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50 Meter U-Boot macht Halt in Mainz am Montag 15. Mai

Technik Museum Sinsheim

Diese Woche wird ein altes U-Boot der Bundesmarine von Kiel zum Technik Museum Speyer transportiert. Das Unterseeboot der Klasse 206 A ist eine Leihgabe der Wehrtechnischen Studiensammlung des Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr BAAINBw. 500 Tonnen werden über Meer, Flüsse und Straßen bewegt. Mit 50 Metern Länge und 9 Metern Höhe soll das Boot vor dem Museum einen vorübergehenden Platz erhalten, damit es von dort aus den Weitertransport zum Technikmuseum nach Sinsheim antreten kann.
Der Schubverband ist mit einer Geschwindigkeit von etwa 10 km/h unterwegs, benötigt also für eine Fahrstrecke von einem Kilometer etwa 5-7 Minuten. Er macht dabei auch in Mainz Halt. Anhand des Maßstabes auf der GPS-Karte kann man errechnen, wann das U-Boot an der Stelle Ihrer Wahl vorbeifahren wird: https://www.technik-museum.de/de/u17  In Mainz stoppt es am Montag den 15. Mai gegen 17.30 Uhr an der Südmole (Nähe Altes Weinlager), um von dort am nächsten Tag seine Weiterreise anzutreten.

In Kiel wurde das U-Boot mit einem 900-Tonnen-Kran auf ein see- und flusstaugliches Schwimmponton geladen und damit durch den Nord-Ostsee-Kanal entlang der Nordseeküste nach Rotterdam geschifft.

Von dort aus ging es durch Holland auf der Waal wieder zurück nach Deutschland und dann über den Rhein vorbei am Kölner Dom, dem Deutschen Eck in Koblenz und der Loreley bis nach Speyer.

In Speyer geht das U-Boot im Naturhafen an Land. Auf einem Schwerlasttransport fährt es in Schrittgeschwindigkeit in Richtung Technik Museum.

Am Standort Speyer wird eine Werkstatt alle Parameter für den Weitertransport nach Sinsheim prüfen und die entsprechenden Vorbereitungen treffen: um die Nächsten Streckenabschnitte passieren zu können, wird das U-Boot leichter und drehbar gemacht. Dafür müssen ca. 100 Tonnen Batterien ausgebaut und die Motoren fixiert werden.

  • Das U17 ist ein U-Boot der Klasse 206A, hat eine Länge von etwa 48 Meter, einen Tiefgang von 4,6 Meter und verdrängt getaucht etwa 500 Tonnen.
  • Das Einsatzgebiet des U-Boots war hauptsächlich in der Nord- und Ostsee, später nach der Umrüstung zur Klasse 206 Alpha dann auch im Mittelmeer.
  • U17 hat einen ganz besonderen Einsatz gefahren und war, gemeinsam mit U26, das erste deutsche U-Boot in amerikanischen Gewässern nach dem Zweiten Weltkrieg und das erste U-Boot, das in den Hafen von Baltimore einlief, nachdem dort das letzte U-Boot im Jahr 1916 (U-Deutschland) ankerte.
  • Die Boote vom Typ 206 haben – so lange wie kein anderes U-Boot zuvor – fast 40 Dienstjahre in der deutschen Marine gedient und nach so langer Zeit hätte es den Generationen an Besatzungsmitgliedern in der Seele wehgetan, wenn man diese nicht erhalten und der Nachwelt zugänglich gemacht hätte. Die aus ehemaligen Besatzungsmitgliedern bestehende „U-Boot-Kameradschaft U17“ wird sich später um den Erhalt des U-Boots als Exponat kümmern.