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100 Jahre Büchergilde: Erzählabend mit Wolfgang Grätz am 8. August

Seit 100 Jahren: Buchkunst, Druckgrafik, von Künstlern illustrierte Bücher. Die Büchergilde Gutenberg wurde vor genau 100 Jahren 1924 in Leipzig gegründet worden. Einer, der schon seit fast 40 Jahren für die Büchergilde tätig ist und die Geschichte selbst miterlebt und mitgestaltet hat, ist Wolfgang Grätz: Er war Geschäftsstellenleiter in der Filiale Wiesbaden, Regionalleiter der Buchläden in Hessen, Betriebsrat und Konzernbetriebsrat, einer von drei Gesellschaftern nach der Mitarbeiterübernahme, Inhaber der Frankfurter Büchergilde-Buchhandlung, Gründer und Vorstand der Genossenschaft sowie  Gründer und Verleger des Büchergilde „artclub“. Für einen großen Büchergilde-Geschichte-Erzählabend kommt er nun nach Mainz. Beginn ist um 19 Uhr.

Die Büchergilde Gutenberg feiert ihr 100jähriges Jubiläum und das 10jährige Bestehen der Genossenschaft:

Als der Bildungsverband der Buchdrucker 1924 die Büchergilde Gutenberg in Leipzig gründete ging es darum „Bücher voll guten Geistes und von schöner Gestalt“ herzustellen. Durch die Gründung einer Gemeinschaft und der Zusage aller, regelmäßig ein Buch abzunehmen, konnten höherer Auflagen und damit niedriger Preise erzielt werden. Bildung in wertiger Form wurde für alle erschwinglich – ein zutiefst demokratischer Akt. Der großen Erfolg hatte. In ihrer langen Geschichte ging es in der Büchergilde nie um Gewinnmaximierung sondern immer um ein Fortbestehen, um ein engagiertes, außergewöhnliches Buchprogramm zu präsentieren. Belletristik, Klassiker, Sachbücher und immer als Kern des ganzen: Das illustrierte Buch. Für das die Büchergilde nicht selten von der Stiftung Buchkunst ausgezeichnet wurde.
Es war nicht immer einfach. Als die Nationalsozialisten die Büros und die wichtigen Posten aus ihren Reihen besetzten, flohen die Macher der Buchgemeinschaft in die Schweiz und führten die Geschäfte mit großem Erfolg dort weiter. Nach dem Krieg wurde Frankfurt zum Hauptsitz – heute findet man den Verlag im Haus des Buches in der Braubachstraße, ganz in der der Nähe der Paulskirche, wo jährlich der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels verliehen wird.

Die Buchgemeinschaft gehörte lange zu den Gewerkschaften, die Buchhandlungen waren oftmals in Gewerkschaftshäusern verortet. Auch hier in Mainz konnten die Mitglieder viele Jahre ihre Quartalskäufe im Gewerkschaftshaus in der Kaiserstraße erledigen. Bis die Buchhandlung in die Neubrunnenstraße umzog. Im Jahr 1958 unterschrieb der Sohn des Gründers Helmut Dressler den Mietvertrag für die Geschäftsräume in der Neubrunnenstraße 17. Die Buchhandlung hat seit 66 Jahren in dieser schönen Straße im Bleichenviertel ihr zu Hause, seit 9 Jahren als „Erlesenes & Büchergilde“.

Immer hat die Buchgemeinschaft sich auf die Solidarität ihrer Mitglieder verlassen können. Oft wurde das Fortbestehen durch die beherzte Unterstützung der Gemeinschaft gewährleistet. So ist es nur folgerichtig, dass die Büchergilde heute eine Genossenschaft ist. Die Geschicke werden gemeinsam von allen bestimmt. Alle Mitglieder und Genossen tragen bei zu einer lebendigen Buchkultur bei.

Inhaberin Silke Müller (uns seit neuesten im Aufsichtsrat der Genossenschaft)„Wir sind sehr glücklich darüber, dieses Jubiläum mitzuerleben und mitgestalten zu dürfen. Das ganze Team der Buchhandlung vertritt das Programm der Buchgemeinschaft hier in Mainz mit großer Leidenschaft. Um das ordentlich zu feiern, haben wir ein Veranstaltungsprogramm mit insgesamt zwölf Veranstaltungen aufgelegt, dass im März gestartet ist und bis in den November reicht: „Mainz feiert 100 Jahre Büchergilde“ Natürlich nicht nur für Mitglieder, sondern für alle Mainzer!“

(Auf der Website: www.buechergilde-mainz.de und im Jubiläumsflyer in der Buchhandlung)

 

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