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Mainz 05: Neuer Aufsichtsrat – Heidel hört bald auf

Der neue Aufsichtsrat: Volker Baas, Benedikt Sturm, Daniel Meuren, Eva-Maria Federhen, Cäcilia Alsfasser, Dirk Wünschig, Stephan Schmidt und Tilman Au + Simon Ahr

Der 1. FSV Mainz 05 geht mit Stefan Hofmann an der Spitze in die kommenden drei Jahre. Der 61-Jährige ist am Sonntag von der Mitgliederversammlung als Vereins- und Vorstandsvorsitzender bestätigt worden. Hofmann war der einzige zur Wahl stehende Kandidat für das Führungsamt, er erhielt 77 Prozent der Stimmen der Mitglieder (1052 der 1365 abgegebenen Stimmen). Er steht dem Verein seit Januar 2018 vor und geht in seine dritte Amtszeit. Die Mitgliederversammlung wählte zudem einen neuen Aufsichtsrat. Diesem gehören ab sofort an:

Dr. Volker Baas, Benedikt Sturm, Daniel Meuren, Eva-Maria Federhenn, Cäcilia Alsfasser, Dr. Dirk Wünschig, Stephan Schmidt, Tilman Au und Simon Ahr (bestätigt als Vertreter der Fanabteilung).

Um die satzungsgemäßen Nominierungen der Kandidierenden durch die Wahlkommission des Vereins hatte es im Vorfeld Diskussionen gegeben, unter anderem, weil das Vereinsgremium im Auswahlverfahren drei amtierende Aufsichtsräte nicht mehr auf die Kandidatenliste nahm. Ein sich auf das Auswahlverfahren berufender Antrag eines Mitglieds mit dem Ziel, die Wahlen zum Aufsichtsrat von der Tagesordnung zu nehmen, erreichte nicht die dafür nötige Zwei-Drittel-Mehrheit der Stimmen.

Vorsitzender Stefan Hofmann blickte im Rahmen seines Berichts auf der Mitgliederversammlung in der MEWA ARENA am Sonntag sehr positiv in die Zukunft. „Mainz 05 geht es ausgezeichnet, wir können stolz sein auf unseren Verein. Wir haben aus der sportlichen Entwicklung in der vergangenen Rückrunde viel Kraft gezogen und sind in vielen Bereichen auf einem sehr guten Weg“, so Hofmann. „Die Herausforderung für uns ist, dass wir auf unserem Mainzer Weg diese Entwicklung fortschreiben und uns wirtschaftlich breiter aufstellen müssen. Ich sehe als eine meiner zentralen Aufgaben an, eine Klammer um die vielen Interessen und Meinungen in unserem Verein zu bilden – und damit den Spagat zu schaffen zwischen einem funktions- und zukunftsfähigen Unternehmen und einem mitgliedergeführten Verein.“

Jochen Röttgermann, Vorstand Marketing & Vertrieb, untermauerte die positiven Entwicklungen des Vereins mit Zahlen: 26,6 Mio. Euro Umsatz im Bereich Sponsoring/Hospitality/Events sind ein Bestwert für den Verein, ebenso die aktuell 22.000 Mitglieder. In der vergangenen Saison übertraf Mainz 05 erstmals seit Jahren wieder die 30.000er-Marke beim Zuschauerschnitt, die bei aktuell 31.500 Zuschauern in dieser Saison noch einmal getoppt werden könnte. „Nahezu alle Entwicklungen weisen in die richtige Richtung. Aber wir merken, dass der Verein mit dem, was er darstellt, noch mehr aus sich herausholen und mehr Menschen und Partner für sich begeistern kann“, sagt Röttgermann. „Wir haben uns bereits im Bereich der Digitalisierung auf den Weg gemacht, mit vielen kleinen und manchen größeren Maßnahmen das gesamte Fanerlebnis rund um Mainz 05 zu steigern. Insgesamt wollen wir selbstbewusster und mutiger werden, so wie es uns mit der Kampagne ‚Niemals aufgeben!‘ oder beim Fastnachtstrikot gelungen ist.“

Sportvorstand Christian Heidel stieg in seinen Bericht mit dem Verweis auf die sportlichen Ambitionen auf die Fußballerinnen und dem Rückblick auf die Erfolge der U19 aus dem Nachwuchsleistungszentrum ein und spannte dann den Bogen zur Saison der Profis in der Bundesliga: „Mainz 05 hat bewiesen, dass der Verein Krisen überstehen kann. In einer sehr schwierigen Situation ist der Verein zusammengerückt und nach der Verpflichtung von Bo Henriksen wieder richtig aufgewacht“, sagte Heidel. „Aber nicht nur deswegen gibt mir unser Verein ein gutes Gefühl. Wir sind gut aufgestellt, wenn es einmal nicht so gut läuft. Darüber hinaus steigern wir uns in vielen Bereichen auf Rekordniveau. Wir sind aufgrund unserer Philosophie zu einem Bundesligisten mit einem Spitzenplatz in der Bonität geworden.“ Bis zur Rente wollte er jedoch nicht mehr im Verein bleiben…

Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Volker Baas sagte für das von den Mitgliedern mit großer Mehrheit entlastete Gremium: „Wir können uns der Bewertung der wirtschaftlichen Situation des Vereins durch den Vorstand anschließen. Die Entwicklung des Vereins zeigt mehr als nur beeindruckende Ergebnisse“, so Baas. „Allerdings ist das Beste der Feind des Guten, auch wenn es darum geht, wie sich Mainz 05 weiter entwickeln kann. Vor uns liegen richtungsweisende Entscheidungen, die in den Aufgabenbereich des Aufsichtsrates fallen, wie beispielsweise die Erschließung neuer und die noch effektivere Nutzung bestehender Finanzierungsmöglichkeiten, die Abwägung, welche Infrastrukturprojekte wir uns für unseren Verein leisten können und wollen, welchen Weg wir in diesem Verein in den kommenden Jahren gehen wollen oder die Herausforderungen der Financial Governance.“

Der 1. FSV Mainz 05 hat das vergangene Geschäftsjahr bei einem Gesamt-Umsatz von 121,8 Mio. Euro mit einem Jahresergebnis von -4,5 Mio. Euro abgeschlossen. Dieses ist begründet in den aufgrund des Verletzungspechs erforderlichen Nachverpflichtungen im Profikader, dem Rechtsstreit mit Anwar El Ghazi und zwei Trainerwechseln. Einkalkuliert war dieses Minus insofern, da der Verein Erlöse aus Transfers für die kommenden Spielzeiten einplanen kann.

Auf die wirtschaftliche Situation des Vereins hat dies keinen Einfluss. Die Liquidität war jederzeit gegeben, Mainz 05 erfreut sich einer sehr hohen Bonität. Die Eigenkapitalquote des Vereins lag bei 53,7 %. Sämtliche Investitionen konnte der Verein aus dem laufenden Geschäft finanzieren. Auch die Finanzierung von zwei Stadien ist nahezu abgeschlossen.

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