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Wählen ja, aber wen?

feiermeier
„Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen.“ (Loriot)

Wieder mal werden die Deutschen schwindlig geredet, per TV manipuliert. Deutschland wählt im September. Überall sind die Städte voll mit grinsenden Politiker-Gesichtern der verschiedenen Parteien, die alle an die Macht wollen. „Holzköpfe“ zum anfassen, Köpfe auf Holz gepappt wie Schießbudenziele. Spanplatten unten oder oben in unerreichbaren Höhen mit ebensolchen Botschaften. Wie immer überbieten sich die Parteien darin, uns mit nichts sagenden oder unsinnigen Parolen davon zu überzeugen, ausgerechnet hinter ihrem Namen das Kreuz auf dem Wahlzettel zu machen. (von Wolfgang Klein)

Wahlk(r)ampf Sprüche fürs gemeine Wahlvolk. Die meisten sind jedoch so nichts sagend, dass einem angst und bange wird, so eine Partei gewinnen würde … Der Sinn einer Aussage ist offenbar völlig egal und die Richtigkeit der Behauptung interessiert scheinbar niemanden. Die Aussage zählt nicht. Niemand denkt über den Schwachsinn nach, der auf Wahlplakaten steht. Wichtig ist offenbar, dass man präsent ist und auffällt, dass die Leute sich das Gesicht dazu merken.

Und vielleicht klappt das ja sogar. Ohne die schäbigen Pappwände mit den grinsenden Gesichtern wüssten wir gar nicht, dass gewählt wird. Stelle man sich vor, es ist Wahl, und keiner geht hin. Was ich nach dieser Wahl sicher weiß, es ist fast unmöglich Wahlkampf in einigermaßen ansprechenden Bildern umzusetzen. Und das trotz Fotoshop. Allein schon für den Versuch einiger Kandidaten, sollte es als Strafe geben: Lebenslänglich Werbung schauen im deutschen TV Programm!
Rechts oder Links, oben, unten oder doch die Mitte? Die Politik aller Parteien nähert sich in ihrem Programm soweit, dass ich nicht mehr weiß wen ich wählen soll. Vor allem: Was diese Menschen uns alles versprechen! Das ist eigentlich nicht zu erfüllen.

Richtig verschnupft war ich nach dem Rücktritt des Herren Wulff. Dieser Rücktritt kostet den Steuerzahler, also auch mich, Millionenbeträge! Was hat er geleistet? Nicht viel. Was haben die Politiker sich geleistet mit dem Verschleudern unserer Gelder für Prestigeobjekte: Berliner Flughafen, Stuttgart 21, Elbphilharmonie Hamburg, um hier nur einige zu nennen. Wer bestraft diese Idioten? Niemand. Rente für Versager? Ich will dieses Recht auch. Ich will auch Protektionismus. Ich will auch Hilfen vom Staat. Nach dem Motto: Hurra, wir leben noch! bin ich einer der letzten Helden dieses Landes. Einer von denen die täglich ums Überleben kämpfen ohne irgendwelche Steuergelder oder andere Hilfen zu bekommen. Meiner Meinung nach ist heute jeder der ein Restaurant, Kneipe oder ein anderes Geschäft selbständig betreibt, ein moderner Held und verdient Anerkennung. Wie wäre es mit einer Abwrackprämie für glückliche Gäste?

Ich weiß nicht mehr wo mir der Kopf steht, so viele Überweisungen muss ich ausfüllen. Da bemüht man sich seinen Laden ordentlich zu führen und alle Rechnungen zu bezahlen und was bekommt man dafür? Steuererhöhungen! Preiserhöhungen! Wenn ich in der Presse verfolge, was die Populisten mit diesem Geld anstellen, tja, dann packt mich die kalte Wut. Heuchelei und Doppelmoral wohin man blickt. Mehdoniseriung allenthalben. „Sänkyu for trävellink wiz Deutsche Bahn“. Züge fahren ineinander, die Kunden sind die Dummen. Die Verantwortlichen für solche Desaster kassieren Millionen, horrende Pensionen, usw. Doch zur Rechenschaft werden diese nicht gezogen, sondern ganz im Gegenteil, sie erhalten neue Jobs die horrend dotiert sind und kassieren weiter. Ich bin gespannt, was der Mehdorn aus dem Berliner Flughafen macht. 2020 springt man mit dem Fallschirm ab, (falls noch genügend Geld dafür da ist), weil in Berlin alle Lotsen entlassen wurden.

