Seit zwei Wochen hat Mainz eine Maskenpflicht am Rheinufer – nicht jedoch auf den Straßen direkt nebendran, also der Taunus- und Uferstraße. Auch nicht auf der „Rückseite“ des Zollhafens, dafür aber der Vorderseite der Nordmole. Gestern zog die Stadt zusätzlich zur Maskenpflicht die „Notbremse“. Kontaktbeschränkungen, Schließungen und eine Ausgangssperre ab 21 Uhr bilden den Kern der Maßnahmen bis vorläufig zum 11. April. Dennoch gilt auch weiterhin die Maskenpflicht in Teilen der Innenstadt. Obwohl nun viele Geschäfte bzw. die Gastronomie wieder geschlossen sind und es wesentlich leerer werden dürfte. Auch die Maskenpflicht am Rheinufer bis 22 Uhr sollte doch zumindest der Ausgangssperre angepasst werden auf eben diese 21 Uhr. Und warum gibt es die innerstädtische Maskenpflicht nicht auch in der Neustadt? Gerade in der Boppstraße drängeln sich die Menschen dicht aneinander auf den verengten Bürgersteigen, da die Straße seit Monaten umgebaut wird.
Eine weitere Konsequenz der generellen Maskenpflicht am Rheinufer ist, dass die Bewohner der Innenstadt sich nun in dieselbige sprichwörtlich zurückziehen: Die Plätze sind voll, Frauenlobplatz, Goetheplatz, hier nimmt das Gedränge zu – ohne Maskenpflicht. Mal ganz abgesehen von den Kontrollen, Anzeigen und Ordnungswidrigkeitsverfahren, die abzufertigen sind, aufgrund der Masse an Ge- und Verboten. Die Gerichte sind schon jetzt überlastet.
Ein Vorschlag zur Güte daher: Wäre es nicht angebracht, auf die Eigenverantwortung der Bürger zu setzen? Niemand will gerne krank werden, erst recht nicht mit Corona. In Heidelberg etwa sieht es folgendermaßen aus: Die Bürger können selbst entscheiden zwischen Maske oder Abstand. Nachdem das Verwaltungsgericht Karlsruhe in einem Beschluss vom 26. Oktober 2020 Zweifel an der generellen Maskenpflicht in der Hauptstraße und weiteren stark frequentierten Bereichen und Plätzen geäußert hatte, gilt in Heidelberg die Landesregelung (Baden-Württemberg). Diese sieht vor, dass die Maskenpflicht in den dem Fußgängerverkehr gewidmeten Bereichen wie Fußgängerzonen und Marktplätzen gilt, insofern der Mindestabstand von 1,5 Metern nicht eingehalten werden kann. Und siehe da: 80 bis 90 Prozent der Menschen greifen tatsächlich zur Maske – es funktioniert also!
Wie wäre es also Mainz, eine Maskenpflicht in der gesamten Stadt auszurufen, mit der Option sie zu tragen, dort wo es notwendig erscheint und der Mindestabstand von 1,5 Metern nicht eingehalten werden kann? Wie wäre es mehr auf die Eigenverantwortung der Bürger zu setzen, statt einer Vielzahl von Ge- und Verboten mit Ausnahmen an Feiertagen, zu bestimmten Uhrzeiten etc. sowie diesem massiven Kontrollaufwand? Vielleicht ist es dem Krisenstab eine Überlegung wert – bis zum 11. April, Helau!
Ein Kommentar von David Gutsche
Hey Team,
Ich finde den Vorschlag, auch Maskenpflicht in der Neustadt , super gut. Keine Ausnahmen in der Stadt…weil wie will man das den Bürgern begründen…hier Pflicht und hier nicht!! Wir ziehen alle an dem gleichen Strang!!!!
Schaltet der Mensch nicht bei so vielen Regeln nicht einfach sein Hirn ab! Man muss doch auch mal ehrlich sein. Wer ist nicht Müde von den ganzen Hin und Herr. Man kommt da ja kaum noch hinterher. Ich persönlich achte sehr auf den Mindesabstand! Aber warum soll ich an einen ganz normalen Montag am Rheinufer die Maske aufsetzen, wenn sich dort sowieso kein Mensch aufhält. Und das jetzt auf einmal Neustadt so in das Fadenkreuz rückt, ist für mich auch ein Rätsel. Nach meiner Meinung ist das Verhalten der Mainzer vorbildlich. (Zum Gegensatz von der anderen Rheinseite), und irgendwann sollte man auch mal die Kirche im Dorf lassen. Mir schein es schon so, als bereite man sich mit den nicht enden wollenden Vorschläge, auf die kommende Bundestagswahl vor! Wo ist der Asteroid der diesen Schwachsinn ein Ende bereitet!