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Musik außer der Regel: Jasmin Stocker alias Mine startet durch


von Sophia Weis & Simon Hegenberg (Fotos)

Bei Jasmin Stocker alias Mine trifft akustische Popmusik auf Hip Hop, Folk, Elektro und Jazz. Ihre Texte sind mal verträumt, mal kokett, aber immer ehrlich und manchmal tun sie ein bisschen weh. 2013 will die 26-Jährige mit ihrer Band durchstarten.
„Ich staune und ich warte, ziehst du mit, ziehst du mit, mit mir?“ fragt Mine in einem ihrer Lieder bedeutungsschwer. Dabei geht es um nichts Geringeres als die große Liebe und das Risiko, das man häufig für sie eingehen muss. Mine riskiert gern etwas, vor allem für ihre Leidenschaft, die Musik. Auf eine lange Karriere im Rampenlicht kann sie noch nicht zurückblicken. Erst vor einem Jahr präsentierte sie eigene Songs zum ersten Mal vor Publikum. Seitdem arbeitet sie hart für den Erfolg. Was als Solo-Projekt begann, hat sich inzwischen zu einem sechsköpfigen Ensemble gemausert. Sowohl das Songwriting als auch die Texte stammen dabei aus ihrer Feder, sie singt, spielt Piano und Autoharp, ein der Zither ähnliches Instrument. Außerdem übernimmt sie die Vorproduktion der Lieder und das Booking der Auftritte. Und wovon handeln ihre Zeilen? „Hauptthema ist auf jeden Fall ein kleiner Kampf zwischen Herz und Kopf, was nicht heißt, dass es sich nicht vereinen lässt.“ Der Streit zwischen Logik und Liebe, Gefühl und Gehirn also und der wird in ihren Liedern in samtig weiche Klangteppiche eingebettet.

Start über die Mannheimer Popakademie
Zwar spielte Mine schon von klein auf Klavier, doch dass sie Musikerin werden will, merkte sie erst recht spät: „Ich komme vom Dorf und wusste als Teenager gar nicht, dass es den Beruf Musiker tatsächlich gibt. Auf dem Land wird man eher etwas Handfestes“, lacht sie. Mit 20 kam ihr zunächst der Gedanke, Musik- Lehrerin zu werden. Sie entschied sich aber für die freie Musik, ohne die Pädagogik im Hintergrund. Und ihr Talent gibt ihr Recht. Schon der erste Versuch, einen Master-Studienplatz an der renommierten Mannheimer Popakademie zu erhalten, gelang. Dort bekommt man neben einer guten Ausbildung auch jede Menge Connections zur Szene, von denen Mine bereits profitiert hat. Für ihre 2012 erschienene EP „Herzverleih“ übernahm Florian Sitzmann, Pianist und Produzent der Söhne Mannheims, die Produktion. Ansonsten verzichtet Mine auf dem Weg nach oben weitestgehend auf die Unterstützung von Business- Partnern und Labels, denn sie will authentisch bleiben: „Ich weiß, wer ich bin“, sagt sie selbstbewusst. Das bedeutet aber auch, dass sie niemanden hat, der sie professionell vermarktet und finanziert.

Mit Crowdfunding zum Erfolg
Im Juni 2013 plant Mine ein großes Konzert im Mannheimer Capitol, bei dem sie gemeinsam mit einem Orchester auftreten wird, das zum großen Teil aus Studenten und Absolventen der Musikhochschule Mainz besteht. Die Arrangements dafür schreibt sie selbst: „Es hat mich schon immer gereizt, für so viele Instrumente Lieder zu komponieren“, erzählt sie begeistert. Bereits im März geht Mine auf bundesweite Clubtour, die Kunst und Musik vereint. So werden die Promo-Plakate von regionalen Designern entworfen, das Publikum kann während der Konzerte Leinwände gestalten und im Tour- Video mitwirken, welches später als Live-DVD veröffentlicht wird. Die Kosten für ihre großen Pläne will Mine über ein Crowdfunding-Projekt decken, das im Februar startet. Auf der Webseite www.startnet.de haben Fans die Möglichkeit, Mine zu unterstützen. Dafür bekommen sie immer die neusten Infos zur Band, können sich Videos anschauen, Platten bestellen und schicke Gewinne ergattern. „Es muss einfach klappen!“ Wenn Mine das sagt, klingt es nicht verzweifelt, sondern überzeugt. Sie weiß, was sie kann und ist sich sicher, dass sie die Fähigkeit hat, Menschen mitzureißen. Am 23. Januar erscheint ihre erste Single „Du scheinst“. Live erleben kann man sie am 22. März im Mainzer schon schön, wo sie das Abschlusskonzert ihrer Clubtour gibt.