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Wird die Mainzer Hochbrücke zum „Grünraum“?

Die 1969 errichtete Brückenkonstruktion von der Mombacher Straße bis Richtung Mombacher Kreisel ist marode und soll abgerissen werden. Wann genau, das steht noch etwas in den Sternen. Doch Verkehrsdezernentin Katrin Eder weiß: „In zehn Jahren steht die Brücke nicht mehr.“
Eine alternative interessante Nutzung in Richtung Wohnraum stellte vor etwa 1,5 Jahren der ehemalige Architekturprofessor Emil Hädler vor (die Allgemeine Zeitung berichtete). Nun – ganz aktuell – schlägt das Wiesbadener Architektur- und Designbüro 3deluxe eine ebenfalls spannende Variante vor: Statt die Brücke für einen zweistelligen Millionenbetrag abzureißen, könnte man die Schnellstraße in einen grünen, lebendigen und urbanen Ort verwandeln.

Es entstünde ein öffentlicher Raum für Fußgänger, Spaziergänger, Freizeitsuchende, Fahrradfahrer und jegliche Mikro Mobilität, mit Angeboten wie parkähnlichen Zonen, Urban Gardening, Skatepark, Kletterpark, Pop up Gastronomie, Kleinkunstbühnen, Outdoor Gyms, Workshop Spaces, ggf. auch eine die Höhe nutzende Sommer-Rodelbahn, eine Rutsche und eine Kletterwand.

Viele Projekte könnten auf Eigeninitiative entstehen, andere werden von lokalen Einrichtungen und Gastronomen initiiert und betrieben oder es finden sich Sponsoren. Das bisher eher unattraktive Stadtgebiet könnte aufgewertet werden und schließt die Lücke zwischen Neustadt, Mombach und Zollhafen. Auch ein Teilabriss und eine Nutzung eines Teilbereiches könnte interessant sein.

Oder: Eine Integration der Brücke in das Konzept der Landesgartenschau 2026 könnte neue, spannende Möglichkeiten eröffnen.

3deluxe freut sich, wenn der Beitrag auf fruchtbaren Boden fällt und konstruktive Diskussionen in Mainz auslöst.

Passieren wird aber außer Abriss vermutlich eher nichts. Zum einen laufen die Vorbereitungen zum Abriss bereits. Dabei wird auch geprüft, ob giftige Stoffe wie Asbest verbaut sind. Zum anderen neigt der in den 60er Jahren verbaute Spannstahl zu Spontanbrüchen. Damit kann die Brücke für keine andere Nutzung umfunktioniert werden.

5 responses to “Wird die Mainzer Hochbrücke zum „Grünraum“?

  1. Tolle Idee, wirklich , würde mir sehr gefallen … Das Hauptproblem ist leider dass unter der Brücke sich mehrmals Zementbrocken sich gelöst haben und heruntergefallen sind. Zum Glück ist keiner zu Schaden gekommen !

  2. Tolle Idee, aber aufgrund der Baufälligkeit der Brücke wohl nicht umsetzbar.
    Das hätte man meines Erachtens 2008 anfangen müssen, als die Schäden erkannt, aber die Brücke noch nicht ganz so marode wie heute war. Ich fahre da freiwillig schon ungern drüber, da ich dort immer wieder ein Abklappen der Brücke wie in Ludwigshafen befürchte.

  3. Superspannende Studien von 3deluxe, richtungsweisend und progressiv. Auch für andere ikonische Plätze gibt es solche schon.

    Was mich an dem Artikel echt nervt ist die Clickbait-Headline. Dass es bei einer Studie bleiben wird, steht ja schon im Artikel. Da wäre mir schon noch was anderes eingefallen zu so einem Projekt.

  4. Die Idee der Grünzone gefällt mir ausserordentlich gut! Gegen unten abfallende Brpcken könnten doch Netze gespannt werden, wie das z.Zt. häufig in MZ praktiziert wird.

  5. Tolle Idee, zumindest einen Teil der Brücke hätte man auf eine solche Weise erhalten können. Mainz verliert wieder ein tolles und sinnvolles Bauwerk und kommt dem dörflichen Charakter eine Schritt näher. Wahrscheinlich baut man nach dem Abriss, neben einer ebenerdigen Umgehung, alles mit quadratisch praktischen (überteuerten) Luxuswohnung zu – so wie überall. Meiner Meinung nach brauch Mainz mehr Grünflächen und ein Publikumsmagnet (wie dieses Projekt) hätte nicht geschadet. In Mainz werden Investitionen schon länger auf Sparflamme getätigt – das ist am Stadtbild schon jetzt deutlich erkennbar. Man wählt leider immer die günstigste Variante. Ich fände es toll, wenn Bürgerinnen und Bürger mehr Mitspracherecht hätten und würde mir öfters mal einen Bürgerentscheid wünschen! Sitzt man nicht grade an der richtigen Stelle in der Politik, kann man leider gar nichts bewegen. Ich bin wirklich enttäuscht und die Mainzer Hochbrücke ist nur ein Beispiel.

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