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Der große Test – Mainzer Eisdielen

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von Mara Braun

„Eis geht immer“, lautet das Mantra der Naschkatzen. Für unseren Test haben wir die Eisdielen in der Innenstadt auf Geschmack und Ambiente geprüft und uns dabei aus der hinteren Altstadt bis in die Neustadt durchgeschleckt.

Geheimtipp in der Altstadt

Um die Nachmittagszeit ist das Ristorante da Vito am Ende der Augustinerstraße gut gefüllt, auch viele Italiener genießen ein spätes Mittagessen. Inhaber Vito Catania bedient seine Gäste selbst, gibt Empfehlungen und serviert dampfende Pasta, bei der jede Nudel selbst gemacht ist. Auch das Eis in der kleinen Theke stammt aus eigener Herstellung: Es wird mit frischer Biomilch, leckerem Obst und Eiern von glücklichen Finther Hühnern traditionell gekocht.

„Eis machen musst du im Blut haben“, erklärt Vito mit leuchtenden Augen. „Jedes hat seine eigene Struktur, keine zwei Sorten sind gleich.“ Aufgetürmte süße Berge und aufwändige Dekoration sucht man vergebens, während Vito Kugeln in die superknusprige Waffel rollt. Aber wenn der Geschmack seiner Eissorten auf der Zunge tanzt, ist das wie eine Zeitreise in die Kindheit, als die kalte Süßigkeit beim Italiener um die Ecke noch schmeckte, als seien die Beeren darin gerade erst gepflückt und von Hand verrührt worden. Absolute Empfehlung! Ristorante da Vito, Holzstr. 1 Kugel: 1,10 Euro

Ein Traum in Rostrot

Durch die großen Fenster des Florenz am Hopfengarten haben die Gäste einen guten Blick auf das Treiben der Altstadt. Bei der Ausstattung war jemand mit viel Liebe zum Detail am Werk, von den kleinen Teppichen über die Kopfpolster der hohen Sitzbänke bis zu den Eisbechern für den Straßenverkauf ist alles in Rot gehalten.

Inhaberin Dorota Ennas-Lulliri führt die Eisdiele seit zwei Jahren unabhängig vom gleichnamigen Salon in der Römerpassage. Ihr Wunsch: „Ich möchte, dass die Leute gerne herkommen.“ In der großen Eistheke finden sich Klassiker wie Schokolade oder Vanille neben Ausgefallenem wie Mascarpone- Feige, geliefert werden die Sorten aus einem Eislabor in Frankfurt. Die Kugeln aus der kühlen Vitrine landen groß und bunt in der Waffel, das Eis  hat eine feste und extrem cremige Konsistenz. Für den kleinen Hunger bietet das Florenz auch Snacks, Kuchen und selbst gemachte Waffeln an. Eis Café Florenz, Hopfengarten 6 Kugel: 1,10 Euro

Familienbetrieb mit zwei Standbeinen

Idyllisch hinterm Dom gelegen, ist das Rizzelli am Leichhof ein echtes Original. Im Sommer spenden die umliegenden Bäume angenehmen Schatten, jetzt im Frühjahr verwöhnt die Sonne die Gäste, von denen Inhaberin Francesca Rizzelli etliche beim Namen kennt. „Die Leute schätzen die familiäre Atmosphäre“, sagt die junge Frau, deren Eltern einst das Bistro ebenso wie die Filiale am Brand eröffneten.

Dort wacht Bruder Fabrizio über rund 30 Sorten, die täglich frisch zubereitet werden. Besonders zu empfehlen sind die locker aufgeschlagenen Kugeln in der knusprigen Waffel, wer gerne in einem der Cafés verweilen möchte, kann auch die liebevollen Eiskompositionen im Becher genießen. Und das am Brand zur Weihnachtszeit ebenso wie im Hochsommer, denn der kleine Salon hat das ganze Jahr geöffnet. Am Leichhof gibt es im dicksten Winter zwar kein Eis, das italienische Essen schmeckt im gemütlichen Innenbereich mit den Fenstern aus buntem Mosaikglas aber das ganze Jahr. Rizzelli, Leichhof 32-34 & Am Brand 15 Kugel: 1 Euro / 1,10 Euro

Süßer Genuss zwischen Kebab und Bäcker

Wer sein Eis auf den Stufen vorm Theater genießt, ist sicher vom Dolomiti hergeschlendert. Rund um das Café sitzen knutschende Pärchen auf den Bänken und balancieren Tüten mit großen Kugeln in einer Hand. Die Familie von Assunta Agnoli führt seit 1951 die Geschäfte, aktuell locken rund 40 Sorten von Himbeer bis Erdnuss. Neben der ums Eck laufenden Theke hängt eine große Infotafel für Allergiker.

