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‚Schwestern im Geiste‘ von Peter Lund und Thomas Zaufke ab dem 26. September in den Kammerspielen

Wer jung ist, sucht seinen eigenen Weg. Dass das heute genauso richtig ist wie vor 170 Jahren, beweist auf unterhaltsame Weise die Musiktheaterinszenierung „Schwestern im Geiste“ von Claudia Wehner und Rochus Paul.
Am Donnerstag um 20 Uhr beginnt die musikalische Reise zu den Schwestern Brontë. Auch am Freitag und Samstag, sowie vom 29. bis 31. September wird das Stück die Mainzer Kammerspiele aufmischen. Drei englische Pfarrerstöchter im 19. Jahrhundert, die durch das Schreiben den Befreiungsschlag suchen und alle blutjung sterben – kann das heute noch interessant sein? Sicher, findet die engagierte Lehrerin Lotte und versucht, ihre Schülerinnen für die großen Romane der berühmten Schriftstellerinnen Charlotte, Emily und Anne Brontë zu begeistern. Mit wenig Erfolg. Sie finden das Gerede über Emanzipation öde und auf Geschichten von Menschen, die seit 170 Jahren tot sind, haben sie überhaupt keine Lust. Sie suchen ihren Platz im Leben, kämpfen mit den Erwartungen ihrer Familien und der Angst vor Enttäuschungen. „Was darf man hoffen, wofür lohnt es zu kämpfen und was muss man wagen, um sein Leben selbst zu gestalten? Was sind wir uns und unseren Begabungen schuldig?“

Plötzlich ist alles, was die Schwestern Brontë in ihren Romanen und Briefen der Nachwelt hinterlassen haben, überraschend aktuell. Und spannend ist deren Versuch ohnehin, unter männlichem Pseudonym den Lebensunterhalt zu sichern und ein kleines Stück Ruhm zu erhaschen. Aber um Schriftstellerinnen sein zu können, müssen sie geliebte Menschen vor den Kopf stoßen und dürfen nicht danach fragen, „was sich schickt“. Ein hinreißendes, kluges und amüsantes Theatervergnügen rund um das zeitlose Thema der Freiheit, spannend in Szene gesetzt, mit chartverdächtigen Liedern von Thomas Zaufke.