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Corona: Wendepunkt erreicht – Land schlägt neue Strategie vor

„Die Inzidenz bleibt ein wichtiger Warnfaktor, aber wir müssen neu justieren. Je höher die Impfquote, desto weniger wird es schwere Verläufe geben. Wir müssen jetzt die Situation in den Krankenhäusern stärker einbeziehen. Ich halte eine bundeseinheitliche Lösung für notwendig“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer heute. „Unser Ziel ist der Schulstart in voller Präsenz, deshalb hat die Landesregierung weitere weitreichende Maßnahmen beschlossen“, ergänzt Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig.
Schüler mussten sich bislang zwei Mal pro Woche testen lassen, um am Präsenzunterricht teilnehmen zu können. Diese Testungen werden im Rahmen von zwei Präventionswochen bis zum 10. September fortgeführt. Danach greift grundsätzlich ein anlassbezogenes Testkonzept. „Das anlassbezogene Testkonzept sieht vor, dass bei konkret auftretenden Infektionen getestet wird. Wenn die regionale Inzidenz oder weitere Faktoren, wie eine besondere Krankheitslast einen Schwellenwert überschreiten, kann auch anlasslos getestet werden. Über den Sommer wird die Gesundheitsministerkonferenz gemeinsam mit dem RKI an neuen Kennziffern arbeiten. Für uns als Land wäre es wünschenswert, wenn hier bundesweit einheitliche Kriterien gelten. Zusätzlich finden als Vergleichsmonitoring regelmäßige Testungen an 20 ausgewählten Schulen statt“, so die Bildungsministerin.
Auch die rheinland-pfälzischen Hochschulen bereiten für das kommende Wintersemester wieder mehr Lehrformate in Präsenz vor. Ausgangspunkt hierfür wird die 3-G-Regel sein, so dass für Geimpfte, Genesene und Getestete Präsenzveranstaltungen wieder möglich sein werden.

Impfzentren
Um sich den neuen Gegebenheiten anzupassen und die Schutzimpfungen weiter voranzutreiben, passt Rheinland-Pfalz die Impfstrategie an. „Die Impfzentren haben sich in einer Phase massenhafter und Prioritätsvorgaben folgender Impfungen als wichtige und stabile Säule der Nationalen Impfstrategie erwiesen“, betonte Gesundheitsminister Clemens Hoch. Diese Phase sei nun vorbei. Es gehe jetzt um aufsuchende und niedrigschwellige Angebote. Mobile Impfteams des Landes stehen dazu weiterhin unverändert zur Verfügung. Deshalb wird das Land die Impfzentren grundsätzlich zum 30. September schließen. Neun Impfzentren bleiben im Bereitschaftsbetrieb (Stand-by-Betrieb), um eine zeitnahe Nutzung problemlos möglich zu machen. „Bereits jetzt leisten die niedergelassenen Ärzte eine hervorragende Arbeit. Wir gehen jetzt in eine neue Phase der Pandemiebekämpfung über. Hier wollen wir die Regelversorgung beim Impfen zukünftig durch die niedergelassenen Ärzte sowie eine Stärkung der mobilen Impfteams und Sonderimpfaktionen abdecken“, erklärte Hoch.

Den nächsten Schritt in der Impf-Kampagne stellt die Öffnung der Impfzentren ab dem 1. August dar. So werden Impfungen ohne vorherige Terminvergabe möglich werden. Eine Steigerung der Flexibilität für Impfwillige soll weiterführend dazu dienen, den Impf-Fortschritt voranzutreiben. Darüber hinaus wird bereits ab dem 14. Juli ein Ampel-System und die freie Wahl des Impfzentrums eingeführt, um allen Impfwilligen den Status ihres nächstgelegenen Impfzentrums anzuzeigen und ein flexibles Impfangebot machen zu können.

Stand 3. Impfungen
Nach aktuellen Erkenntnissen sind in diesem Jahr Auffrischungsimpfungen allenfalls für vulnerable Gruppen, wie Menschen in Alten- und Pflegeheimen oder für Personen über 80 Jahren notwendig. Eine notwendige Auffrischungsimpfung kann durch die gute Struktur der niedergelassenen Ärzte sowie durch den bewährten Einsatz mobiler Impfteams gewährleistet werden. „Die Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer können sicher sein, dass die Landesregierung ausreichend Kapazitäten für Auffrischungsimpfungen vorhält und auch kurzfristig auf Änderungen reagieren kann“, so Clemens Hoch.

Corona-Schutzimpfungen für Kinder und Jugendliche
Grundsätzlich ist durch die Zulassung eines ersten Impfstoffs das Impfen von Kindern und Jugendlichen möglich. Die Ständige Impfkommission empfiehlt dies jedoch nur für 12- bis 17-Jährige mit besonderem Risiko. Darüber hinaus ist ein Impfen auf persönlichen Wunsch möglich, jedoch ist hier ein ärztliches Beratungsgespräch notwendig.