„Unser Eis soll man sorgenfrei genießen. Wenn wir wissen, ein Kunde ist allergisch, beraten wir gerne“, erklärt die Inhaberin. Jeden Morgen werden die frischen Zutaten geliefert, aus denen im Eislabor überm Salon süße Köstlichkeiten entstehen. Anders als viele der Konkurrenten hat das Dolomiti den Preis in diesem Jahr nicht angehoben. „Die Kosten für die frischen Zutaten sind hoch, aber Milch und Sahne sind aktuell günstiger, so konnten wir den Euro pro Kugel halten.“ Eis-Café Dolomiti, Gutenbergplatz 2, Kugel: 1 Euro

Tagtraumreise nach Italien

Ihr Motto bringt Agnese Covre kurz und knapp auf den Punkt: „Sie sind der Gast.“ Das heißt: „Wenn Sie zu mir kommen, soll alles perfekt sein, damit Sie sich wohlfühlen.“ Dieses Credo ist dem de Covre am Schillerplatz bis ins Detail anzumerken. Der kleine aber feine Innenraum ist mit modernem Mobiliar ausgestattet, der Außenbereich neben dem Fastnachtsbrunnen fast unschlagbar in Sachen Atmosphäre.

Die üppigen Eiskreationen in originellen Bechern werden kunstvoll zubereitet, die oft ausgefallenen Sorten wie Pana-Cotta- Rhabarber in der Theke mit Obst dekoriert. Das Eis macht die Chefin persönlich. „Wir haben auch Filialen in Biebrich und Alzey, jede produziert selbst, denn das Eis muss frisch sein.“ Diese Frische ist deutlich zu schmecken. Die Kugeln sind nicht zu fest, dafür genau so süß, wie sie sein sollen – und wer beim Schlecken die Augen schließt, könnte für einen Moment glauben, er sei in Italien. Eiscafé de Covre, Schillerplatz 16 Kugel: 1 Euro.

Gemütlicher Klassiker mit Kiosk

Das Florenz im Obergeschoss der Römerpassage versprüht den urigen Charme der Eisdielen, in denen man als Jugendlicher nach dem Schwimmbadbesuch zu Gast war. Zur Eiswelt der LLM Betriebs GmbH gehört außerdem der neu renovierte Kiosk im Erdgeschoss, an dem sich nun zu zwei Seiten lange Schlangen von Schleckermäulern bilden.

Die rund 28 Sorten werden im Eislabor in Frankfurt angefertigt und täglich nach Mainz geliefert, sie schmecken relativ süß und das Milcheis ist sehr sahnig. An kühleren Tagen punktet das Florenz mit leckeren Waffeln, deren Duft durch die Passage zieht: „Und der Blick ist bei jedem Wetter schön“, sagt Carmelo Larotondo mit einer Handbewegung in Richtung der großen Fenster. Eis Café Florenz, Römerpassage Kugel: 1,10 Euro

Alles, außer gewöhnlich

Seit zwei Jahren gibt es beim N’Eis am Gartenfeldplatz Glück in der Waffel. Wer den kleinen Eckladen betritt, hat sofort lauter für eine Eisdiele eher ungewöhnliche Gerüche in der Nase – wie den von frischem Basilikum. Die Produktpalette ausgefallener Sorten, die die Inhaberinnen Anke Carduck und Julia von Dreusche zaubern, wird ständig erweitert.

„Wir haben schon über 130 Sorten ausprobiert, alle frei von Aromen, Konservierungsstoffen und Farbstoffen“, erzählen sie. Neuerdings kann man die leckeren Variationen in Mainz auch im Kaffeehaus Lönneberga oder bei Brits KWISIN genießen. Auf Wunsch kommt die niedliche N’Eis-Eule bei Veranstaltungen mit dem Eisfahrrad vorbei und inzwischen kann man das Eis sogar in den eigenen vier Wänden schlemmen: Die 1-Liter-Box kann mit sämtlichen Sorten vorbestellt und nach fünf Tagen im Laden abgeholt werden.

In Planung ist aktuell eine zweite Verkaufsstelle am Sömmeringplatz und zum bunten Sortiment der Unternehmerinnen gehören neben Eis auch Kaffeebecher, Aufkleber, Taschen und Frückstücksbrettchen. Liebhabertipp! N’Eis – Das Neustadteis, Gartenfeldplatz 12 Kugel: 1,20 Euro.

Eis am Rhein

Die beiden „N’Eis“-Mädels werden ihr Eis in diesem Sommer auch wieder am Konrad-Adenauer-Ufer zwischen Kaisertor und Theodor-Heuss-Brücke anbieten. Pünktlich zum 1. Mai ist das „ambulante Eiswägelchen“ dort vorgefahren, verkauft wird bis zum 3. Oktober.

1 response to “Der große Test – Mainzer Eisdielen

  1. Schade, dass es sich hier nur um eine lose Beschreibung handelt und nicht um einen Test, wie in der Überschrift angekündigt 🙁

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