Schnell waren die Stimmen und 118 Wahlbezirke ausgezählt: Bei einer Wahlbeteiligung von etwa 50 Prozent (ca. 160.000 Wahlberechtigte) liegt der unabhängige Nino Haase mit 40 Prozent weit vorne, gefolgt von Christian Viering von den Grünen bei 22 Prozent. CDU und SPD taumeln abgeschlagen bei um die 13 Prozent. Der Linke Martin Malcherek holt beachtliche 7 und die FDP nur knapp 4 Prozent.
Es geht damit in die Stichwahl zwischen Nino Haase und Christian Viering am Sonntag 5. März.
Lange Gesichter bei der SPD. Nun hat Michael Ebling mit seinem Abgang zum Innenministerium seinem einstigen Konkurrenten Haase weit die Türen geöffnet. 70 Jahre bisher von der SPD gestellte Mainzer Oberbürgermeister sind damit im Eimer. Von Jungenfeld konnte nicht zur Genüge überzeugen und teilt sich nun die dritten Platz mehr oder minder mit Wirtschaftsdezernentin Manuela Matz von der CDU, die sogar noch 0,2 Prozent vor Jungenfeld liegt.
Martin Malcherek von den Linken holte dagegen so einiges raus und jagte damit gleichzeitig der SPD die eine oder andere Stimme ab. So auch Christian Viering von den Grünen, die sowieso auf ihre Stimmen kommen – wenn auch 1 Prozent weniger als 2019 mit Tabea Rößner, der aber auch mit sozialen Themen punktete.
Die FDP riss die 5 Prozent Hürde nicht, Marc Engelmann lieferte dennoch ein gutes Bild im Wahlkampf ab.
Nun sind alle Augen auf Nino Haase gerichtet, vielleicht der erste unabhängige OB von Mainz? Es gibt mittlerweile so einige in Deutschland … Haase holte in allen Stadtteilen viele Stimmen und lag immer vorne, nur in der Neustadt nahezu gleichauf mit Christian Viering (Grüne) mit 30 zu 32 Prozent.
Es wird somit auch spannend, wie die anderen Parteien sich bis zur Stichwahl positionieren und wer bis dahin wen womöglich unterstützt: CDU und FDP Haase, SPD die Grünen? Doch selbst beim größten Kräftemesse wird klar: Nino Haase ist der Favorit – und dieses nicht zuletzt auch von Anfang an aufgrund vieler sowie blasser Gegenkandidaten.
Zu den Wahlergebnissen: https://rlp-wahlen.de/M213/OBWahl2023/ergebnisse.html
Kommentar von David Gutsche
Foto: Sascha Kopp