Das 51. OPEN OHR Festival findet vom 6. bis zum 9. Juni auf der Zitadelle statt. Unter dem Titel „Lauter! Demokrat*innen” dreht sich dieses Jahr alles um den Schutz und den Erhalt der Demokratie. Mit dem facettenreichen Programm aus Theater, Kabarett, Film, Musik und Workshops will die Freie Projektgruppe auf die lauernden Gefahren antidemokratischer Bewegungen aufmerksam machen und sich gleichermaßen für die Demokratie einsetzen. Dafür soll es neben den inhaltlichen Auseinandersetzungen in verschiedenen Diskussionsrunden natürlich auch auf den Festivalbühnen so richtig laut werden.
Eröffnet wird das Festival am Freitag durch die Indie-Rock-Band Scheiba aus Darmstadt. Direkt danach laden Tiavo dazu ein, dem Tanzbein bei Neuer Neuer Deutscher Welle freien Lauf zu lassen. Uzi Freyja aus Frankreich präsentiert einen charismatischen Mix aus Hip-Hop-Flow, Punk-Attitüde und Electro-Sounds. Im Anschluss hat das Publikum die Möglichkeit, den ersten Festivaltag beim traditionellen Stummfilm am Drususstein oder beim Musikkabarett von Martina Brandl im Großen Zelt ausklingen zu lassen. Der Stummfilm „Die Stadt ohne Juden” wird musikalisch live durch das Gramm Art Project untermalt und regt zu tiefem Nachdenken an.
Am Samstag läutet das Eröffnungspodium „Daueraufgabe Demokratie” am Drususstein den inhaltlichen Teil des Festivals ein. Dabei soll eine inhaltliche Grundlage geschaffen und die Notwendigkeit der Demokratie unterstrichen werden. Im Laufe des verlängerten Pfingstwochenendes werden in acht weiteren Wortveranstaltungen Themen wie Aktivismus, Soziale Gerechtigkeit und der Umgang mit Extremismus behandelt. Auf der Drusus-Bühne wird es mit Bands wie Remote Bondage oder LONELY SPRING auch musikalisch fesselnd. Auf der Mauer lesen Saba-Nur Cheema und Meron Mendel aus ihrem Buch „Muslimisch-jüdisches Abendbrot” und schildern dabei, wie es gelingt, Ambivalenz auszuhalten und Offenheit zuzulassen. Marlo Grosshardt erinnert mit kritischen Texten in einem rauen Pop-Gewand an die Anfänge des OPEN OHR Festival, bei denen das Programm insbesondere durch Liedermacher*innen geprägt war. Seine Songs, wie z. B. „Oma”, laufen auf vielen Demonstrationen gegen Rechts und machen Marlo Grosshardt zu einer Stimme seiner Generation und damit zum idealen Gast auf der OPEN OHR Hauptbühne. Außerdem werden die Punkband 24/7 DIVA HEAVEN sowie ENGIN mit deutsch-türkischem Indie-Sound zu Gast sein. Wer dann noch nicht genug hat, darf sich im Anschluss bei Robert Alan im Großen Zelt auf Comedy und Musik freuen.
Beim morgendlichen Frühsport können die Besucher die müden Knochen ausschütteln und mit frischer Energie in einen neuen Festivaltag starten. Am Festival-Sonntag wird hierzu auf der Hauptwiese beispielsweise Yoga in Kombination mit Mantra-Meditation angeboten. Auch die Newcomer Stage auf der Bühne am Drususstein darf natürlich nicht fehlen, bevor es mit Valentino Vivace heiß hergehen wird. Der in der italienischen Schweiz geborene Künstler mischt Italo-Disco, French-Touch und Indie-Pop zu einem unwiderstehlichen Tanz-Sound. Fans elektronischer Musik werden auf dem OPEN OHR mit Sets von Franzi Dries und Noah Vert ebenfalls nicht zu kurz kommen.
Besonders ausdrucksstark wird das Festival-Thema zudem durch das Theaterprogramm aufgegriffen. So präsentiert das Staatstheater Mainz mit „And now Hanau” ein Stück zu einer der brutalsten, rechtsextremen Mordserie der jüngeren deutschen Vergangenheit. Auf der Hauptbühne begrüßt das OPEN OHR am Sonntag die aufstrebende Künstlerin Dilla, die durch ihre Musik mit Hits wie „photosynthese” die Hauptwiese bezaubern wird. Anschließend kann sich das Publikum auf ein weiteres Spektakel gefasst machen, denn das Theatre en Vol präsentiert nach Einbruch der Dunkelheit „Il Grande Spettacolo della Fine del Mondo” und thematisiert auf tragikomische Weise den Klimawandel.
