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LINKE hinterfragt: „Aus Grau wird Leben“ am Otto-Schott-Gymnasium – das kann doch nicht alles sein!

Die Linksfraktion Mainz ist von der Umgestaltung des Schulhofs am Otto-Schott-Gymnasium im Rahmen des Programms „Aus Grau wird Leben“ geradezu unterwältigt und fragt sich, ob diese Maßnahmen den Anforderungen einer echten Entsiegelung gerecht werden. Während die Stadtwerke Mainz stolz auf ihre Investition von 400.000 Euro verweisen, ist der Fortschritt bestenfalls marginal. „Das, was hier als Entsiegelung verkauft wird, bietet in Wirklichkeit nur minimale Verbesserungen“, so Carlotta Stahl, umweltpolitische Sprecherin der Linksfraktion.

„Das Wasser kann jetzt etwas besser abfließen, einige Sträucher wurden gepflanzt, und der Platz bietet sicherlich mehr Aufenthaltsqualität für die Schüler. Aber ist dies wirklich das Höchste der (Mainz-)Gefühle? Wo bleiben große Rasenflächen, Wildwiesenbereiche, Mitmach- und Lern-Gemüse-Gärten, Obstbäume, Wasserspiele? Die überwiegenden Bodenbeläge aus Pflaster, Schotter und Kunststoff(!) wirken alles andere als nachhaltig oder kühlend. Das „Leben“ müssen nach wie vor die Schüler zum Schulhof beisteuern. Wir erwarten von einem Programm mit einem so ambitionierten Titel mehr als nur kosmetische Veränderungen.“

Im Hinblick auf die alarmierenden Ergebnisse des Hitze-Checks der Deutschen Umwelthilfe, bei dem Mainz auf einem der letzten Plätze landete, ist es unerlässlich, dass die Stadt sich intensiv und ernsthaft mit dem Thema Entsiegelung und Begrünung auseinandersetzt. Es kann nicht sein, dass andere Städte in Deutschland bereits Best-Practice-Beispiele für eine erfolgreiche Entsiegelung und Begrünung liefern, während Mainz derartig hinterherhinkt.

Anfrage im Stadtrat
Um Klarheit über die Bemühungen der Stadt Mainz in Bezug auf die Entsiegelung und Begrünung zu schaffen, hat die Linksfraktion in der kommenden Stadtratssitzung eine Anfrage eingebracht. „Wir wollen wissen, durch welche konkreten Maßnahmen die Stadt Mainz potenzielle Entsiegelungsflächen recherchiert und generiert, und wie die Identifizierung und Nutzung von Begrünungspotenzialen erfolgt“, erklärt Stahl.
Darüber hinaus interessiert die 4-köpfige Fraktion, ob ein Entsiegelungskataster existiert, welche Gespräche mit Immobiliengesellschaften geführt werden, und wie Bürger in diese wichtigen Prozesse eingebunden werden.

Entsiegelung und Begrünung müssen oberste Priorität erhalten
Für die Linksfraktion steht fest: „Um unsere Stadt für die Zukunft zu rüsten, braucht es erheblich mehr Anstrengungen in diesen Bereichen. Von der Stadtverwaltung erwarten wir mehr Transparenz bei den Planungen. Die Einbeziehung der Bürger*innen ist unerlässlich für die Entwicklung von konkreten, auf das Wohnumfeld bezogene Ideen.
Nur durch konsequentes Handeln und den Einsatz nachhaltiger, auch kleinteiliger Lösungen können wir sicherstellen, dass Mainz nicht weiter den Anschluss verliert und die Lebensqualität unserer Stadtbewohner auch in heißen Sommern gewährleistet bleibt.

Zum Hintergrund

Der Schulhof des Otto-Schott-Gymnasiums wurde marginal entsiegelt und umgestaltet: Die Mainzer Stiftung für Klimaschutz zahlte dafür 400.000 Euro als freiwillige Leistung der Kommune. Ein Teil der asphaltierten Schulhoffläche wurde durch wassergebundene Flächen oder wasserdurchlässige Kunststoff-Spielfelder ersetzt. Dies ist allenthalben der geringste Entsiegelungsgrad, den man erzielen und dennoch offiziell „Entsiegelung“ nennen kann. Eine kleine Fläche wurde für Fahrradstellplätze mit weißem Schotter ausgestattet, während rund 80 % der Fläche mit schwarzem Asphalt überzogen sind. Es ist bereits die vierte Schule, wir mit dem Programm ,Aus Grau wird Leben´ umgestalte wurde. Durch die zusätzlichen Spielmöglichkeiten und neue begrünte Nischen und Ruheräume wurde die Aufenthaltsqualität für die Schüler in den Pausen erhöht. Ausführender Architekt ist https://bierbaumaichele.de/

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