In der Mainzer Gastrolandschaft hat sich einiges getan über den Sommer. Schließungen an jeder Ecke, dafür neue Gesichter und Gerichte an anderer Stelle. Unser Gastro-Karussell für den besseren Überblick:
Nirgendwo
Nirgendwo ist zu. Also die kultige Eckkneipe in der Boppstraße, die hat dicht gemacht. Ob sie in der jetzigen Form unter neuem Pächter wieder öffnen wird oder ob ein neuer Pächter mit einem neuen Konzept einzieht, wollte Wirt Willy Zimmermann noch nicht preisgeben. Dabei dachten doch alle, sein Sohn übernimmt …
Bagatelle
Zeitgleich auch überraschend dicht gemacht hat die Bagatelle am Gartenfeldplatz. Insolvenz heißt es. Hat sich Inhaberin Michaele etwa mit ihrem Eigenheim übernommen? Man weiß es nicht. Plötzlich war zu und schon wird nach einem Nachfolger gesucht. Man munkelt, dass die Lomo Brüder dran wären, aber alles nur Gerüchte.
Fiszbah
Die Fiszbah in der Raimundistraße soll ja auch bald wieder öffnen, dann als Ableger der Neustadt-Apotheke. Drinnen wird gewerkelt, aber ein genauer Eröffnungstermin steht noch nicht fest. Lange dauern wird es aber nicht mehr.
an o ban
Die Vietnamesen von „an o ban“ in der Wallaustraße / Ecke Frauenlobplatz haben sich kürzlich verdoppelt. Nebenan wurde ein weiterer Raum angemietet, die Wand eingerissen und so der Nachbar-Laden integriert. Mehr Platz für leckere Baguettes und Suppen.
2 Mal Pizza
Pizzen – einmal klassisch und einmal vegan – das sind die Spezialitäten von zwei neuen Lokalen in der Fußgängerzone im Bereich Seppel-Glückert-Passage: L’Ora della Pizza heißt die eine neue Pizzeria neben dem 05-Fanshop, geführt von Umair Shah, der sein Handwerk in Italien gelernt hat. Und im ehemaligen Paleo-Imbiss „Ursprung – Real Food“ in der Franziskanerstraße setzt Yannik Wild mit „Noahs Restaurant“ auf vegane Ernährung. Der 21-Jährige bietet vegane Pizzen, unter anderem eine Margherita mit pflanzlichem Käse. Außerdem stehen Suppen, Vorspeisen und Desserts auf dem Plan. Alle Zutaten seien regional, die meisten bio. Auch ein Lieferservice ist geplant.
Dichte Bleiche
Im Bleichenviertel hat nach kurze Zeit schon das Kaffee Pause am Neubrunnenplatz zugemacht und das „Meet & Eat“ auf der großen Bleiche wurde durch einen Grill / Dönerladen ersetzt. Apropos Döner: DeDes Döner auf dem Campus ist wohl nun auch dauerhaft zu.
Bio-Superstores
In diesem Segment tut sich einiges. Konkurrenz hat jetzt der „natürlich Bioladen“ mit einem Alnatura direkt am Zollhafen. Und ein neuer tegut öffnete kürzlich am Bahnhof, Ecke Parcusstraße.
Clubbing
Dass das 50Grad Ende August einem Neubau weichen musste, ist den meisten bekannt. Dafür wird schräg gegenüber am „schon schön“ immer noch an einer neuen Bar / Lounge gewerkelt, die im November aufmachen könnte. Weitere kulturelle Bereicherung bietet das „Loft Arts“, mehr dazu lesen Sie in unserem Salonkultur-Artikel. Sogar eine weitere kleinere Event-Location kommt hinzu mit der Eröffnung des neuen „me and all hotel“ in der Binger Straße, direkt neben dem Intercity Hotel: Ab Mitte September finden hier Konzerte, Lesungen, Workshops, Afterwork-Parties und andere Events statt. Das junge, frische Konzept kann sich sehen lassen: Die Musikmaschine ist dabei, sensor ist exklusiver Medienpartner und ab Oktober werden wir ausführlich berichten und einladen zum ersten „Local Heroes Festival“ vom 11. bis 13. Oktober. Ach ja, und wem das immer noch nicht reicht und wer meint, Mainz sei tot, der darf sich ab Ende des Jahres auf die Wiedereröffnung des KUZ freuen! Am Freitag, 14. Dezember, soll die große Eröffnungsparty steigen. Chef Ulf Glasenhardt arbeitet bereits akribisch am Willkommensprogramm. Und das „Roof 175“, ein neuer Techno- und House-Club, hat eröffnet. Auch international bekannte DJs sollen dann regelmäßig im Mombacher Industriegebiet, in den Räumlichkeiten des ehemaligen Melange-Clubs, auflegen. Schon zahlreiche Clubs haben hier ihr Glück versucht – dann mal alles Gute!
Kultur am Rohrlager
Zu einem Hotspot mausert sich auch das alte Rohrlager in der Weisenauer Straße. Die Brauerei Kuehn Kunz Rosen sitzt hier mit ihrem Schankraum samt Außenbereich. Aber auch das Fanprojekt von Mainz 05 hat kürzlich sein schickes Fanhaus für jedermann auf dem Areal geöffnet. Herzstück des Fanhauses ist neben einem Jugendtreff und einer Veranstaltungshalle die Szenekneipe „Kick`n Rush“. Diese ist Mi – Sa, sowie an Mainz 05-Spieltagen geöffnet und bietet auch kulturelle Veranstaltungen. Dann ist auf dem Gelände auch noch das PENG … der Kulturverein wird aber Ende des Jahres vermutlich ausziehen. Man darf daher gespannt sein, wer dann neu dort reingeht und das Gelände bereichert.
After Work
In Kooperation mit dem Coworking- M1 bieten VOGELFREI.Barkultur und Peacefood by Felix Blum unter dem Motto „Feierabend“ alternativen und progressiven Menschen einen Ort zum Kennenlernen, Diskutieren und Netzwerken. Im Open Space des M1 kann man neben nachhaltigen Craft-Cocktails und wahnsinnig gutem Peacefood seinen Ideen freien Lauf lassen und sich mit anderen austauschen.
Neue Gastro
Das Jamy‘s Burger Team aus Frankfurt plant immer noch die Eröffnung seines fünften Stores in der Altstadt. Im ehemaligen Hochzeitsladen am Marktplatz soll bald Angus Beef geschlemmt werden. Es zieht sich bereits eine Weile und sieht immer noch schwer nach Baustelle aus. Gegenüber vom Snipes in der Stadthausstraße 13 hat das Non Solo Pasta eröffnet. Einflüsse aus aller Welt, „gehobene Küche zum kleinen Preis“ und „ein Spielplatz für Erwachsene“ – Paula Poblete und Sebastian Koutek wollen mit ihrem Restaurant „Eo“ in der Rheinallee 26 (ehem. Brits Kwisin) neue Wege gehen. Eröffnung im September. Und die Wonder Waffel in der Lotharstraße sollte nun auch geöffnet haben!
Text Alf Tötensen Illustration Jan Pieper