„Fünf Menschen sind gestern in der Trierer Fußgängerzone mitten aus dem Leben gerissen worden. Andere kämpfen im Krankenhaus um ihr Überleben und mit schwersten Verletzungen. Weil ein Mann, der hier in der Umgebung geboren und aufgewachsen ist, sein Auto zur Waffe gemacht und wahllos gemordet hat. Was auch immer ihn dazu gebracht hat – nichts, wirklich nichts kann diese brutale und schreckliche Tat rechtfertigen.“ Das sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer heute bei der Kranzniederlegung gemeinsam mit dem Trierer Oberbürgermeister Wolfram Leibe und Kirchenvertretern an der Porta Nigra zum Gedenken an die Opfer der gestrigen Amokfahrt in der Trierer Innenstadt. „Diese Tage sind Tage der Trauer für ganz Rheinland-Pfalz. Zum Zeichen dafür sind die Flaggen im ganzen Land heute auf halbmast gesetzt“.
Kein Wort könne den Verlust und das Leid derer erfassen, die trauern, die verletzt wurden oder fortan mit dem, was sie erlebt haben, umgehen müssen, so die Ministerpräsidentin. „Das große Leid, das durch dieses Attentat verursacht wurde, können wir nicht ungeschehen machen. Aber wir können den Trauernden und Verletzten versichern: Sie sind in Ihrem Schmerz nicht allein. Die Landesregierung, die Menschen in Rheinland-Pfalz, in ganz Deutschland und in unseren befreundeten Nachbarländern denken an Sie und fühlen mit Ihnen“, erklärte die Ministerpräsidentin. Stadt und Polizei hätten gestern sehr schnell Anlaufstellen für die Opfer eingerichtet. Die Landesregierung werde mit ihrem Opferschutzbeauftragten sehr schnell eine Trauma-Ambulanz für eine rasche Hilfe bereitstellen und Kontakt mit Opfern und traumatisierten Menschen aufnehmen. „Wir wissen, dass auch die Wunden an der Seele schnell und professionell behandelt werden müssen, damit auch sie, wie körperliche Verletzungen, wieder heilen können“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer.
„Von Herzen danke ich all denen, die gestern sofort und auf der Stelle dafür gesorgt haben, dass der Täter gestoppt, die Toten geborgen und die Verletzten versorgt werden konnten. Sie alle haben damit einen großen Dienst getan: für die betroffenen Menschen und für unser Land. Und Sie haben durch ihr Tun gezeigt, dass Mitmenschlichkeit stärker ist als Gewalt.“
Die Stadt Trier hat für den morgigen Donnerstag um 13.46 Uhr – der Uhrzeit der Tat – zu einer Gedenkminute aufgerufen, um der Opfer zu gedenken. In Trier werden dann die Kirchenglocken läuten. „Das Leben steht für diesen Moment still im Gedenken an die Opfer. Ich würde mich freuen, wenn sich die Menschen im ganzen Land diesem Gedenken anschließen“, so die Ministerpräsidentin.
Die Ministerpräsidentin bittet insbesondere auch die Behörden, Verwaltungen, Schulen, Institutionen und Betriebe in Rheinland-Pfalz, sich an der Gedenkminute zu beteiligen.