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Kulturverein Peng zieht erst im Herbst ins Alte Rohrlager

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von Michael Jacobs (Artikel aus der Allgemeinen Zeitung)

Knapp ein Jahr nach der Offerte der Mainzer Stadtwerke, dem Kulturverein Peng einige Gebäude auf dem Areal des Alten Rohrlagers an der Weisenauer Straße zur kulturellen Zwischennutzung zu überlassen, scheint nun Bewegung in das Interimsprojekt zu kommen.

Eigentlich wollten die Pengler nach Verlassen ihres Übergangsquartiers in der ehemaligen Peter-Jordan-Schule schon im Februar zum zehnjährigen Vereinsbestehen in die avisierten Räumlichkeiten auf dem 11.500 Quadratmeter großen Gelände des ehemaligen Gaswerks ziehen. Doch der Umzug geriet wegen fehlender Baugenehmigungen und ungeklärter Finanzierung der fälligen Sanierungsmaßnahmen immer wieder ins Stocken. Bereits geplante Veranstaltungen mussten abgesagt oder ad hoc in Alternativspielstätten wie die „Halle 45“ oder die Planke Nord verlegt werden.

Ehemaliges Wohnhaus und Lager nutzbar

Nach erneuten Gesprächen des Peng-Vorstandes mit Stadtwerke-Führung und Aufsichtsratsvorsitzendem Oberbürgermeister Michael Ebling am vergangenen Freitag ist jetzt eine Lösung in Sicht. Wie es in einer Erklärung heißt, bieten die Stadtwerke Peng vorerst für die Dauer von zwei Jahren einen Mietvertrag für einen Teil des größtenteils Ende des 19. Jahrhunderts errichteten Gebäudeensembles.

Konkret geht es um ein ehemaliges Wohnhaus gegenüber der Einfahrt und die offene Lagerhalle entlang der Weisenauer Straße sowie ein Lagergebäude im Nord-Osten. Bis zum Herbst sollen die offene Halle und das Wohnhaus an Peng übergeben werden. Auch das aus jüngerer Zeit stammende, ehemalige halbrunde Schalthaus im Osten soll ertüchtigt werden. Das Gebäude könnte künftig für Veranstaltungen des Kulturvereins, aber auch für Aktionen des Mainz 05-Fanprojektes genutzt werden, dem die Stadtwerke ebenfalls mehrere Gebäudeteile entlang der Weisenauer Straße zur Miete angeboten haben – wohl auch um die hohen Sanierungskosten etwas abzufedern.

Monatelanges Warten

Nach monatelangem Warten können die Pengler, die ihre Vereinsarbeit allein über Mitgliedsbeiträge und Spenden finanzieren, mit dem Kompromiss leben, auch wenn man sich das Schalthaus mit dem finanzkräftigeren 05ern wohl künftig teilen muss. Das Lagerhaus, so Peng-Vorsitzender Thomas Richartz, sei für Ausstellungen vorgesehen. Ein genaueres Veranstaltungsprogramm für die unterschiedlichen Rohrlager-Wirkungsstätten werde man aber erst bekannt geben, wenn alle Verträge unterschrieben und ein Bezug der neuen Räumlichkeiten wirklich in Sichtweite ist.

OB Ebling jedenfalls zeigt sich zuversichtlich, dass die Hängepartie ihr gutes Ende gefunden hat: Durch das Entgegenkommen und den finanziellen Einsatz der Stadtwerke zeichne sich jetzt eine tolle Lösung ab, um Peng in den kommenden beiden Jahren eine neue Heimat zu geben und gleichzeitig das Rohrlager-Gelände sinnvoll nutzen zu können.

Foto: Matthias Wilm