
Seit einigen Jahren gab es Pläne zu einer Umwandlung der GFZ-Kaserne im Bereich Goldgrube / Freiligrathstraße. Im Juni 2023 erfolgte der Umzug der Bundeswehr in die Kurmainz-Kaserne und Anfang 2024 die Rückgabe des Geländes an die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA). Diese hat es heute offiziell an die Stadt Mainz übergeben, die nun auf einer Größe von 77.654 qm bauen kann – und zwar Wohnen & Gewerbe. Die BImA behält eine Teilfläche von 16.000 qm als Wohnraum für Bundesbedienstete.
Claus Niebelschütz, Hauptstellenleiter Verkauf Koblenz, BImA: „Entgegen bisheriger Gepflogenheiten setzt die BImA nicht auf die Direktveräußerung von Flächen zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum. Vielmehr unterstützt sie die gemeinsame Wohnraumoffensive von Bund, Ländern und Kommunen auch durch eigene Bauprojekte“.
Dazu wurde zusätzlich mit der BImA ein Vertrag über die gemeinsame Entwicklung der ehemaligen Kaserne geschlossen.
OB Haase: „Das Gelände der GFZ-Kaserne ist ein essentieller Baustein unserer Stadtentwicklung: Im Bereich des bezahlbaren Wohnraums, aber auch für die Weiterentwicklung des Zukunftsstandorts Mainz. Ich habe daher seit dem Amtsantritt gemeinsam mit der GVG Gespräche mit der BImA geführt und danke allen für die Unterstützung. Ich danke der GVG sowie der BImA, dass wir nach intensiven Verhandlungen eine großartige, für alle Seiten zukunftsweisende Vereinbarung treffen konnten – dies ist ein großer Wurf. Eine lange Wegstrecke, die ihre Anfänge im Jahr 2006 nahm, endet daher mit einem Vertragswerk, welches der Stadt Mainz stadtplanerisch wertvolle neue Potenziale eröffnet“.
Die Stadtentwicklungsziele für das Gelände beziehen sowohl den dringend benötigten Wohnraum als auch die weitere Entwicklung der Biotechnologie ein. Diese Ziele sollen in dem Bebauungsplanverfahren „Neues Stadtquartier ehemalige GFZ-Kaserne (O 53)“ in Baurecht umgesetzt werden.
Baudezernentin Marianne Grosse (SPD): „Ich bin froh, dass wir mit der Entwicklung des neuen Stadtquartiers nicht nur zusätzlichen Wohnraum für Mainz schaffen werden, sondern auch den Menschen in der Oberstadt endlich eine Fläche zugänglich machen, die lange der öffentlichen Nutzung entzogen war. Insbesondere die Oberstadt wird vom neuen Quartier profitieren.“
Die GVG hat seit dem Jahr 2011 eine Teilentwicklung des Geländeriegels entlang der Goldgrube mit der Ansiedlung der Unternehmen Ganymed Pharmaceutical und BioNTech begonnen. Die Fortsetzung des Unternehmens soll auf weiteren Flächen im Gebiet ermöglicht werden.
„Wir sind stolz in Mainz das weltweit bekannte Unternehmen BioNTech angesiedelt zu haben und freuen uns, dass mit der Entwicklung des Standortes auch die weiteren Möglichkeiten für die Firma BioNTech geschaffen werden können“, so Manuela Matz, Wirtschaftsdezernentin und Aufsichtsratsvorsitzende der GVG.
Mit der Entwicklung einher gehen der Abbruch der Militärgebäude und –anlagen sowie die Beseitigung von Altlasten. Daran schließen sich die Planung der Erschließungs-, Grün- und Versickerungs-anlagen und deren Errichtung an.
Ich hoffe, dass schnellstmöglich und unbürokratisch mit den Abrissarbeiten und Neubauten begonnen wird. Da das Gelände schon seit Jahren für Wohnbebauung und Gewerbe vorgesehen ist, müssten alle Planungen längst abgeschlossen sein.