Heute stellte Sozialdezernent Dr. Eckart Lensch das neue Kita-Konzept vor. Es soll die nächste Stufe in Richtung Wiedereröffnung sein. Nach der erweiterten Notbetreuung heißt es nun ab dem 2. Juni „eingeschränkter Regelbetrieb“, bis es wieder irgendwann nach dem Sommer Normalbetrieb geben soll.
Die Kitaleitungen sollen über einen großen Gestaltungsspielraum verfügen. „Es ist schon so etwas wie die Quadratur des Kreises“, sagte der Sozialdezernent. Vorgesehen ist für die städtischen Kitas ein Stufenkonzept. Die wesentlichen Eckpunkte des eingeschränkten Regelbetriebs sehen wie folgt aus:
- Die bisherige Öffnungszeit von 7 bis 17 Uhr soll eingeschränkt werden auf 8 bis 16 Uhr, um gestaffelte Betreuungsangebote und -zeiten anzubieten. D.h.:
o Teilzeitkinder von 8 Uhr bis 12 mindestens im wöchentlichen Wechsel
o Ganztagskinder von 8 Uhr bis 14 Uhr mit Mittagessen mindestens im wöchentlichen Wechsel nach der Schule bis 16 Uhr mit Mittagessen, mindestens im wöchentlichen Wechsel
o Kinder unter drei Jahren von 8 bis 14.30 Uhr (wegen Schlafenszeit) mit Mittagessen an 5 Tagen in der Woche, durchgängig. Dies ist darin begründet, dass aus pädagogischer. Sicht für diese Kinder eine stabile und regelmäßige Betreuung erforderlich ist Die verbleibende Zeit von 14 Uhr bis 16 Uhr dient dem Personal der Kitas dazu, die erforderlichen Hygienevorschriften umzusetzen und den nächsten Tag zu planen und vorzubereiten.
- Beginnend mit den Vorschulkindern (rund 1.100) sollen die Kitas ab Juni nach und nach belegt werden.
- Ob Notbetreuung oder ob eingeschränkter Regelbetrieb – in jedem Fall sind verbindliche Anmeldungen erforderlich.
- Notbetreuungsplätze sollen in Mainz weiterhin zur Verfügung stehen, allerdings mit anderer Nachweispflicht als bisher. Die Kriterien für die Inanspruchnahme werden sich an den Richtlinien des Landes orientieren und mit den freien Trägern abgestimmt.
- Die derzeitige Obergrenze von 10 Kindern pro Gruppe soll in Kindergarten (2 bis 6 Jahre) und im Hort (Ü3) auf 15 Plätze erhöht werden. In Krippen sollen maximal 10 Kinder pro Gruppe sein, was ihrer üblichen Gruppengröße dann wieder entspricht. „Das zentrale Grundprinzip lautet, maßgeschneiderte Lösungen vor Ort in den Kitas zu finden“ erläutert Amtsleiterin Juliane Opalka: „Zahlreiche Entscheidungen werden die Kitas zu treffen haben.
Die Lösungen orientieren sich dabei an Fragen wie: ‚Wie groß sind die Ressourcen, und wie kann man sie gerecht und transparent verteilen? Wie kann man zusätzliche Räumlichkeiten und Personal (außerhalb der Fachkräftevereinbarung, z.B. Eltern) einsetzen, um Kapazitäten weiter aufzubauen und um möglichst nah an den tatsächlichen Bedarf heran zu kommen?‘“ Das Konzept werde in Abstimmung mit den Kitas wöchentlich evaluiert und entschieden, welche weiteren Schritte zu gehen sein werden.
Nun wird punktuell geschaut, wer wie lange Betreuung brauche und welche Dinge sich in den einzelnen Einrichtungen personell und im Hinblick auf die Räumlichkeiten umsetzen ließen. Dies könne sich von Kita zu Kita unterscheiden, betont der Dezernent. Ob sie bereits direkt am 2. Juni in die neue Phase starten, müsse die jeweilige Einrichtung entscheiden. Auch die Eltern könnten die Ausgestaltung in der jeweiligen Kita mit beeinflussen. Sie bekommen demnächst sowohl Post vom Ministerium als auch von der Stadt – mit der Aufforderung zur Anmeldung der Kinder zur eingeschränkten Regelbetreuung oder zur Notbetreuung. Die Kriterien für die Möglichkeit zur Notbetreuung orientieren sich nun fortan an den Richtlinien des Landes; zudem gebe es eine andere Nachweispflicht als bisher.