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Netzwerk „Nachhaltige Stadtentwicklung“: Ackerfest am 9. September in Nähe der Mewa-Arena

Unter dem Motto „Acker ist Leben“ soll mit Spielen, Mitmachangeboten und Infoständen der Wert von Ackerflächen hervorgehoben werden. Beteiligt sind Landwirte, Wissenschaftler und Umweltorganisationen.

Eine Exkursion zu Tieren und Pflanzen durch Dr. Florian Menzel (Uni Mainz) um 15 Uhr gibt Einblicke in Flora und Fauna des Gebietes. Den Wert der Böden, die Biodiversität auf dem Feld sowie die Relevanz der Flächen für Klima und Wasserhaushalt verdeutlichen der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), MainzZero, Nachhaltigkeitsinitiative Bretzenheim, Parents for Future (P4F) und die Solidarische Landwirtschaft Mainz e.V. (Solawi) mit kreativen Mitmachangeboten und Infomaterial. Kritisiert wird dabei das geplante Biotechnologie-Areal auf dem Gelände. Das Ackerfest richtet einen Blick auf die Ackerflächen im Bretzenheimer Becken und ihre Bedeutung für Klima, Versorgung und ökologische Vielfalt.
Ortskundige Landwirte geben außerdem Einblicke in Anbau und in die aktuelle Lage der Landwirtschaft. Am Stand des BUND dürfen Gemüsesorten erraten werden, die in der Region wachsen. „Nicht zuletzt durch den Ukraine-Krieg wird uns allen vor Augen geführt, wie abhängig wir von Lebensmittelimporten sind. Für uns ist es auch aus diesem Grund absolut unverständlich, dass in der Stadt Mainz immer mehr Äcker versiegelt werden“, so  Maren Goschke von der Mainzer BUND-Gruppe.

Über die stadtklimatischen Zusammenhänge informiert „MainzZero“ und sammelt Unterschriften für ihre Grünachsen-Petiton. „Die besten Kaltluftentstehungsgebiete sind zusammenhängende Ackerflächen. Deshalb finden wir es fahrlässig, dass immer mehr davon versiegelt und zerstückelt werden“, so Edith Heller, Sprecherin von „MainzZero“. Das betroffene Gebiet sei zudem eine wichtige Frischluftschneise, die bis in die heiße Mainzer Innenstadt kühlere Luft bringe. Neben der klimatischen Relevanz sind die Flächen auch für den Wasserhaushalt wichtig, wie die Nachhaltigkeitsinitiative Bretzenheim an ihrem Infostand aufzeigen wird. „Sie sind für die Grundwasserneubildung und die Wasserspeicherung bedeutsam“, so Andrea Oppacher-Friedrich von der Initiative, die sich für das Ackerfest eingesetzt hat.

Die „Parents for Future“ sind ebenfalls mit einem Infostand vertreten und geben Tipps zu klimabewusster Ernährung. Bei der Solidarischen Landwirtschaft (Solawi) kann man darüber hinaus verschiedene Bodenarten erforschen: „So lässt sich erleben, welche Eigenschaften den Boden auf dem geplanten Baugelände zu einem wertvollen Gut machen“, erklärt Gisela Wolff. Geplant sind außerdem Outdoor-Spiele für Kinder.