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Konzert: Black Oak (NL) & Hello Piedpiper am 8. September im schon schön

blackoak
Black Oak ist die neue Band von Geert van der Velde (The Black Atlantic) und Thijs Kuijken (I am Oak) und bei Lichte besehen war es nur eine Frage der Zeit, bis diese beiden niederländischen Ausnahme-Songwriter irgendwann einmal gemeinsame Sache machen. Moderner Akustik-Pop, der mit jeder Note zeitlosen Songwriter-Folk atmet und musikalisch sowohl verspielt, als auch intuitiv und simpel gehalten ist.

Wo andere Kollegen bei Kollaborationen Egos und Ellenbogen aus- fahren, haben die beiden befreundeten Musiker das Beste aus ihren Songwriting-Skills zusammengeworfen und ohne überbordenden Pathos nach oben hin verdrahtet. Bandname wie Albumtitel steht dafür Pate. Je mehr man schließlich den Details und Staffierungen dieser kleinen, sowohl in der britischen als auch amerikanischen Folk-Tradition beheimateten Liedern nachstöbert, desto tiefer möchte man sich am Ende in ihnen verlieren. Als ob man hinter Glühwürmchen in einen lauen Abend hineinstolpert und wenn man doch einmal fällt, gottlob auf dichtem, kühlen Moos aufsetzt.
Und dann sind da noch diese Stimmen! Kuijkens and van der Veldes Timbres greifen so sanft, so souverän und mühelos ineinander, dass man ganz vergessen könnte, dass es sich hier um ein Debütalbum handelt. „Equinox“ klingt warm und versöhnlich, gleichsam aber auch tieftraurig und irgendwie mystisch vernebelt. Ständig kreuzen sich aufschwingende, mäandernde Gitarrenlinien, die durch samtene Gesangsharmonien eingefangen und immer wieder neu justiert werden. Eine verwunschene Welt aus Harmonien, die fast schon ein wenig meditativ ist. Wie wenn man an der größten Kreuzung der Stadt eines Tages ein Loch im Zaun entdeckt, hinter dem ein vom Großstadtlärm verschonter, unberührter Garten schlummert. Die an die Fleet Foxes erinnernde Vintage-Produktion von Matthijs Herder ist daran sicherlich nicht ganz unschuldig.
Die verhandelten Themen streifen die Ehrfurcht vor der Natur oder gleich den momentanen Status der Menschheit bzw. des gesamten Planeten („The Grain“, „Gallop“, „Rove“) sowie die Kraft der Beharrlichkeit („Because It’s There“). Andernorts geht es um das große verwirrende Woher und Wohin („When The Night is All I See“, „A Dirge“ „Hunker“). In „Melee“ setzen van der Velde und Kuijken gar ein sanftes, aber nachdrückliches Statement gegen Gewalt und Intoleranz.
Am Ende dann steht man dann tief beglückt und muss lächeln. Denn die uralte Weisheit des Rock and Roll hat wieder einmal gegriffen: Manchmal braucht es eben nur zwei Typen mit ihren verbeulten Gitarren, um zeitlose, perfekt geschliffene Songs und somit ein verdammt gutes Album hinzubekommen.