Mittlerweile gab es drei „Stijl“-Modemessen in Mainz. Wir trafen uns mit Organisator Christian Voigt (Kommunikationsdesigner) auf dem gemütlichen Balkon ihres Büros in der Rheinallee 40 und redeten über Entstehung, Stand und Zukunft.
Wie fing das an mit den Klamotten?
Christian Voigt: Aus Interesse an seltenen Motiven und kleinen Labels aus aller Welt Mitte 2006 habe ich den Selekkt-Blog (Mode-Blog) gestartet. Da die Resonanz sehr hoch war, kamen wir 2008 auf die Idee, mit „Limitees“ einen Online-Shop zu gründen. Den mussten wir jedoch Ende 2009 wegen Veränderungen am Markt schließen.
Wie kam es dann zur Messe-Idee?
Wir haben gemerkt, dass beim Handel mit Kleidung immer ein Teil übrig bleibt. Ein Geschäft macht dann meistens einen Ausverkauf; als Online-Shop ist das aber oft schwieriger. Deswegen haben wir uns überlegt, einen Lagerverkauf für Restposten zu machen. Als wir weitere Händler darauf ansprachen, hatten wir plötzlich über zwanzig Zusagen. So entstand quasi die erste Stijl.
Wie viele Leute arbeiten mittlerweile mit?
Ich habe eine kleine Firma namens „Neue Projekt“ gegründet, die ich mit meinem Partner Sebastian Hübschmann führe. Dazu kommen noch unser Azubi Jan Rode sowie Bastian Steineck und Kristoffer Braun, die über mehrere Monate mitarbeiten.
Wie stellst du dir die Zukunft der Messe vor?
Wir möchten, dass die Messe keine reine Verkaufsmesse mit dem üblichen rein-raus ist, sondern wir wollen, dass du gerne dahin gehst und dich wohl fühlst. Ziel ist es, die Sache wachsen zu lassen und wir hoffen, dass die Besucher und Händler uns treu bleiben. Gerne würden wir die Messe auch öffnen in Richtung Sport. Skateboarding ist bis jetzt immer vertreten gewesen. Grafikdesign, Produktdesign mit frischen Ideen und schöne Möbel sind alles interessante Felder. Wir möchten die Plattform für diesen Mix sein.
Und was gefällt dir persönlich am besten an der Stijl?
Der schnelle und freundliche Zuspruch der Händler, die an uns glauben und uns vertrauen. Die gute Stimmung des Publikums vor Ort, was auch nicht immer selbstverständlich ist. Wenn ich mir jedoch etwas wünschen könnte, dann eine bessere Zusammenarbeit mit der Stadt. Außerdem könnte es weniger Stress sein, denn es ist jedes Mal extrem viel Arbeit, wobei ich mich auch nicht beschweren möchte. Manche sagen zwar, dass wir uns mit den drei Euro Eintritt eine goldene Nase verdienen würden. Aber der Eintritt hilft gerade mal, die laufenden Kosten zu decken, denn alles an einer Messe ist kostspielig und es kommt immer so einiges zusammen. Des Weiteren bin ich der Meinung, dass Mainz viel zu bieten hat, man sehe nur „Wemoto“ oder den ehemaligen Mainzer Falko Ohlmer mit „le Sucre“ (Klamotten-Label aus Mainz). Nur leider gibt es in Mainz nicht sehr oft eine Leinwand, auf der man die talentierten Männer und Frauen sehen kann.
Was steht in nächster Zeit an?
Wir planen die nächste Messe im Frühjahr 2011 und es gibt noch eine Idee für den Zeitraum dazwischen, wobei ich dazu noch nichts sagen möchte. Nur so viel: Auf der letzten Stilj war ja auch einiges von den „Dawanda-Shops“ vertreten. Also seid gespannt. Habt ihr auch schon Anfragen abgelehnt? Ja schon, denn wir wissen genau, wen wir haben wollen und was doch nicht so gut zu uns passt. Es ist aber auch nicht so, dass wir das total spitz zuschneiden.
Also muss es nicht unbedingt einen Coolheits-Faktor geben?
Das war nie die Idee und das würde auch nicht zu Mainz passen. Dafür ist es zu klein und wir würden uns in dieser Rolle nicht wohl fühlen.
Bei der Stijl mitmachen:
Auf www.Stijl-Mainz.de kann man eine Anfrage stellen oder man kontaktiert die Stijl Leute über ihre Facebook-Seite. Telefon-Kontakt: 06131. 48259-20
Links:
www.stijl-mainz.de
www.selekkt.de
www.falko-ohlmer.com
www.wemotoclothing.com
ww.dawanda.com
www.woo-doo.de
Sebastian Zimmerhackl