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OPEN OHR vom 2. – 5. Juni mit Schnipo Schranke, Hazel Brugger u.v.m.

Vom 2. bis zum 5. Juni widmet sich das 43. OPEN OHR Festival dem Thema Moderne Sklaverei. Unter dem Titel „Wegwerfware Mensch“ dreht sich auf der Zitadelle alles um die drängende Frage, was ein Menschenleben wert ist. Neue Formate ergänzen in diesem Jahr die klassischen Podiumsdiskussionen. So diskutieren Mitglieder des Debattierclubs Johannes Gutenberg e.V., wie sich ein nachhaltiger und fairer Lebensstil im Alltag umsetzen lässt. Das Podium „Wegwerfware Mensch“ eröffnet das Festival und bietet einen thematischen Einstieg.
Im Bereich Musik wird es bunt: Mit Bläser-Riffs und afro-kolumbianischen Rhythmen bringt die Brüsseler Combo La Chiva Gantiva die Stimmung auf der Hauptbühne zum Kochen. Derb wird es auf dem Drusus, wo Fritzi Ernst und Daniela Reis alias Schnipo Schranke in ihren humorvoll anstößigen Texten kein Blatt vor den Mund nehmen. Auch das New Yorker Trio Moon Hooch sorgt mit experimentellem, bassgetriebenem Bläser-Jazz für reichlich Furore.
Wie umgehen mit globaler Ungleichheit?
Nachdenkliche Töne schlägt das Theaterprogramm an, wenn das Junge Ensemble Marabu aus Bonn den individuellen Umgang mit dem globalen Wohlstandsgefälle reflektiert. Als Kontext dient seinem Stück „In meinem Hals steckt eine Weltkugel“ eine Konferenz im metaphorischen Global Village. Einer zentralen Eigenschaft von Sklaverei, nämlich dem Entzug von Freiheit, widmet sich das Stück „Convoi“ der Close-Act Theatre Company. Die Niederländer sind bekannt für ihre hypnotischen Performances, die mit opulenten Kostümen und fulminanten Effekten beeindrucken.

Preisgekröntes Kabarettprogramm
Mit Hazel Brugger eröffnet am Freitagabend die Gewinnerin des Deutschen Kleinkunstpreises die Kabarettbühne. In ihrem ersten abendfüllenden Programm „Hazel Brugger passiert“ zerlegt die „böseste Frau der Schweiz“ (Zürcher Tages-Anzeiger) die Welt in ihre Einzelteile – wie immer ohne eine Miene zu verziehen. Preisgekrönt ist auch Till Reiners, der in „Auktion Mensch“ den individuellen Ausverkauf in der Ellenbogengesellschaft aufs Korn nimmt. Scharfsinnig und wortgewandt sucht Reiners das Politische im Privaten, ohne jedoch den moralischen Zeigefinger zu heben.

Filme rütteln auf
Neben dem Mainzer FILMZ – Festival des deutschen Kinos präsentiert in diesem Jahr auch die britische Non-Profit-Organisation Unchosen eine Filmauswahl. Ihr Ziel ist, Menschen für moderne Sklaverei zu sensibilisieren. Dafür setzt sie auf Kurzfilme, die Geschichten von Zwang, Leid und Ausweglosigkeit erzählen – zugleich aber auch zum Handeln aufrufen. Die hochgelobte Dokumentation „Not My Life“ von Robert Bilheimer nimmt neben Sklaverei auch Menschenhandel in den Fokus. Während der vierjährigen Dreharbeiten bereiste das Filmteam 13 Länder und sprach mit Betroffenen.

Weitere bestätigte Künstlerinnen und Künstler werden in Kürze auf der www.openohr.de bekannt gegeben.

