Heute unterzeichnete der Stadtvorstand den vier Monate alten „Letter of Intend“ (Absichtserklärung, hier zum Download) zum geplanten Bauvorhaben Ludwigsstraße. Dieser und andere Anträge gingen Ende September durch den Stadtrat und wurden mit 43 zu zehn Stimmen angenommen. Die Fraktion der Linken, der ÖDP sowie Andreas Behringer (SPD), Dr. Brian Huck (Grüne) und Maurice Conrad (Piraten/Volt) hatten dagegen gestimmt.
Zur Bekanntgabe der Unterzeichnung gab es eine Pressekonferenz, auf der auch die Investoren dabei waren, u.a. Vater Dirk und Sohn Tim Gemünden samt Schwester Tina Badrot, F. Albrecht Graf von Pfeil (alle J. Molitor Immobilien), Volker Schick von der Sparkasse Rhein-Nahe und Volkmar Hommel von der Fuststraße Entwicklungs GmbH sowie OB Michael Ebling, Baudezernentin Marianne Grosse und Wirtschaftsdezernentin Manuela Matz.
Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD) wirkte sichtlich erleichtert, dass Schwung in die Sache kommt und lobte den Investor in höchsten Tönen: „Es sei ein sehr riskantes und hohes Invest, das sollte nicht unter den Tisch fallen.“ Darin sei alles vorhanden, Gewerbe, ein Hotel, sogar Wohnen. Eine Stadt sei eben Handel. „Das ist es was wir wollen. Das ist es, was wir brauchen“. Endlich passiere etwas auf der Lu, wo schon seit seinen Kindheitstagen Stillstand herrsche. Die Pläne seien innovativ und modern.
Auch Marianna Grosse und Manuela Matz waren sichtlich gerührt. Im Bauamt werde schon fleißig vorgearbeitet, damit Baurecht schnellstmöglich geschaffen werden kann. An der Deutschen Bank geht es sogar schon nächste Woche los. Im Gebäude wird umgebaut. Die Schalterhalle der Bank werde so gestaltet, dass sie temporär für Läden genutzt werden kann.
Für den Rest der Lu bzw. das Karstadt-Areal startet am 15. November der Architekten-Wettbewerb bzw. das sog. öffentliche Rückfragekolloquium. Dann kommen nationale und internationale Stararchitekten nach Mainz, um sich die Gegebenheiten selbst einmal anzuschauen und Rückfragen zu stellen: „Ein Top-Teilnehmerfeld mit einigen sehr renommierten Büros“ sei dabei, sagt Tim Gemünden. Man sei schon gespannt auf Anmerkungen. Insgesamt sind acht Büros im Rennen. Und im April 2020 tagt auch schon das Preisgericht. Anschließend sollen die Ergebnisse präsentiert und dann „endlich gebaut werden“ so Gemünden.
Auch Karstadt ist in den Prozess mit eingebunden. Eigentümer Benko wolle laut Gemünden „dort einen modernen, internetfähigen Karstadt-Standort einrichten, einen der ersten in ganz Deutschland.“ Allerdings sei es „wie immer erst fest, wenn die Tinte trocken ist.“ Zumindest gebe es feste Absichten.
Nun wartet die Welt mit Spannung auf die Entwürfe der Star-Architekten. Mal sehen, was bis dahin noch so passieren wird.
(DG)