Am „Mainzer Montag” lädt das OPEN OHR Festival mit vergünstigtem Eintritt auch zum Kennenlernen des Festivals ein. Sei es bei morgendlicher Drum Fitness, einer Podiumsdiskussion zum Thema Parteiverbote oder einem Workshop von Die Betonisten. Beim charmanten Kurpfälzer Gringo Mayer erwartet das Publikum am Festival-Montag ein Erlebnis, bei dem die Musik lebendig wird. Bevor La Brigade du Kif mit französischen Liedern voller Blechbläser, Energie, Unverschämtheit und Humor den Schlussakkord für das 51. OPEN OHR Festival setzt.
Das OPEN OHR Festival ist ein politisches Jugendkulturfestival. Seit 1975 findet es jährlich an Pfingsten und seit 1976 jährlich auf der Mainzer Zitadelle statt. Das Festival wird durch das Amt für Jugend und Familie der Stadt Mainz sowie der Freien Projektgruppe, derzeit bestehend aus neun ehrenamtlichen Mitgliedern, veranstaltet. Die Projektgruppe entscheidet über das Thema des Festivals und gestaltet dessen vielfältiges Programm. Programminfos und Ankündigungen gibt es unter www.openohr.de und auf Facebook und Instagram.
Tickets
Der Eintrittspreis für eine 4-tägige Dauerkarte für das 51. OPEN OHR Festival liegt nun im Vorverkauf bei 57,10 € inklusive Gebühren (ermäßigt 36,20 €), an der Tageskasse bei 63,00 € (ermäßigt 38,00 €). Eine Dauerkarte mit Zeltplatz (4 Tage) kostet 98,90 € (ermäßigt 75,80 €), an der Tageskasse 104,00 € (77,00 € ermäßigt).
Tageskarten gibt es nur an der Tageskasse. Karten für Freitag, Samstag oder Sonntag kosten jeweils 36,00 € (ermäßigt 22,00 €). Die Tageskarte am Montag kostet 18,00 €. Mögliche Ermäßigungen können auf der Website eingesehen werden. Hier ein Link: openohr-ticketshop.reservix.de
Ermäßigte Tickets sind möglich für:
– Jugendliche ab 13 und bis einschließlich 17 Jahren (gegen Vorlage des Personalausweises)
– Bürgergeld-Bescheid oder
– gültiger Bescheid auf Grundsicherung für Erwerbsgeminderte oder wegen Alters oder
– gültiger Bescheid auf Hilfe zum Lebensunterhalt (nach dem SGB XII),
– gültiger Bescheid über Wohngeld,
– Sozialausweis / Mainz Pass,
– Inhaber*innen einer JuLeiCa (Jugendleiter-Card),
– Inhaber*innen der Ehrenamtskarte Rheinland-Pfalz,
– Asylsuchende mit einer „Aufenthaltsgestattung” bzw. einem „Ankunftsnachweis”.
Die Überprüfung der Legitimation der ermäßigten Karten, die im Vorverkauf erworben wurden, erfolgt ausschließlich an der Tageskasse.
Ermäßigte Dauerkarten sind auch im Vorverkauf erhältlich. Der Nachweis für den Anspruch auf Ermäßigung (z. B. Personalausweis oder weitere, siehe wie folgt) ist an der Tageskasse am Eintritt vorzuweisen. Kinder bis einschließlich 12 Jahre haben freien Eintritt (zur Kontrolle ggf. Kinderausweis mitbringen). Weitere Informationen zu Ermäßigungen finden sich auf der Homepage oder können im Festivalbüro erfragt werden.
Öffentliche Verkehrsmittel nutzen:
Die Dauerkarten bzw. Eintrittsbändchen für das OPEN OHR Festival gelten aufgrund der Kooperation mit der Mainzer Verkehrsgesellschaft mbH und dem Rhein-Nahe Nahverkehrsverbund GmbH auch in diesem Jahr wieder als Fahrkarte im gesamten RMV-Tarifgebiet 65 (Verkehrsverbund Mainz-Wiesbaden) sowie im gesamten RNN-Gebiet für alle Verkehrsmittel (Bus, Straßenbahn, RB, RE, S-Bahn außer IC, EC und ICE). Die Parkplätze um die Zitadelle in Mainz sind sehr begrenzt und meist kostenpflichtig.