Am Ende bleibt der „kleine Dumme“ also wir, den der Staat und die Politik ausnimmt wie eine Weihnachtsgans. Übrigens sieht es nicht nur so bei der Bahn aus, anscheinend ist dies auch das Motto in vielen Firmen. Da braucht sich dann aber auch die Politik nicht zu wundern, wenn diese Staatsform zukünftig in die ein oder andere Richtung kippt. Es gibt Dinge, die nicht in die freie Wirtschaft gehören. Dazu gehören Infrastruktur wie Straßen, Bahn, Wasser, Strom, Telefon und Internet. Sonst droht: Kurzzeitige Gewinnoptimierung, langfristige Debakel.

Familienmitglieder auf Steuergelderbasis zu beschäftigen macht mich immer noch fassungslos. Jetzt hat der Horst einen anderen Kracher bereit und macht sich als Vorreiter der Bayernmaut. Dabei weiß er ganz genau, das wird nichts! Es gibt Vorschläge, die sind unsinnig. Es gibt Vorschläge, die sind undurchdacht. Aber so macht der bayerische Ministerpräsident Politik. Seine Themen müssen bewegen, mehr nicht.

Jeden Tag wird eine neue Sau durchs Dorf getrieben was unser Geld angeht, wobei ich persönlich einen extrem hohen Konsum- und Steueranteil dazu leiste, der aber im System versandet. Denn die „armen“ Banken, Opel, Griechenland, Zypern, DB und das Handwerk sind nun mal die „Leistungsträger“ unserer Gesellschaft und nicht die Gastronomen, die die Geschädigten der vorher genannten Branchen „auffangen“, trösten und notfalls wieder aufrichten.

Diese Regierung gibt eine Menge Geld aus, das sie nicht hat, natürlich nur um der diversen Krisen Herr zu werden. Oder doch nur, um Wählerstimmen zu kaufen? Gott sei Dank sind es nur noch ein paar Wochen bis ein Ergebnis präsentiert wird. Ob die jetzigen Ausgaben für Wählerstimmen sich dann gelohnt haben? Ich denke nach der Wahl im September können wir den freien Fall in Richtung kollektiver Armut nicht mehr aufhalten. Es wird höchstwahrscheinlich die Mehrwertsteuer auf 25% erhöht werden, um die Schulden einigermaßen in den Griff zu bekommen, damit erledigt sich einiges von alleine. Denn diesen Prozent-Schock überlebt auf Dauer niemand.

Freunde der Macht, mir ist klar dass die Politik ihre Amigos, äh Leichen im Keller loswerden will. Die dürfen auf keinen Fall „den Mund“ aufmachen. Also muss man sie ruhig stellen. Am besten mit einem Posten. Noch besser weit weg von Berlin. Also schiebt man sie nach Brüssel ab. Da lässt es sich gut leben. Schließlich würden diese Bürohengste in der freien Wirtschaft keine zwanzig Tage überleben, denn da muss man Leistung bringen.

Das kann ich auch. Da die Gastronomen keine Lobby haben, werde ich eine Partei gründen und mich zur nächsten Wahl stellen. Einen Namen habe ich auch schon: Die Feiermeier!

Auszüge aus dem Parteiprogramm:

  • – Der Humor ist eines der stärksten Kampfmittel unser Partei.
    – Motto: Seriöse Politik mit nicht ganz ernsten Mitteln, anstatt unseriöse Politik mit seriösen Mitteln.
    – Freibier** für alle die unser Grundsatzprogramm wählen:

WAS NÜTZT DIE FREIHEIT DER KUNST, OHNE DIE FREIHEIT DER KÜNSTLER!?

* Der Begriff Stimmvieh für kritiklose Wähler einer Partei oder eines Kandidaten, der eine Partei oder Kandidaten wählt, ohne vorher sich über die Ziele und Kompetenzen dieser zu informieren. Der Begriff stammt aus dem amerikanischen Wahlsystem um das Jahr 1860 und ist die wörtliche Übersetzung des englischen Begriffs „voting cattle“.
** die bei der Wahl erhaltenen 0,70 Cent pro Stimme werde ich gut investieren…

© Wolfgang Klein

1 response to “Wählen ja, aber wen?

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