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Mainz und Odessa – Städtepartnerschaft

Seit Oktober 2024 verbindet eine neue Partnerschaft die Stadt Mainz mit der ukrainischen Hafenstadt Odessa. Dieser historische Schritt wird nun auch im Stadtbild sichtbar: An den Einfallstoren der Stadt prangen die „Willkommensschilder“, die auf die internationalen Beziehungen von Mainz hinweisen. Das neueste dieser Schilder, frisch gedruckt, trägt den Namen „Odessa“.

„Odessa passt sehr gut zu Mainz“, sagt OB Haase. „Wie Mainz ist auch Odessa eine bedeutende Universitätsstadt, liegt in einem Weinanbaugebiet und besitzt eine tief verwurzelte jüdische Geschichte. Diese Gemeinsamkeiten bieten einen großartigen Ausgangspunkt für unsere Zusammenarbeit und den Austausch auf vielen Ebenen.“

Die Partnerschaft zwischen Mainz und Odessa steht nicht nur für den kulturellen Austausch, sondern auch für die Solidarität mit der Ukraine in Zeiten des Krieges. Die Bilder der von russischen Raketen zerstörten Altstadt, die einst als UNESCO-Welterbe anerkannt war, haben weltweit Entsetzen ausgelöst. Besonders das historische Grand-Hotel Bristol und 15 weitere Kulturerbestätten, darunter die Philharmonie in der „Neuen Börse“, wurden schwer beschädigt. Diese tragischen Ereignisse verdeutlichen die Notwendigkeit internationaler Unterstützung und Zusammenarbeit.

Die Idee einer Städtepartnerschaft zwischen Mainz und Odessa wurde von engagierten Mainzern rund um den Verein Städtepartnerschaftsverein Mainz-Odessa ins Leben gerufen und fand schnell Unterstützung. Ziel ist es, die Ukraine in diesen schweren Zeiten zu unterstützen und die Partnerschaft durch kulturelle, wirtschaftliche und gesellschaftliche Projekte zu festigen.

Was ist eine Städtepartnerschaft?

Die Idee der Städtepartnerschaft entstand nach dem Zweiten Weltkrieg und dient als langfristiges und effektives Mittel, um Menschen aus verschiedenen Ländern zusammenzubringen. Im Mittelpunkt steht der Austausch der Bürger:innen und der Stadtgesellschaften. Die Landeshauptstadt Mainz legt großen Wert darauf, dass vor der offiziellen Besiegelung einer Partnerschaft bereits langjährige, gut vernetzte Kontakte bestehen. Ein offizieller Partnerschaftsvertrag wird in der Regel erst nach einem Beschluss des Stadtrats abgeschlossen. Um die Partnerschaft von politischen Wechseln zu entkoppeln, wird stets angestrebt, diesen Beschluss einstimmig oder zumindest mit breiter Mehrheit zu fassen.

Ukraine-Fahne wird am 24. Februar gehisst

Am 24. Februar um 10 Uhr wird Haase am Stadthaus Große Bleiche, Große Bleiche 46, Löwenhofstraße 1, die Ukraine-Fahne hissen, um Solidarität mit den Menschen in der Ukraine zu zeigen. Insbesondere mit den Bürger von Odessa, der Mainzer Partnerstadt, die kürzlich von russischen Bomben schwer getroffen wurde. Die Ukraine-Flagge wird dabei gemeinsam mit der Mainzer-Flagge und der Flagge von Odessa wehen. Grußworte sprechen Nataliia Bucholtz, Vorstand des Ukrainischen Vereins Mainz, und Peter Willisch, Vorsitzender des StädtepartnerschaftsVereins Mainz-Odessa.

Gemeinsame Erklärung der deutschen Partnerstädte Odessas anlässlich der jüngsten Luftangriffe

Die fortwährenden Angriffe der russischen Luftwaffe auf die ukrainische Stadt Odessa verurteilen die Partnerstädte Regensburg und Mainz auf das Schärfste. Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer und Oberbürgermeister Haase appellieren an Bundestag und Bundesregierung, dass Deutschland seinen Beitrag für eine Verstärkung der ukrainischen Luftverteidigung intensiviert.

„Die Bombardierung ziviler Ziele ist ein schwerer Verstoß gegen das Völkerrecht. Luftangriffe auf Städte sind Akte des Terrors. Unsere volle Solidarität gilt den Opfern in Odessa und anderen Städten. Wir sind in Gedanken bei den Toten und Verletzten. Odessas Welterbe zu bombardieren, ist zudem auch ein Angriff auf die Identität unserer Partnerstadt“, so Maltz-Schwarzfischer und Haase, deren Städte seit 1990 (Regensburg) und 2024 (Mainz) Partnerstädte der ukrainischen Hafenstadt Odessa sind. „Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine ist auch eine massive Bedrohung für unser friedliches und freies Europa. Daher ist Europa gefordert, der Ukraine bei der Abwehr beizustehen.“

Deutschland liefere einen starken Beitrag hierzu. Dennoch müssten die Anstrengungen insbesondere zur Luftabwehr der Städte intensiviert werden, fordern die Stadtspitzen gemeinsam.

„Die immer wiederkehrenden Angriffe gegen wehrlose und unschuldige Menschen in Odessa und in vielen anderen Städten zeigen, dass die Ukraine deutlich schneller und umfangreicher als bisher mit wirkungsvollen Luftabwehrsystemen ausgestattet werden muss. Davon hängt das Leben der Menschen, das Überleben der Ukraine und – was zu vielen Menschen nicht bewusst ist – auch die zukünftige Sicherheitslage in ganz Europa ab. Daher appellieren wir an die Verantwortlichen im Bundestag und in der Bundesregierung, dass Deutschland noch intensiver eine Stärkung der ukrainischen Luftabwehr unterstützt. Es geht um Menschenleben – und es geht um unser aller Frieden und Freiheit“, so Maltz-Schwarzfischer und Haase.

Mit 1 Mio. Einwohnern ist Odessa die drittgrößte Stadt der Ukraine. Seit dem ersten Tag des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine wird die Stadt am Schwarzen Meer immer wieder bombardiert. Ziel der Luftangriffe auf Odessa war zuletzt verstärkt die historische Altstadt, die auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes steht und somit einen besonderen Schutzstatus besitzt, sowie in dieser Woche die Strom- und Energieversorgung der Stadt.

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