Wie viele andere Städte und Gemeinden in Deutschland hat auch die Stadt Mainz die Kontrollen der Biotonnen verstärkt. Hintergrund ist, dass die Qualität des aus Bioabfall gewonnenen Komposts in den letzten Jahren gravierend schlechter wurde. Gleichzeit sind die allgemeinen Ansprüche an die Kompostgüte gestiegen. Der Bioabfall der Stadt wird in der Biomasseanlage Essenheim verwertet. Durch Zersetzung und Vergärung entsteht bereits nach mehreren Wochen Kompost, der von Landwirten aus der Umgebung auf den Feldern ausgebracht wird und auch von Hobbygärtnern entweder direkt als Kompost oder als verarbeitete Gartenerde erworben werden kann. Was allerdings bei der Kompostierung stört, sind die sogenannten „Fehlwürfe“. Das sind Restabfall, Plastik und auch sogenanntes kompostierbares Plastik. Letzteres benötigt eine sehr lange Zeit, um zersetzt zu werden und beeinträchtigt den Kompostierungsprozess nachteilig.
Mit den verstärkten Kontrollen der Biotonnen versucht der Entsorgungsbetrieb der Stadt Mainz gezielt die Bürger zu informieren. Falsch befüllte Biotonnen werden im ersten Schritt stehen gelassen. Ein Aufkleber deutet dann auf die Fehlbefüllung hin. Die betroffenen Grundstückseigentümer werden zusätzlich angeschrieben und erhalten Informationsmaterialien. Hier sind bereits erste Erfolge zu beobachten: Die ersten Anschreiben helfen oftmals, den Großteil der Anwohner zu informieren. Vielen ist dabei nicht bewusst, dass „kompostierbare“ Plastiktüten in Kompostwerken nicht verarbeitet werden können.
Die Bürger erhalten zudem wichtige Informationen zur Biotonne bei der Abfallberatung unter der Telefonnummer 06131 – 12 34 56.
Folgende Tipps sind für jede Jahreszeit geeignet:
- Bioabfälle sollten in Papiertüten (diese sind übrigens billiger als sogenannte „kompostierbare Bioplastiktüten“) oder in Zeitungspapier gepackt werden
- Die Biotonne sollte immer trocken gehalten werden. Dazu ist es hilfreich, die Biotonne am Boden mit Eierkartons oder Zeitungspapier auszulegen.
- Um im Sommer Madenbefall zu verhindern, hilft z.B. ein Fliegennetz über der Biotonne, denn so können Fliegen keine Eier im Abfall legen. Dieses sollte natürlich unmittelbar vor der Leerung entfernt werden.
- Flüssigkeiten sollen nicht eingefüllt werden, unter anderem damit im Winter die Abfälle nicht gefrieren.
Es gibt aber auch Grundstücke, bei denen immer wieder Fehlbefüllungen festgestellt werden. Hier bleibt dann leider keine andere Wahl als die Tonne einzuziehen, wenn innerhalb einer Frist keine Besserung eintritt. Dies ist zwar eine strenge Maßnahme, aber nur so kann verhindert werden, dass Störstoffe auf den Äckern landen.