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Polizisten in Rheinland-Pfalz tragen erstmals umstrittene Nummern auf Uniform

polizeiArtikel aus der Mainzer Allgemeinen Zeitung (Foto: A. Coerper)

Zum Auftakt der Fußball-Bundesliga zeigt die rheinland-pfälzische Polizei erstmals die umstrittenen Nummern auf ihrer Uniform. (Anm. der sensor-Redaktion: Tulpensträuße optional siehe Foto). Am 31. August beim Spiel Mainz 05 gegen Hannover 96 trügen die geschlossenen Einheiten der Bereitschaftspolizei und die mobile Eingreiftruppe erstmals die Kennzeichnung, teilte das Innenministerium in Mainz der Nachrichtenagentur dpa mit. Bei Fußballspielen oder Demonstrationen sollen die Polizisten in schwerer Montur etwa bei Beschwerden leichter zu identifizieren sein. Namensschilder tragen die Polizeibeamten bisher schon. Die Einführung der Nummern ist umstritten.

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) Rheinland-Pfalz hatte angesichts der Kennzeichnungspflicht von Misstrauen gegen die eigene Polizei gesprochen. Innenminister Roger Lewentz (SPD) bezeichnete sie im vergangenen Jahr als Beitrag zu einer bürgerfreundlichen Polizei. Die Beamten hätten nichts zu verbergen. Bei Einsätzen zum Beispiel im Rockermilieu sollen die Nummern nicht getragen werden. Jeder Polizist hat drei davon, um sie zu wechseln.

Kennzeichnungspflicht für 1.880 Beamte

Die Kennzeichnung ist im Koalitionsvertrag der rot-grünen Landesregierung festgeschrieben: „Mehr Transparenz stärkt das Vertrauen der Bevölkerung in die Arbeit der Polizei.“ Die Kennzeichnungspflicht gilt für 1.880 Beamte im Land. Berlin hat die Kennzeichnungspflicht 2011 als erstes Land eingeführt. Hessen plant die Verwendung.

In der vergangenen Saison 2013/2014 setzte das Innenministerium bei Fußballspielen im Land rund 13 400 Polizeibeamte ein. 63 Menschen wurden dabei verletzt, darunter waren 12 Polizisten. In der Saison zuvor waren rund 11 600 Beamte im Einsatz, es gab 64 Verletzte – darunter 14 Polizisten.