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Der Untergrund brodelt: Das Musik-Kollektiv „Moshpit Mainz“

Der lokalen Subkultur ein Gesicht geben – das ist die Mission von „Moshpit Mainz“. Das Mainzer Kollektiv aus Musikern und Kreativschaffenden hat sich im Mai 2024 gegründet und mischt seitdem die Musikszene auf. Am Wochenende gibts ein Konzert im schon schön.

„Entstanden ist das Ganze aus einem Scherz“, erzählt Ben Schiwek, Mitglied und Initiator des Kollektivs. Er hatte im Sommer 2022 angefangen, bei „The Rhino“ als Bassist zu spielen, und gemeinsam mit der Band den lokalen Bandwettbewerb „Rock’n’Pop Youngsters“ gewonnen. Dort hatten sie viele andere junge Bands aus der Umgebung kennengelernt, woraus schnell ein Freundeskreis entstanden sei. Sie witzelten darüber, ein Musikmagazin zu gründen oder ein Festival zu planen. Knapp zwei Jahre später wurde die Idee zur Realität.

Max aka Imaginary Friend

Warum „Moshpit Mainz“?
„In einem Moshpit herrscht viel Energie, und es ist ein Kreis, in dem viele unterschiedliche Menschen zusammenkommen. Das hat gut gepasst“, so Gründer Schiwek.
Zum „Moshpit“ gehören mittlerweile 13 Bands und Solokünstler aus den Genres Rock, Metal und Indie. Classic Rock und Pop kommt von „Zelle 14“. Wem Art Rock gefällt, ist bei „clampdown“ an der richtigen Adresse. Funk und Rock findet man bei „Erpelistics“ und „Naked on Palmtrees“. Blues und Garage gibt’s bei „The Rhino“. Chaotischer geht es beim Garage Punk der „Greñas“ zu. Bei „Snuckouts“ findet sich Pop Punk. Vertreter härterer Musik sind „Lack of Senses“ (Alternative Metal und Metal Core) und der Solokünstler „Dissonanz“ (Black Metal). Wer gerne eine Mischung von allem erleben möchte, wird bei „sharpened.lives“ fündig, wo Metal Core mit Alternative Rock und elektronischer Musik gekreuzt wird. Ruhigere Musik machen „Imaginary Friend“, eine Indie- und Surf-Pop-Band, der Singer-Songwriter „MO“ und der Dark-Folk- Solokünstler „Mt. Cole“. Darüber hinaus gehören dem Kollektiv noch weitere Kreativschaffende an, die sich um Öffentlichkeitsarbeit oder Fotos kümmern.

Eigene Ideen
Die jungen Musiker setzen überwiegend auf eigene Kompositionen. Zusammenarbeit und gegenseitige Unterstützung ist für alle wichtig. Im Kollektiv soll jeder einen kreativen, musikalischen oder administrativen Beitrag leisten, so Schiwek, der auch für den Social-Media-Auftritt zuständig ist. Hier gibt es unter anderem eine Übersicht mit allen Konzerten und sonstigen Auftritten. Die Werbung zeigt Effekt. „Wir merken, dass immer mehr Menschen auf uns aufmerksam werden“ Und das ist auch der Plan, denn langfristig möchte das Kollektiv zu einem etablierten Namen in der Mainzer Kulturlandschaft wachsen.
Ein weiterer Weg dorthin ist die eigene Konzertreihe im Kulturklub „schon schön“. Sie startete im letzten September mit einem Doppelkonzert von „Greñas“ und „Snuckouts“. Am Samstag, den 15. Februar, steigt im „schon schön“ das zweite Konzert mit „Erpelistics“ und „clampdown“. Vier Konzerte im Jahr sind geplant. Auch den Bandwettbewerb „Rock’n’Pop Youngsters“, der in den letzten Jahren wegen geringer Teilnehmerzahlen zum Erliegen gekommen war, will das Kollektiv wiederbeleben. Um die Hemmschwelle für Bewerber zu senken, soll der Wettbewerbscharakter reduziert und für weitere Genres geöffnet werden. Als „Late Night Act“ soll eine Moshpit-Band auftreten, um mehr Aufmerksamkeit zu schaffen. Das Signal: Junge Menschen sollen sich kreativ ausdrücken und die Welt soll das auch sehen. instagram@moshpit.mainz

Text: Judith Nick
Fotos: Johanna Fritsch

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