Die Vorlesungsreihe im Rahmen der Johannes Gutenberg Stiftungsprofessur 2021 von Bundespräsident a.D. Joachim Gauck steht unter dem Thema „Demokratie in Frage“. Am fünften Abend der Reihe am 8. Juni blickt Politikwissenschaftler Wolfgang Merkel, Direktor emeritus des Wissenschaftszentrums Berlin (WZB) und Professor emeritus an der Humboldt-Universität zu Berlin, auf die „Die Neucodierung politischer Konflikte in westlichen Gesellschaften“.
Vorlesung im Rahmen der Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur 2021 zum Thema „Demokratie in Frage“
Referent: Gastredner Prof. Dr. Wolfgang Merkel, Direktor em. Wissenschaftszentrum Berlin (WZB) und Prof. em. Humboldt-Universität zu Berlin
Wann: Dienstag, 8. Juni 2021, ab 18:15 Uhr
Wo: https://livestream.kemweb.de/event/demokratieinfrage
Veranstalter: Stiftung „Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur“
Webseite: http://www.stiftung-jgsp.uni-mainz.de/
Programm: https://www.stiftung-jgsp.uni-mainz.de/vorlesungsreihe-2021-demokratie-in-frage/
Facebook-Event: https://www.facebook.com/events/486578785965730
Informationen zur Veranstaltung:
Seit einer Dekade beobachten wir weltweit eine Erosion der Demokratien. Auf diese lange Trendlinie treffen nun neuartige Krisen, die diese Erosion beschleunigen. Dies gilt auch für Deutschland. Die neuen Krisen, wie die COVID-19 Pandemie und die Klimakrise, zeichnen sich dadurch aus, dass Verwissenschaftlichung und Moralisierung der Politik zu einer Neucodierung gesellschaftlicher Konflikte führen. Diese Konflikte führen gerade in den entwickelten Demokratien des Westens zur Polarisierung politischer Lager. Die Brücken dazwischen werden mit moralisierenden Argumenten abgerissen. Die zwanziger Jahre des 21. Jahrhundert drohen zu einer Dekade gesellschaftlicher und politischer Spaltung zu werden.
Informationen zur Veranstaltungsreihe:
Bundespräsident a. D. Joachim Gauck ist Inhaber der Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur 2021. Seine Vorlesungsreihe stellt er unter das Thema „Demokratie in Frage“. Hatte man mit dem Ende des Kalten Krieges erwartet, die westliche Ordnung von Demokratie, Freiheit und Marktwirtschaft werde sich weltweit durchsetzen, so weisen die Entwicklungen des frühen 21. Jahrhunderts in eine andere Richtung. Das Modell der liberalen Demokratie ist in die Krise geraten und wird von populistischen Bewegungen und autoritären Staats- und Regierungsformen bedrängt. Digitalisierung, Klimawandel und die Pandemie stellen zudem die tradierten repräsentativen Demokratien vor ganz neue, übergreifende Probleme. Joachim Gauck und prominente Gäste diskutieren daher im Sommersemester 2021 jeweils dienstags ab 18:15 Uhr, ob das westliche Modell der liberalen Demokratie auch im 21. Jahrhundert zukunftsfähig ist und wie es sich verändern muss.
Die weiteren Termine der Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur im Überblick:
jeweils 18:15 Uhr online unter https://www.stiftung-jgsp.uni-mainz.de/
https://www.stiftung-jgsp.uni-mainz.de/vorlesungsreihe-2021-demokratie-in-frage/
Dienstag, 15. Juni 2021
Islam und Demokratie – ein Widerspruch?
Prof. Dr. Susanne Schröter
Dienstag, 22. Juni 2021
Die offene Gesellschaft und die Grenzen der Toleranz
Bundespräsident a. D. Joachim Gauck
Dienstag, 29. Juni 2021
Muss sich die westliche Demokratie neu erfinden?
Prof. Dr. Dr. Udo Di Fabio
Dienstag, 6. Juli 2021
Abschlussveranstaltung
Der Wert der Demokratie: Persönliche Erfahrungen und politische Perspektiven
Bundespräsident a. D. Joachim Gauck
Foto/©: David Ausserhofer