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Top-Unfallpunkte und Blitzer-Stellungen von Mainz

radarArtikel aus der Allgemeinen Zeitung von Maike Hessedenz 

Über 1,3 Mio. Euro hat die Stadt Mainz von Oktober 2014 bis Januar 2016 durch Geschwindigkeitskontrollen eingenommen. Demgegenüber stehen Personal- und Sachkosten in Höhe von knapp 1,2 Mio. Euro, die im gleichen Zeitraum für die Geschwindigkeitskontrollen ausgegeben wurden. Macht ein Einnahme-Plus von gut 100.000 Euro, die dank des Bleifußes einiger Autofahrer in die Stadtkasse wandern. Das geht aus einer Antwort des Verkehrsdezernats an die CDU hervor, die sich mit einer Stadtratsanfrage über Schwerpunkte von Geschwindigkeitsmessungen und Unfallschwerpunkte erkundigt hatte.

Die Liste mit den häufigsten Blitzerstandorten führt die Rheinallee an: Gleich drei Stellen, zum einen zwischen Bahnhof Mainz-Nord und gegenüber dem Zollamt, außerdem auf beiden Straßenseiten vor der Standortverwaltung der Bundeswehr, kommen in den Top 20 der häufigsten Blitzerorte in Mainz vor. Die Rheinallee führt zugleich mit insgesamt 764 Unfällen in den vergangenen drei Jahren die Unfallrangliste deutlich an.

Grabenstraße kein Unfallschwerpunkt
In der Grabenstraße beispielsweise, die in der Blitzertabelle auf Platz drei steht, gab es in den vergangenen Jahren insgesamt nur 14 Unfälle.

Wie oft von Oktober 2014 bis 31.Januar 2016 an den entsprechenden Orten geblitzt wurde, war von der Stadt auf Anfrage nicht zu erfahren. Zum Vergleich: Im vorangegangenen Zeitraum von Dezember 2012 bis September 2014, als die CDU ebenfalls die Zahlen erbeten hatte, hatte es beispielsweise auf der Rheinallee insgesamt 320 Messungen gegeben, dem standen 448 Unfälle gegenüber.

Auf Platz zwei der Unfallrangliste rangiert die Saarstraße, dort ereigneten sich 232 Unfälle in drei Jahren, bei den Blitzern liegt sie auf Platz sechs.

Kontrollen führten zu „spürbaren Geschwindigkeitsreduzierung“
Ein Unfallschwerpunkt ist außerdem die Geschwister-Scholl-Straße, die Rang vier in der Blitzertabelle und Rang drei in der Unfallstatistik mit 178 Unfällen einnimmt.

Demgegenüber steht unter anderem die Ritterstraße in der Oberstadt, zwischen Welschplatz und Neumannstraße, die Platz elf in der Blitzertabelle einnimmt. Dort ereigneten sich seit 2013 vier Unfälle, 2015 gar keiner. Die CDU hatte in ihrer Anfrage bemerkt, dass Bürger sich darüber beklagten, es werde zu häufig an Orten geblitzt, wo offenkundig kein Gefahren- bzw. Unfallschwerpunkt liege.

Verkehrsdezernentin Katrin Eder (Grüne) betont indes, dass von Dezember 2015 bis Februar 2016 insgesamt 124 Geschwindigkeitsmessungen im Bereich der Schulen durchgeführt wurden. „Die Polizei bestätigt uns immer wieder, dass die von der Stadt durchgeführten Kontrollen zu einer spürbaren Geschwindigkeitsreduzierung im gesamten Stadtgebiet geführt haben und sich die Zahl der Schwerverletzten bei Unfällen dadurch reduziert hat.“