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Neuaufstellung des Zweckverbands Lennebergwald und Sanierung des Grünen Hauses

Wichtige und wegweisende Entscheidungen für die Zukunft des Lennebergwaldes wurden im Juli im Forstrevier Lenneberg getroffen. Die Verbandsversammlung des Zweckverbands zur Erhaltung des Lennebergwaldes unter Vorsitz des Verbandsvorstehers Bürgermeister Stephan Hinz (Budenheim) und seines Stellvertreters, Oberbürgermeister Nino Haase (Landeshauptstadt Mainz) tagte und vergab unter anderem den Auftrag für die energetische Sanierung des Grünen Hauses.

Das im Jahr 1936 errichtete Gebäude „Grünes Haus“ wird im Obergeschoß komplett entkernt, das Dach neu aufgebaut, gedämmt, mit Dachfenstern versehen und neu mit Ziegeln eingedeckt. Dabei wird auch schon der Aufbau von Solarpanelen vorgesehen sein, die künftig den Strombedarf der Kühlzellen, Gefrierschränke und des Wildverkaufsautomaten nachhaltig decken werden. Bei dieser Gelegenheit wird auch der erste Stock mit einem Büro für Jagdbetrieb, Ausbildung, Sozialraum sowie Teeküche der Mitarbeiter des Forstbetriebs komplett renoviert. Das Grüne Haus wird künftig zudem mit eigenem Holz aus dem Lennebergwald beheizt.

 

Die Arbeiten werden insgesamt rund 250.000 € kosten, sobald wie möglich beginnen und sollen vor Weihnachten abgeschlossen sein. Der Waldladen im Grünen Haus und der Wildverkaufsautomat bleiben in dieser Zeit in Betrieb. Oberbürgermeister Nino Haase freut sich über die anstehende Sanierung des traditionsreichen Hauses: „Der Lennebergwald ist eines der beliebtesten Naherholungsgebiete der Bürgerinnen und Bürger im Kreis Mainz-Bingen als auch der Mainzerinnen und Mainzer. Damit auch zukünftige Generationen hier noch Erholung und Ausgleich finden können, ist es wichtig, dass wir jetzt in die Zukunft des Waldes investieren. Dazu gehört auch das Grüne Haus, das eine Sanierung wirklich verdient hat. Ich freue mich, dass wir dieses große Projekt nun gemeinsam mit Bürgermeister Stephan Hinz im Zweckverband Lennebergwald vorantreiben können.“

 

Außerdem wechselte die Geschäftsführung des Zweckverbands, die von Susanne Kölsch-Dexheimer auf Ingo Jahn, Sachgebietsleiter bei der Stadt Mainz im Amt für Finanzen, übergeht. Sein Stellvertreter wird Andreas Weil, einer der beiden Geschäftsführer der Gemeindewerke Budenheim. Bürgermeister Hinz und Oberbürgermeister Haase: „Wir erhoffen uns von der Neuaufstellung eine stärkere Vernetzung in der Stadtverwaltung, mit der Gemeindeverwaltung und auch den Gemeindewerken, sodass einige Abläufe, insbesondere in der Buchhaltung und der Auftragsvergabe, künftig noch reibungsloser ablaufen können. Wir danken Frau Kölsch-Dexheimer für ihre geleistete Arbeit der vergangenen eineinhalb Jahre, in denen Vieles für den Lennebergwald umgesetzt wurde, insbesondere für die Mitarbeiter:innen und  im Bereich der Fahrzeug- und Maschinenausstattung.“

 

Der Förster des Lennebergwalds, Stefan Dorschel weist in seinem aktuellen Waldzustandsbericht darauf hin, dass die gesamte Oberrheinebene inzwischen als einer der Hotspots des Klimawandels angesehen wird. Der Lennebergwald ist einer der am stärksten geschädigten Wälder in Rheinland-Pfalz.

Daher laufen einige Forschungsprojekte der Forstlichen Forschungsanstalt und mehrerer Universitäten im Lennebergwald,  bei denen es um die Beobachtung des Klimas und der Wasserversorgung der Böden, um die Anpassungsfähigkeit von Baumarten sowie geeignete Verjüngungsverfahren und den Waldnaturschutz geht. Die Forstwirte des Forstreviers sind in diese Forschungen eng eingebunden und führen die Vegetationsaufnahmen und Kontrollen selbst durch.

 

Förster Stefan Dorschel: „Oberstes Ziel all unserer Maßnahmen im Wald ist die Erhaltung bzw. der Wiederaufbau des Waldes mit all seinen positiven Wirkungen für Boden, Wasser, Klima und Erholung. Weiteres großes Thema ist die Verhütung von Waldbränden. Hier arbeitet das Forstrevier eng mit der Budenheimer Feuerwehr sowie der Mainzer und Ingelheimer Berufsfeuerwehr zusammen. Permanenter Austausch, Kontrollen im Wald, Öffentlichkeitsarbeit, gemeinsame Waldbrandübungen und die Dauerleihgabe eines Feuerwehrfahrzeuges für den Wald sind wichtige Bausteine.“

2 responses to “Neuaufstellung des Zweckverbands Lennebergwald und Sanierung des Grünen Hauses

  1. Ich kann den Ausführungen des Försters Stefan Dorschel über den Lennebergwald und die Sanierung des Grünen Hauses mit grosser Freude beistimmen! Viel Erfolg! Ich freu mich jetzt schon auf den Weihnachtsspaziergang im Lennebergwald hinauf auf die höchste Sanddüne im Rheingraben gekrönt mit geschmücktem Grünen Hause.

  2. Leider führt die tolle Fahrzeug- und Maschinenausstattung auch zu deren exzessiven Anwendung. So werden mehrmals im Jahr die Wegränder mit Traktor und Schlegelmulcher niedergemäht, selbst im Dezember (!). Viel zu tief, und der Schlegelmulcher vernichtet dabei auch Blindschleichen, Insekten und im Winter auch deren Eiablagen. Selbst die Rinde alter Kastanien an der Allee zum Schloss Waldthausen wurde von den Maschinenbedienern beschädigt und hat unumkehrbar Eintrittspforten für den Pilzbefall geöffnet.

    Der Wald ist kein Stadtpark! Die Wegränder sind kein Vorgartenrasen! Zum Freihalten der zwingend erforderlichen Schneisen reichen Säge und punktuell ein Doppelmesserbalken.

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