Etwa vor einem Jahr wunderte man sich, denn die Zollhafen GmbH kündigte allen Mietern am sog. Nordhafen und wollte alle Gebäude abreißen und als „Die Werft“ neu bauen (wir berichteten). Nun ist doch alles anders als geplant: Ende Juli 2024 hat das Areal den Eigentümer gewechselt. Mit dem Wechsel von der Zollhafen Mainz GmbH & Co. KG zu der Mainzer Stadtwerke AG geht eine Änderung der Entwicklungsstrategie einher: Bestandserhaltung von Gebäuden und behutsame Revitalisierung in Fällen, in denen dies möglich ist, sowie punktuelle Entwicklung von Freiflächen. Es finden mittelfristig keine wesentlichen Rückbauten statt. Bestehende Mietverträge wurden verlängert. Für freigewordene, beziehungsweise freiwerdende, Räume und Gebäude werden sogar Nachnutzende gesucht. In Planung ist, das Areal an das Fernwärmenetz der Mainzer Fernwärme GmbH anzuschließen.
Warum dies so ist, kann man derzeit nur spekulieren. Die Stadtwerke sind an der Zollhafen GmbH beteiligt, so ein großer Wechsel ist das daher nicht. Hat es mit den klammen Kassen und problematischen Baukosten auch bei den Stadtwerken zu tun? Man weiß es noch nicht.
Zumindest gab es vor einem Jahr Aufregung. Viele Mieter sollten raus und hatten teils heftige Probleme etwas Neues in der Preiskategorie zu finden, etwa möbelum, aber auch viele kleine Startups. Letztlich konnten doch noch fast alle dort behalten werden. Aber warum nun nach nur einem Jahr die Kehrtwende? Das ist reichlich spät und hätten sich beide Unternehmen vorher reiflich überlegen sollen.