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Rathaus-Sanierung: Vertrag unterzeichnet (50. Mio. Euro Budget)

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Artikel aus der Allgemeinen Zeitung von Michael Erfurth

Das Büro agn Niederberghaus & Partner ist in Mainz kein Unbekanntes: Es hat als Generalplaner beim Bau der Coface Arena und bei der Sanierung des Großen Hauses des Staatstheaters mitgewirkt. Jetzt hat die Stadt agn auserkoren, die Sanierung des Rathauses zu betreuen. Damit ist ein weiterer Schritt für die Planung der anstehenden Arbeiten getan.

Nach einer europaweiten Ausschreibung unter der Federführung des städtischen Rathausbeauftragten Ferdinand Graffé und einem mehrstufigen Auswahlverfahren hat sich die Stadt für das Büro aus dem nordrhein-westfälischen Ibbenbüren entschieden. Aufgabe des Büros ist es, zu ermitteln, welche Sanierungsarbeiten in dem vom Stadtrat vorgegebenen Kostenrahmen von 50 Millionen Euro machbar sind, sagte Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD), kurz bevor er am Mittwoch den Vertrag mit Bernhard Busch, Geschäftsführer der Planungsgruppe agn, unterzeichnete.

Bei Regen wird es nass im Rathaus

Bei der geplanten Sanierung gehe es in erster Linie um das eigentliche Gebäude und nicht um das Umfeld: Wärmedämmung, Klimaanlage, Dichtigkeit des Dachs, technische Ausstattung, Belichtung der Büros, bessere Arbeitsbedingungen und ein optimales Flächenkonzept, das mehr Arbeitsplätze zulässt, sind Punkte, die der Generalplaner unter Beachtung des Denkmalschutzes abarbeiten soll.

„Bei den letzten Starkregen ist wieder Wasser ins Rathaus eingedrungen“, nannte Ebling ein Beispiel für notwendige Arbeiten. Wie bei anderen Gebäuden auch, die 43 Jahre auf dem Buckel haben, sei es an der Zeit, wichtige Sanierungen anzugehen. Die Arbeiten sollen dazu beitragen, den Arne-Jacobsen-Bau für die Anforderungen der nächsten drei bis vier Jahrzehnte zu ertüchtigen.

Ergebnisse im Sommer 2017

Die Ergebnisse sollen im Sommer des nächsten Jahres vorliegen, sodass der Stadtrat noch 2017 entscheiden könne, welche Sanierungen wann vorgenommen werden sollen, so Ebling. Ob Wünsche wie eine Öffnung des Rathauses zum Rheinufer hin mit dem Gesamtbudget von 45 Millionen Euro plus 5 Millionen Euro Nebenkosten zu machen seien, werde sich dann zeigen.

Busch erläuterte, sein Büro werde Module für einzelne Sanierungs- und Umbauschritte entwickeln. Diese dienten dann als Grundlage für die Entscheidung, was umgesetzt werden soll und was nicht.

„Einer der schönsten Ratssäle Deutschlands“

Dr. Stefan Nixdorf, Projektleiter bei agn, betonte, mit dem Bau des 05-Stadions habe er einen besonderen Bezug zu Mainz bekommen. Zudem sei mit der Mainzer IBC Ingenierbau-Consult GmbH von Dr. Lars Kützing, die unter anderem sich mit dem Brandschutz im Rathaus beschäftigen wird, das Büro beteiligt, das unter der Federführung von Kützings Vater Walter Anfang der 70er Jahre die Prüfstatik für den Neubau durchgeführt hat.

Nixdorf verwies darauf, dass die Machbarkeitsstudie der Mainzer Aufbaugesellschaft (MAG) aus dem Jahr 2011 und der Idenwettbewerb von 2014 gute Grundlagen böten für das weitere Vorgehen. Die Aufgabe bestehe nun darin, das Gebäude im Einklang mit dem Denkmalschutz weiterzuentwickeln. „Wir haben einen der schönsten Ratssäle in Deutschland. Der soll nicht verändert, aber die Technik muss den heutigen Anforderungen angepasst werden“, nannte Nixdorf ein Beispiel. Größere Veränderungen werde es indes bei den Büros geben müssen. So sollten die Fenster zu öffnen sein, was derzeit nicht möglich ist. Eine neue Klimatechnik sei nötig. „Wir werden mit dem nötigen Respekt an die Aufgabe der Rathaussanierung rangehen“, versprach Nixdorf.