiel hingegen ist ungefährlich. Zwei Mannschaften aus je fünf Spielern versuchen einen Ball (genannt Jugg) in das gegnerische Tor zu bekommen. Mannschaftssport wird mit Elementen verschiedener Individualsportarten wie Fechten oder Ringen verbunden. Eine Besonderheit liegt darin, dass es keine nach Geschlechtern getrennten Mannschaften gibt. Treffen: Sonntag 14 Uhr auf den Rheinwiesen in Kastel. www.facebook.com/MMarodeure

von Lotta Pommerien
Fotos: von den jeweiligen Hochschulgruppen

p.s.:

JGU Mainz: Studenten gründen Students for Future!

Nachdem in Mainz sowohl Parents for Future als auch Scientists for Future inzwischen die Fridays for Future Bewegung unterstützen, gründete sich im August 2019 schließlich auch die Hochschulgruppe Students for Future. Die Hochschulgruppe sieht sich als Teil der Fridays for Future Bewegung, die die Einhaltung des Pariser Abkommens und des 1,5°C-Ziels durch Demonstrationen einfordert.
Besonders wichtig ist Students for Future das Ansprechen von Studenten, sodass die Bewegung nicht mehr nur von Schülern getragen wird. Sie hoffen hierdurch den Druck auf die Politik zu verstärken und zugleich für mehr Nachhaltigkeit auf dem Campus zu sorgen. Dabei achten sie auf die Kooperation und Vernetzung mit bereits bestehenden Hochschulgruppen und Bewegungen.
Die ersten Treffen zeigten, dass die Gründer der Hochschulgruppe nicht die einzigen Studenten sind, die sich voller Tatendrang und Motivation für mehr Nachhaltigkeit auf dem Campus, in der Stadt Mainz sowie für mehr Klimaschutz einsetzen wollen. Bereits ohne die Gruppe großartig zu bewerben, kamen bei dem ersten Treffen mehr als 20 Studenten zusammen. Mitgründerin My schwärmt von der ersten Zusammenkunft: „Ich glaube, dass wir mit Students for Future noch viel erreichen können, da wir alle unterschiedliche Talente mitbringen. Meine persönliche Motivation war am Anfang, dass ich das Plastik aus den Mensen bekommen will.“
Am 20.09 unterstützen die Students for Future Mainz gemeinsam mit den Scientists for Future Mainz den Klimastreik. Ein Zug des Sternenmarsches startete dementsprechend, zusammen mit den Scientists for Future, an der Haltestelle Universität. Weitere Aktionen sind für die Ersti-Woche der JGU geplant. An der Hochschulgruppenmesse wird sich die Hochschulgruppe den neuen Studierenden vorstellen und hoffentlich viele neue Mitglieder finden.

Für mehr Informationen: studentsforfuture.mainz@posteo.de oder Instagram-Account studentsforfuture_mainz.