Das Staatstheater Mainz präsentiert Ballettchoreographien der besonderen Art: Ballettdirektor Pascal Touzeau hat 5 seiner TänzerInnen die Möglichkeit gegeben, ein Stück in Eigenregie auf die Bühne zu bringen. Die kleinen Kostbarkeiten wurden von Marco Blazquez, Benjamin Duran, Jordi Martin, Guillaume Hulot und Veronica Segovia Torres komplett von der Geschichte, über Kostüme, Bühnenbild und Musik jeweils selbst geplant und inszeniert.
Zu Beginn erzählt Marco Blazquez in „Drift in Drain“ die Geschichte einer verhängnisvollen Beziehung, die eine junge Frau in den Selbstmord treibt. In „Unzerbrechlich“ stellt Veronica Segovia Torres die zwei Persönlichkeiten ein- und desselben Menschen vor: als Kämpfer- und auch depressive Natur gewinnt schließlich die stärkere der beiden die Oberhand und schluckt die schwächere. Jordi Martin entführt uns in die Möglichkeit eines parallelen Universums – er inszeniert mit „Multiverse“ verschiedene Realitäten, die die Wissenschaften aufzeigen. „Metropolis“ im Anschluss hat inhaltlich mit dem gleichnamigen Film nichts gemein, verrät der Choreograph Guillaume Hulot. Vielmehr findet sich hier die Großstadtatmosphäre des Malers Otto Dix aus den Jahren 1927/28 in einem Spannungsbogen zur heutigen Zeit. Benjamin Duran setzt sich in seiner Arbeit „Zabranjeno“ (kroatisch für „verboten, tabu“) mit den Geistern unseres alltäglichen Lebens auseinander. Das Schlusslicht des Ballettabends macht wiederum Marco Blazquez mit „A Fading Found“ als einer Choreographie über Kindheitserinnerungen. Spannend für die Zuschauer ist während der gesamten Aufführung die Perspektive: auf der Bühne sitzend, blickt man in den eigentlichen Zuschauerraum und hat so die Möglichkeit, noch näher und unmittelbarer Teil des Geschehens zu sein. Die upcoming choreographers sind am 18.6. um 20 Uhr im Großen Haus zu sehen.