Mehr als 17 Monate liegen zwischen den Rundgängen 2020 und 2021 der Kunsthochschule Mainz. Dabei fiel die Entscheidung, die Jahresausstellung der Kunststudierenden in den Sommer zu verlegen, noch bevor absehbar wurde, dass die Pandemie das Ausstellungsgeschehen über einen fast ebenso langen Zeitraum beinahe komplett lahmlegen würde. Wesentlich klarer war allerdings, dass der Rundgang 2021 in jedem Fall anders aussehen und aufwändiger geplant werden muss als in den Vorjahren. Bis zuletzt in der Ungewissheit stehend, ob und in welcher Größenordnung Publikum eingeladen werden dürfe, hat sich die Kunsthochschule schließlich für ein hybrides Ausstellungsformat entschieden: analog und digital zugleich, wahlweise für den realen Atelierbesuch als auch für entferntes Betrachten am heimischen Computermonitor.
Wie für alle Kulturinstitutionen galt es also nach dem Lockdown, kurzfristig alle Kräfte zu bündeln, um das Projekt Rundgang 2021 zu realisieren, gemäß dem Motto: soviel wie möglich, so behutsam wie nötig. Die Coronaregeln verantwortungsvoll zu gestalten und nicht bis zu ihren Grenzen auszuschöpfen, stand für die Kunsthochschule außer Frage. wurden Einschränkungen auferlegt, z.B. die Außenstelle Boppstraße 26 nicht zu öffnen und deren Klassen stattdessen im Kunsthochschulgebäude am Taubertsberg zu präsentieren.
Auch die Basisklasse musste ihre Teilnahme absagen. Dafür wurde einige Klassenprojekte ins Freie verlagert, etwa auf die Wiese vor dem Gebäude und auf den Terrassenbereich. Innerstädtisch setzen Studierende mit Ausstellungen in der apotheke, im Botanischen Garten (Bildhauereiklasse Schwenk) und in der Mainzer Kunst Galerie in der Altstadt gleichsam als Satelliten Akzente.
Die Jahresausstellung präsentiert die neuesten Arbeiten der Studierenden aus den künstlerischen Klassen, den Werkstätten und Theoriefächern (Kunstpädagogik und kunstbezogene Theorie).
Besondere Aufmerksamkeit hat auch „Le Bar sous le toit“ verdient, die einem übergreifenden Klassenprojekt entspringt. Auf Entwürfe der französischen Architektin und Möbelgestalterin Charlotte Perriand (1903-1999) zurückgehend, entstand der Plan, zusammen mit der
Künstlerin Benedikte Bjerre eine mobile Bar zu bauen, die am Eröffnungsabend im benachbarten Taubertsbergbad ihren ersten Standort und performativen Auftakt erhält.
Für den Gebäudeeintritt ist der Nachweis eines aktuellen negativen Corona-Schnelltests, einer vollständigen Impfung oder Genesung erforderlich.
Für diejenigen, die die Rundgangseröffnung live online verfolgen möchten, ist die Übertragung per zoom-Konferenz eingerichtet. Der link zur Teilnahme ist unter der Email-Adresse alternatemode@kunsthochschule-mainz.de abrufbar.