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Belarus gewinnt Gutenberg-Marathon – Litauen bei den Frauen

Nerventhriller in Mainz: Der Weißrusse Vladislav Pramau hatte sich beim heutigen schwülen Wetter die Kräfte am Besten eingeteilt und kam in 2.17:14 h über die Ziellinie. Patrick Ereng aus Kenia wurde Zweiter in 2.19:30 h, Ivan Sluris, der Probleme hatte und stärker eingeschätzt wurde, finishte auf Rang 3 in 2.23:40 h. Der schwer angeschlagene Dickson Kurui schaffte es mit letzter Kraft über die Zeitmessmatte am Ziel, kam gesund an – und wurde vollkommen entkräftet Vierter – in für ihn bitteren 2.30:40 h.

Zu Beginn des 21. Gutenberg Marathon setzen sich Patrick Ereng (und Dickson Kurui (beide Kenia) gemeinsam mit dem Halbdistanzler Patrick Anders (und dem regionalen Läufer Tobias Riker, der früh abreißen lassen musste) an die Spitze des Feldes – und zogen sukzessive Minute um Minute davon. Die Top-Konkurrenz Vladislav Pramau (Weissrussland) sowie Ivan Sluris (Moldawien) hatten schwer zu kauen – das Trio war früh schon weit außer Sichtweite geraten.

Zähneknirschend beobachtete Rennleiter Dieter Ebert das Mörder-Auftakttempo – und ahnte wohl schon, was kommen sollte: Bis km 30 war alles fein, Patrick Andres war als Sieger zum Halbmarathon abgebogen und Dickson Kurui zog das Tempo an und machte eine Lücke zu Ereng auf, ehe dann bei der Rückkehr von Mombach in die Innenstadt der Hammermann massiv bei Kurui anklopfte. Er musste pausieren, taumelte, ging zu Boden, trank und lief wieder an – aber all dies mit der klaren Körpersprache des in diesem Moment Geschlagenen… Die Konkurrenten zogen vorbei.

FRAUEN
Bei den Frauen siegte Vaida Zusinaite-Nekriosiene in 2.40:28 h. Dass der Topläuferin aus Litauen nur wenige das Wasser reichen können – außer an Verpflegungsstellen – stand vor dem Startschuss durch OB Nino Haase schon fest. Die Topkonkurrentin Zeytuna Mude (Äthiopien) hatte Tage zuvor ihren Startverzicht erklärt – daher war der Lauf gegen die Uhr absehbar – und diesen absolvierte Zusinaite-Nekriosiene mit Bravour. Vollkommen allein kam sie in 2.40:28 h ins Ziel – dies ließ ihren Rennmanager nicht gänzlich glücklich zurück (unter 2.40 hätte es einen spürbaren Zuschlag gegeben) -– dennoch verdient die Leistung des Soloritts von km 1 bis 42 eine tiefe Verneigung. Dass bei dieser Konstellation regionale Läuferinnen in den Fokus rücken könnten, war naheliegend – und so kam es auch. Rang zwei sicherte sich Johanna Ehrenklau (Mainz) in 3.01:02 h – und konnte ihr Glück kaum fassen. Kurz darauf lief Clara Bormann zudem auf Rang drei in 3.04:14 h. Ehrenklau und Bormann sammelten damit doppelt Plätze auf dem Treppchen – sie wurden zugleich Siegerin und Vize in der Wertung „10. Mainzer Marathon-Meisterschaft“ – abgeräumt !

Rund 8.500 Läuferinnen und Läufer wagen sich an diesem Sonntag auf die Strecke des Mainzer Gutenberg-Marathons. Etwa 1500 trauen sich auf die volle Distanz, 6100 haben die Halb-Distanz gewählt und 900 gehen beim Staffellauf an den Start.

HALBMARATHON MÄNNER
Patrick Andres 1.06:42 h (Foto)
Tobias Riker (Laufzeit/ Lauflabor) 1.08:57 h
Nils Bergmann (TV Waldstraße Wiesbaden) 1.10:304 h

HALBMARATHON FRAUEN
1. Danielle Springfels (USA / Birkenfeld) 1.24:46 h (Foto)
2. Julia Könnel (1. FC Kaiserslautern) 1;27:01 h
3. Rebecca Kotowski (Mainz) 1.27:37 h

Mainzer Marathon-Meister 2023
Michael Chromik 2.47:52 h
(erneut wie 2019, Chromik war Titelverteidiger)
Mainzer Marathon-Meisterin 2023
Johanna Ehrenklau 3.01:02 h
(zugleich ZWEITE DES HAUPTFELDES !)
Ergebnislisten via Internet unter www.marathon.mainz.de