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Aus für Nordmolen Konzerte

mole
von Michael Jacobs (Artikel aus der Allgemeinen Zeitung)

Nach fünf Jahren Rock mit Rheinblick wird es auf der Nordmole des Zollhafens im kommenden Jahr keine „Summer in the City“-Konzerte geben. Bisher sei kein Auftritt auf dem windanfälligen Damm geplant, sagt Kulturdezernentin Marianne Grosse.

Mit Lionel Richie und Roxette mussten in diesem Sommer zwei Topacts der Open-Air-Reihe wegen unberechenbarer Böen auf dem Gelände die Segel streichen. Auch die sturmfeste Bühne habe nicht verhindern können, dass Teile der vom Wind zerzausten Schall- und Lichtanlage zu einem Sicherheitsrisiko für Künstler und Publikum geworden seien, sagt Grosse. Die beiden wetterbedingten Konzertabsagen, für die im Vorfeld mehr als 12.000 Karten verkauft worden waren, schlugen beim Veranstalter Mainzplus Citymarketing zwar nicht finanziell ins Kontor, machen die Nordmole aber zu einer nicht unproblematischen Spielstätte.

Räume werden eng

Zumal wegen der wachsenden Wohnbebauung und den Arbeiten für die am Zollhafen endenden Mainzelbahntrasse die Räume für Konzerte mit über 6.000 Besuchern eng werden. Neben eingeschränkter Verkehrsführung gibt es zudem strenge Vorschriften für Fluchtwege und Bahnen der Rettungsfahrzeuge.

Erste Adresse für Großkonzerte sei das Hechtsheimer Messegelände, wo Herbert Grönemeyer am 26. Mai 2016 seine Deutschlandtournee startet, sagt Frankfurter Hof-Programmplaner Ludwig Jantzer. Auch wenn die bisherige Star-Vorzeigerampe am Zollhafen wegfällt, soll die Grundphilosophie des Festivals, möglichst viele Stätten im Stadtgebiet zu bespielen, erhalten bleiben. Konzertschwerpunkte seien neben dem Volkspark mit dem Auftritt von Simply Red am 29. Juli vor allem die Zitadelle, sagt Grosse. Auf dem idyllischen Festungsgrün sind bislang Dieter Thomas Kuhn (22. Juli), BAP (23. Juli), Mark Forster (9. Juli) und Foreigner (9. August) gebucht.

2016 soll es auch wieder ein klassisches Domplatz-Konzert in Kooperation mit dem Staatstheater sowie kleinere Musikevents im Serenadengarten von Schott Music geben. Als konzertantes Bonbon zum 200. Geburtstag Rheinhessens weitet Mainzlus Citymarkting am 20. August 2016 mit einer Operngala erstmals seinen Aktionsradius bis an die Burgkirche Ingelheim aus.

Neuer Slogan gesucht

Nach wie vor gibt es Überlegungen, den Markennamen „Summer in the City“ durch einen Gutenberg-affineren Slogan zu ersetzen. Die Koppelung des größten Sohnes der Stadt an das Festival würde der Reihe nominell eine unverwechselbare Note verleihen, meint die Dezernentin, in deren Haus schon Alternativideen wie „On Stage for Gutenberg“ kursieren.

Über eine künftige Umbenennung des Rockreigens sollen die Mainzer aber nun selbst entscheiden. Vorschläge, in denen zwingend der Name Gutenberg vorkommen muss, können bis zum 1. Dezember per E-Mail (friedrich.hofmann@stadt.mainz.de) im Kulturdezernat eingereicht werden. Dem Verfasser des von einer Jury gekürten Sieger-Titels winken zwei Simply Red-Freikarten.