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Schutz gegen Vogelschlag: ein DIY-Beispiel aus der Altstadt

Stadtbäume und Vogelgezwitscher – aber was, wenn die Vögel gegen zu glasklare Glasscheiben fliegen und sich verletzen? Die malerischen Altbauten am Rheinufer bieten viel davon. Nicht nur die Marketing Manufaktur GmbH hat hier vor Jahren Quartier bezogen, sondern auch besonders oder streng geschützte Vogel- und Fledermausarten, wie z. B. Mauersegler. Aus der Not der Vögel, hat man nun eine leichtgemachte Lösung für alle erarbeitet.

Das Team der Marketing Manufaktur GmbH fand zuletzt immer wieder tote Vögel im Hinterhof, nachdem im Zuge der Haussanierung neue Fenster eingesetzt wurden. Das Problem: Himmel und Bäume spiegeln sich im Glas – eine tödliche Gefahr für Vögel. „Uns alle macht das weltweite Artensterben betroffen. Umso erleichterter waren wir, mit den Informationen vom NABU und dem Grün- und Umweltamt der Landeshauptstadt Mainz etwas gegen den Vogelschlag an Glasscheiben tun zu können. Wildvögel sind bei uns ab sofort sicher“, erzählt Alexander Ullrich, einer der beiden Geschäftsführer.

Abhilfe leisten 2 cm große, im Abstand von 9 cm außen am Glas angebrachte Markierungspunkte aus robuster, rückstandsfreier Folie. „Da sich unsere wenigen Fenster für die Selbstmontage der Punkte eignen, haben wir kurzerhand eine Grafikvorlage erstellt, die Punkte in Mainz produzieren lassen und sie in wenigen Stunden selbst angebracht. Das war eine richtig schöne, ehrenamtliche Teamaktion. Unsere Erfahrungen und die Grafikvorlage stellen wir Interessierten gerne kostenfrei zur Verfügung,“ ermuntert Geschäftsführer Georg Seidel.

„Allein in Deutschland sterben jedes Jahr etwa 100 Mio. Vögel an den Folgen des Aufpralls an Glas. Das ist tragisch, weil es gerade in privaten Bereichen mit wenig Aufwand vermeidbar ist und wir ohnehin immer mehr Vögel verlieren. Daher sensibilisiert und berät u. a. der NABU Privatleute und Zuständige im Bauwesen, um Vogelschlag an Glas effektiv zu vermeiden“, betont Christian Henkes, Vorsitzender des NABU Mainz und Umgebung. Nicole Merolla, vom Grün- und Umweltamt der Landeshauptstadt Mainz, zuständig für Artenschutz an Gebäuden, erklärt: „Es gibt eine Reihe wissenschaftlich validierter Möglichkeiten, Glas- oder spiegelnde Flächen mit wirkungsvollen, ästhetischen und unauffälligen Mustern zu versehen, die teilweise im Stadtgebiet auch bereits erfolgreich umgesetzt wurden. Schwarze Vogelsilhouetten, welche einzeln auf Scheiben aufgeklebt werden, gehören definitiv nicht dazu, sie sind erwiesenermaßen wirkungslos.“

Wer sich informieren möchte, kann sich in Mainz z. B. an den NABU und das Grün- und Umweltamt wenden oder diese Tipps gegen Vogelschlag an Glas nutzen:

https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/helfen/01079.html.

Internetseite der Stadt Mainz:

https://www.mainz.de/leben-und-arbeit/umwelt/vogelschlag.php.

Kreis-PDF-Vorlage hier zum Download.

 

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