Nach langen und intensiven Verhandlungen konnte zwischen CineStar und ver.di Einigkeit über neue Tarife erzielt werden. „Durch die Ausdifferenzierung der Standorte können wir nun auch in Mainz die Löhne erheblich erhöhen“, sagt CineStar-Geschäftsführer Matthias Kutz. „Hier liegt der Einstiegslohn für ungelernte Servicekräfte nun bei 8,50 Euro. Die schon geltenden Zusatzleistungen, wie zum Beispiel 50 Prozent Nachtzuschlag und bis zu 100 Prozent Feiertagszuschlag, kostenlose Kinobesuche und eine jährliche Sonderleistung, gelten natürlich auch weiterhin.“ Der Manteltarifvertrag zum 1. Januar 2013 in Kraft. Die Erhöhungen der Stundenentgelte erfolgen, je nach Standort, zum 1.1.2013 oder zum 1.7.2013. (Foto: Sascha Kopp)
Dazu die (Altstadt-)SPD: Wir gratulieren den Beschäftigten des Mainzer CineStars, dass sie erstmals in der Unternehmensgeschichte einen Tarifvertrag durchsetzen konnten. Die Streikenden in Mainz haben damit nicht nur sich selbst ein Weihnachtsgeschenk bereitet, sondern allen 3.500 Beschäftigten deutschlandweit.“ freut sich Andreas Behringer, Vorsitzender der Altstadt-SPD. „Dies hat Signalwirkung für den Niedriglohnsektor: Wenn Beschäftigte solidarisch zusammenstehen und notfalls streiken, können sie Berge versetzen und sogar einem weltweit agierenden Investmentkonzern einen Tarifvertrag abtrotzen. Wir danken den Streikenden für ihr großes Engagement.“
Hintergrund:
In der vergangenen Nacht haben sich die Verhandlungsgruppen von verdi und CineStar auf einen Tarifvertrag für alle 52 Kino-Standorte geinigt. Dem gingen monatelange, zum Teil jahrelange, Streiks voraus. Ein Schwerpunkt der Streiks war der Standort Mainz, wo inzwischen mehr als 80 von 130 Beschäftigte der Gewerkschaft verdi beigetreten sind. Hier gab es bisher keine schriftliche Arbeitsverträge oder einen Tarifvertrag. Mit dem Tarifvertrag steigen die Löhne in Mainz am 1. Januar von 6,80 auf 8,00 Euro in der Probezeit (+ 18%) und von 7,31 auf mindestens 8,50 Euro danach (mindestens +16%). Weitere Erhöhungen, aber auch 25-28 Tage bezahlter Urlaub, Weihnachtsgeld und vieles mehr sind ebenfalls Teil des Tarifvetrags. Die Tarifparteien haben eine Erklärungsfrist bis Ende Januar 2013 vereinbart, in der die Tarifgremien über die Annahme des Ergebnisses beraten.
Tarifvertrag is ja jetzt durch, verdi und die Betriebsräte der großen Filialen klopfen sich Öffentlich auf die Schulter… aber was keiner mal sagt:
An einigen Standorten wird der Lohn ab 2013 für Neueinstellungen auf 6€/h runtergekürzt. Und noch besser: In den großen Vorzeigehäusern von Berlin, Mainz und Co. bekommen dann zukünftig Einlasser (die Leute, die den Saal aufräumen/Eis verkaufen) mehr Gehalt als die Theaterleiterassistenten in den kleineren Häusern der Kinokette.
Das kann es ja irgendwie nicht sein… oder doch?