Schon länger in Planung ist das Stadtquartier ehemalige GFZ-Kaserne (O 53) in Hechtsheim. Dort sollen u.a. auch Entwicklungsmöglichkeiten für Forschungs- und Technologienutzungen stattfinden. Vor allem wegen Biontech rückt Mainz mehr in diesen Fokus und verspricht – getrieben auch durch das Land – den Ausbau hin zum BioTech-Standort. Biontech wurden bereits Flächen angeboten, die jetzt nochmals erweitert werden. Bereits seit 2011 hat das Unternehmen seinen Hauptsitz auf einer aus der militärischen Nutzung entlassenen Teilfläche der ehemaligen Kaserne und expandiert seitdem am Standort. Bald soll ein eigenständiger „BioNTech-Campus“ entstehen.
Auch etwa 450 Wohneinheiten werden auf dem Gelände entstehen. Durch eine im Vergleich zu vorherigen Plänen veränderte Gebäudestruktur, unter anderem auch mehr Geschosse, sei es möglich, bei der Zahl der geplanten Wohnungen keine Abstriche machen zu müssen. Zudem sollen dort die Ortsverwaltung Oberstadt, zwei Kitas und ein Nahversorger entstehen.
„Wir planen, unseren Hauptsitz an der Goldgrube zu einem Forschungs-Campus mit Verwaltung weiterzuentwickeln“, sagt Dr. François Clement Perrineau, Senior Director Laboratory & Infrastructure Management. „Nach aktueller Planung sollen am BioNTech-Campus Labor- und Büro-Flächen für jeweils 1.000 Mitarbeiter in der Forschung und Entwicklung sowie in der Verwaltung entstehen. Marburg und Idar-Oberstein werden weiterhin Hauptstandorte für die Herstellung unserer COVID-19-Impfung und Produktkandidaten für klinische Studien sein. Wir schätzen es sehr, dass die Stadt Mainz unseren Standort und damit das Wachstum von BioNTech unterstützt. So haben wir die Möglichkeit, ein internationales Unternehmen mit Sitz in Mainz aufzubauen.“
Im Einzelnen wurden folgende Änderungen am städtebaulichen Konzept vorgenommen:
- Durch die Campusbildung werden die beiden nördlichen an der Straße „An der Goldgrube“ liegenden Baufelder zukünftig Teil des „BioNTech-Campus“.
- Im südwestlichen Bereich des Plangebiets entlang der Freiligrathstraße werden zusätzlich Flächen für BioNTech vorgesehen.
- Teile der Erschließung des Quartiers soll aufgrund der Campusbildung zukünftig auch über den nördlichen Abschnitt der Jägerstraße erfolgen. Der Anschluss „An der Goldgrube“ dient dann ausschließlich der Erschließung des BioNTech-Campus.
- Durch eine dem städtebaulichen Konzept angemessene Erhöhung der Vollgeschosse und einer Anpassung der Wohngebäudetypologien kann die Anzahl der ca. 450 neu entstehenden Wohneinheiten trotz der Vergrößerung der Flächen für Forschung und Technologie weitestgehend erhalten bleiben.
Allerdings, so bemängelt Wirtschaftsdezernentin Manuela Matz (CDU) in der Allgemeinen Zeitung, wird es auf dem Gelände vermutlich keine Flächen für weitere Unternehmen aus der Biotechnologie geben, so dass weitere potenzielle Firmen statt Mainz eher andere Städte ansteuerten: „Wir brauchen ohne Zweifel auch Wohnungen“, sagt die Wirtschaftsdezernentin, „aber Wohnen kann man auch woanders. Die Nähe zu Biontech und zu den Kliniken gibt es nur hier. Diesen einmaligen Standortvorteil müssen wir nutzen“, fordert sie. OB Ebling indes verspricht, an anderer Stelle der Stadt Raum für diese Unternehmen zu schaffen. „Wir wollen den Anspruch einlösen, führender Standort der Biotechnologie zu werden“, bekräftigt er heute ebenfalls in der AZ.
Sehr vernünftige Planung. Den Tech Standort Mainz weiter auszubauen und zusätzlich ggf. sogar Wohnraum auch für den Campus zu schaffen. Meiner Meinung nach sehr zukunftsorientiert geplant.