„Die Kunst bleibt frei / Kunst bleibt Viele“: Unter diesem Motto haben zehn Künstler für den Verein „Kulturbäckerei“ zehn unterschiedliche Karten gestaltet. Aufgeklebt auf Kiefer-Leimholzbretter, sind die Werke ab Samstag, 8. Mai, zehn Tage lang unter dem Titel „Place of Cards“ im Schaufenster des Druckladens des Gutenberg-Museums in der Seilergasse und neun weiteren Orten in Mainz zu sehen.
Auf einer Karte finden schwarze Pinselstriche zu einem irisierenden Muster zusammen. Von einer anderen schreit eine expressionistisch anmutende Fratze dem Betrachter ein verstörtes „Ach“ entgegen. Eine dritte hält mit fast brutaler Akribie fest, wie ein Blumenstrauß – ein zu Boden geschleuderter Brautstrauß? – vor in blankpolierten Business-Halbschuhen steckenden Männerfüßen liegt.
Unterschiedlicher könnten sie nicht sein, die zehn Karten im DIN A5-Format, die zehn Künstler:innen für den Verein „Kulturbäckerei“ geschaffen haben. Ab Samstag, 8. Mai, stellt der Druckladen des Gutenberg-Museums in seinem Schaufenster in der Seilergasse unter dem Titel „Place of Cards“ zehn Tage lang eine Zusammenschau der Drucke aus. Zeitgleich sind die Kunstkarten, aufgeklebt auf zwei Kiefer-Leimholzbretter und ergänzt um eine Infokarte, an vier weiteren Kulturinstitutionen und fünf Plätzen in der Mainzer Neustadt zu sehen.
„Die Kunst bleibt frei/Kunst bleibt Viele“: Unter diesem Motto waren die Karten bereits vor rund einem Jahr für den Verein „Kulturbäckerei“ entstanden, der ein soziokulturelles Zentrum für die Neustadt schaffen will. Viele der beteiligten Künstler:innen, etwa die Mainzer Stadtdruckerin des Jahres 2012 Sandra Heinz oder Nikolas Hönig (Mainzer Stadtdrucker 2008), sind dem Gutenberg-Museum seit vielen Jahren verbunden.
Den Rahmen für die Karten-Aktion hatten die „Glänzenden Aktionstage“ des Bündnisses „der Vielen“ geboten. In diesem bundesweiten Zusammenschluss von Kulturschaffenden gegen Rechtspopulismus, für eine freie Vielfalt und Demokratie wirken sowohl das Gutenberg-Museum als auch die Kulturbäckerei mit. Coronabedingt waren die auf Karten gedruckten Plädoyers für die Freiheit der Kunst bisher jedoch lediglich auf der Website der „Kulturbäckerei“ zu sehen. Nun lässt sich das reale Erleben nachholen.