Das OPEN OHR Festival ist ein politisches Jugendkulturfestival. Seit 1975 findet es jährlich über Pfingsten auf der Mainzer Zitadelle statt. Veranstalter sind das Amt für Jugend und Familie der Stadt Mainz sowie eine Freie Projektgruppe aus ca. acht bis zwölf ehrenamtlichen Mitgliedern. Die Gruppe entscheidet über das Thema des Festivals und gestaltet sein Programm, das aus Theater, Musik, Film, Kabarett, Workshops und Podiumsdiskussionen besteht.

Praktische Informationen

Ticketverkauf
Der Vorverkauf für das 43. OPEN OHR Festival und den Zeltplatz hat bereits begonnen. Dauerkarten können online, per Telefon oder über die bekannten Vorverkaufsstellen gekauft werden. Ausführliche Informationen zum Vorverkauf gibt es unter: www.openohr.de
Bitte beachten: Wir empfehlen allen Besucherinnen und Besuchern, sich ihre Festivalkarte im Vorverkauf zu kaufen. Damit ist der OPEN OHR Besuch gesichert.

Eintrittspreise
Der Eintrittspreis für eine 4-tägige Dauerkarte für das 43. OPEN OHR Festival liegt im Vorverkauf bei 36,20 € inkl. aller Gebühren, an der Tages- und Abendkasse bei 40,00 €. Eine Dauerkarte mit Zeltplatz (4 Tage) kostet 56,00 € inkl. aller Gebühren, an der Tages- und Abendkasse 58,00 €. Tageskarten gibt es weiterhin nur an der Tageskasse. Eine Tageskarte für Freitag, Samstag oder Sonntag kostet jeweils 23,00 € (jeweils morgens ab 9:00 Uhr erhältlich, freitags erst ab 11:00 Uhr). Eine Tageskarte für Montag kostet 11,00 € (ab Montagmorgen 9:00 Uhr erhältlich). Sozialausweisinhaberinnen und -inhaber zahlen an der Tages- und Abendkasse jeweils die Hälfte des Eintrittspreises. Kinder bis einschließlich 13 Jahre haben freien Eintritt (zur Kontrolle ggf. Kinderausweis mitbringen).

Öffentliche Verkehrsmittel nutzen
Die Dauerkarten bzw. Eintrittsbändchen für das OPEN OHR Festival gelten aufgrund der Kooperation mit der Mainzer Verkehrsgesellschaft mbH und dem Rhein-Nahe Nahverkehrsverbund GmbH auch in diesem Jahr wieder als Fahrkarte im gesamten RMV-Tarifgebiet 65 (Verkehrsverbund Mainz-Wiesbaden) sowie im gesamten RNN-Gebiet für alle Verkehrsmittel (Bus, Strab, RB, RE, S-Bahn außer IC, EC und ICE). Die Parkplätze um die Zitadelle in Mainz sind sehr begrenzt bzw. kostenpflichtig.

Programmauszug nach Festivaltagen
Freitag, 02. Juni 2017
Musik: Findlay; Steaming Satellites
Kabarett: Hazel Brugger

Samstag, 03. Juni 2017:
Musik: Tanga Elektra; The Correspondents; La Chiva Gantiva
Theater: Junges Ensemble Marabu „In meinem Hals steckt eine Weltkugel“
Wortveranstaltungen: Wegwerfware Mensch; Vom Sexobjekt zur Billigware
Kabarett: Jan Philipp Zymny

Sonntag, 04. Juni 2017:
Musik: Kapelle Petra; Cynthia Nickschas & Friends
Theater: Flinn Works „Songs of the T-Shirt“; Close-Act Theatre Company „Convoi“
Wortveranstaltungen: Gegen jede Regel?! Recht, Rechtsprechung und Moderne Sklaverei; Bis aufs letzte Hemd
Kabarett: Till Reiners

Montag, 05. Juni 2017:
Musik: Schnipo Schranke; Moon Hooch
Theater: Wishmob Theater „Petrachens Mondfahrt“
Wortveranstaltungen: Debatte „Der Kaffee ist fair trade! Was hat mein Lebensstil mit Sklaverei zu tun?“
Kabarett: Sandra Da Vina