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Auf die Ohren – Mainzer Podcast-Szene im Graswurzel-Modus

Arbeits- und Podcast-Kolleginnen: Nadine (links) und Julia vom Podcast “Mainz gehört”

Was dem TV sein Netflix, Amazon Prime und Co., ist dem Radio sein Spotify oder Apple Music. Da überrascht es nicht, dass Nadine vom „Mainz Gehört“-Podcast vom Radio kommt. Über ein Volontariat bei Antenne Mainz hat sie zu ihrem aktuellen Arbeitgeber All Audio gefunden. Ihr Chef bei der Audio- Produktionsfirma hatte auch die Idee zum Podcast. Und fertig war das Team, das sich seit Februar 2019 jeden Donnerstag mit verschiedenen Gästen und Themen austoben kann – immer in Bezug zu Mainz.

„Wir haben wirklich alle Freiheiten und können uns ausprobieren“, freut sich Nadine über die Möglichkeit, innerhalb des Formats Mainz und die Mainzer vor das Mikro zu bekommen. „Ich gehe selbst absolut bereichert aus jedem Gespräch“, strahlt die 35-Jährige. Nadine bringt handwerkliches Rüstzeug, journalistischen Background und Radioerfahrung mit. Julia ist der Rookie. Auch diese Gegensätzlichkeit zeichnet den Podcast aus. Die bisher 36 Folgen bei „Mainz Gehört“ sind auf allen gängigen Diensten abrufbar, auch wenn das Ganze noch keinen Profit macht. 850 Hörer zählt man pro Cast. „Wichtig ist uns, alles über das Wie zu lernen und das dann peu a peu zu verfeinern“, beschreibt Nadine die Idee hinter dem Projekt. „Unsere Lernkurve ist steil, und wenn der Podcast weiter wächst, würden wir das Konzept und unser Know-How gern auf weitere Städte ausweiten.“

“Liebe Nachbarn” heißt der Podcast von Christian Ruffus

Gude, liebe Nachbarn
So wie Nadine bringt auch Christian vom Podcast „Liebe Nachbarn – der Podcast um‘s Eck“ journalistischen Background mit. Der 28-Jährige ist Redakteur beim ZDF und zog dafür von Köln nach Mainz. Durch einen Wasserrohrbruch lernte er seine Nachbarn kennen, mit denen er vorher über ein mittelfreundliches „Hallo“ am Briefkasten nicht hinausgekommen war. „Es hat mich beschäftigt, dass alle so Tür an Tür und doch so separiert nebeneinander her leben“, sagt Christian. Seine Neugier auf Menschen und miteinander zu sprechen haben ihn an- schließend motiviert, die Nachbarn mal vors Mikro zu holen. Herausgekommen ist der Podcast „Liebe Nachbarn“! Seit April sind elf Folgen entstanden, jeden Dienstag – abrufbar bei Spotify und Co. und sogar nominiert für den Deutschen Nachbarschaftspreis. „Für mich war schon die Nominierung eine Bestätigung, dass meine Idee so ankommt, wie ich es mir vorstelle“, freut sich Christian. Das finden auch die etwa 800 Hörer, die pro Folge einschalten. Das Konzept: ein bisschen Mainz, ein bisschen Kiez, ein bisschen Politik. So darf jeder Gast sagen, was er an einem Tag als Kanzler ändern würde, von der Pflegepolitik Spahns bis hin zu Flüchtlingen, Fremdenhass und Homophobie. Längst redet Christian nicht mehr nur mit Nachbarn, sondern auch mit Menschen, die in seinem Sozialraum rund um den Bismarckplatz in der Neustadt etwas zu sagen haben. „Ich würde auch unglaublich gern mal mit Sexarbeitern reden oder mit den Menschen, die sich an der Bahnhaltestelle am Hauptbahnhof treffen.“ Aktuell macht der Podcast eine kurze Pause. „Aber ich mache auf jeden Fall weiter“, verspricht Christian, für den der Podcast bisher noch Hobby ist: „Und wenn es anderen Leuten Spaß macht, mir dabei zuzuhören – noch besser.“

Erasmuspodcast von Mainzer Studis
Das Studierendenwerk Mainz und die Uni haben den Podcast „Erasmus Stories Mainz – der Podcast über Erasmus+ & die Europäische Vielfalt“ gestartet. Dieses vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) geförderte Projekt erzählt jeden Donnerstag in Geschichten und Interviews von Erfahrungen mit dem Erasmus+-Programm.
www.erasmusstories-mainz.de

Die Pilotfolge ist zugleich ein Aufruf an alle derzeitigen oder ehemaligen Erasmus+-Studierenden, sich zu beteiligen oder das Projekt in den sozialen Medien zu supporten. Unter dem Hashtag #erasmusstoriesmainz soll auf Instagram ein Kaleidoskop der Blickwinkel auf Erasmus+ und Europa sichtbar gemacht werden.

Nina Stemmler