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Die besten Mainzer Cocktailbars

Tequila Sunrise, Piña Colada, Sex on the Beach. Zucker, Schirmchen, Deko-Früchte. Das ist meist die erste Assoziation, wenn man an Cocktails denkt. Dabei hat das Mixgetränk, das seinen Ursprung um 1800 hat, noch ganz andere Facetten. Wir wissen, wo ihr Cocktailkultur erleben könnt.

                                                                                                                   Le BonBon

Direkt am Schillerplatz und doch ein wenig versteckt in den ehemaligen Räumen des TIC, wurde die Location Ende 2015 durch die Brüder Ivecen (Lomo, Hintz und Kuntz, Cuvée) eröffnet. Die Rückwand hinter der Bar ist mit einem deckenhohen Regal ausgestattet, welches das Heim von ca. 680 verschiedenen Spirituosen ist. Und die Jungs hinter der Theke, meist adrett gekleidet mit Fliege und Schnauzer, kennen den Inhalt wie ihre Westentasche. Sollte man also mit der Auswahl überfordert sein, genügen Randy und seinen Kollegen ein paar Stichworte und schon wird die passende Kreation gemixt. Während man den Bartendern bei der Zubereitung zusieht, kann man Wasser, salziges Popcorn und Nüsse genießen, die kostenlos gereicht werden. Alle Zutaten sind frisch und die Infusionen selbst hergestellt. Die Bar selbst lädt zum gepflegten Versacken ein.

Fazit: Wenn man sich nach dem Feierabend mal etwas Besonderes gönnen will, neue Cocktail-Trends oder Menschen kennen lernen möchte, ist man hier genau richtig. Cocktails zwischen 9 und 10 Euro.

Spiritus (Altstadt)

Das Spiritus befindet sich im ehemaligen Saloon 5 in der Neutorstraße. Von außen ein wenig unscheinbar, gelangt man über zwei kleine Stufen durch eine Balkontür in den Laden, der mit offenen Natursteinen und freigelegten Balken zum Verweilen einlädt. Hinter der Theke steht Tobias Petri, ein ehemaliger ITler und passionierter Barkeeper. Sein Wissen über Cocktails und die Herstellung aller dafür notwendigen Infusionen und Mazerate hat er sich selbst und im Austausch mit erfahrenen Barkeepern angeeignet. So berät Tobias jeden Gast persönlich. Das ist Teil seines Konzepts, denn im Spiritus gibt es keine Karte. Das bedeutet aber auch, dass man ein wenig Zeit mitbringen muss.

Fazit: Wer sich in Ruhe mit klassischer Cocktailkultur auseinander setzen will, ist hier richtig. Cocktails zwischen 9 und 12 Euro.

Fiszbah (Neustadt)

Kein Bier mehr im Kühlschrank und keine Lust groß weg zu gehen? Dann ab in die Fiszbah! Eva und Fabiano haben die Bar 2013 übernommen und heißen seitdem jeden so willkommen, als würde er zur Familie gehören. In der Sofa-Ecke oder an der Theke, die so aussieht, als wären hier schon einige Partys gefeiert worden, kommt man schnell mit anderen Gästen ins Gespräch. Der kleine Geldbeutel wird hier nicht überstrapaziert, die Cocktails sind mit Liebe gemixt. Jeden Mittwoch ist Cocktail-Night, bei der viele Drinks nur 4,90 Euro kosten.

Fazit: Gemütliche Studentenkneipe, in der man sich auch mal allein an den Tresen setzen kann. Cocktails um die 7 Euro.

Andaman (Altstadt)

Das Andaman – ebenfalls in der Neutorstraße – zelebriert unter Besitzer Davide seit mehr als acht Jahren karibische Tiki-Kultur mitten in der Altstadt. Das exotische Flair strömt einem beim Betreten der Bar direkt entgegen: Palmen, Bambus und Fischernetze wohin das Auge blickt. Das Andaman ist die gelebte Renaissance der Sternfrucht am Glasrand. Die Drinks sind in der Regel größer und stärker als in anderen Cocktail-Bars und man kann vom Shot für 2 Euro, über den Sangria-Eimer mit überdimensionalen Strohhälmen bis hin zum klassischen Mojito so ziemlich alles bestellen. Und wer nach dem dritten hochprozentigen Frucht-Cocktail immer noch in der Lage ist, die Location zu wechseln, kann sich über das kostenfreie WLAN ein Taxi bestellen.

Fazit: Wer sich bisher noch nicht an die aus den 50er Jahren stammende hawaiianische Kultur heran getraut hat, kann dies bei der Happy Hour ohne größere monetäre Verluste tun. Cocktails im Schnitt 7 Euro.

Malakoff Bar

Im alten Fort Malakoff findet man die zum Hyatt gehörende Malakoff Bar. Von Oktober bis April kann man hier immer freitags und samstags ab 21 Uhr bei Lounge-Musik und edler Atmosphäre qualitativ hochwertige Cocktails genießen. Die Hotelbar ist auf klassische Kreationen spezialisiert, neben den bekannten Drinks kann man aber auch mal etwas Neues probieren. Hier sitzt man gern mal neben Piloten oder anderen Geschäftsleuten an der Bar und kann interessante Gespräche führen.

Fazit: Edle Hotelbar, in der man in sehr gepflegter Atmosphäre an der Bar versacken kann. Cocktails zwischen 8 und 15,90 Euro.

Der Große Gatsby (Kästrich)

Komm herein, alter Knabe. Aber bitte zuerst klingeln. Der Große Gatsby lädt zwar jeden ein, legt aber Wert auf eine persönliche Begrüßung. Das Lokal liegt etwas versteckt und abseits der Innenstadt hinter der Kupferbergterrasse und ist von außen kaum als Bar erkennbar. Die Fensterscheiben sind mit geometrisch geformten Symbolen verkleidet und an der Eingangstür gibt es nur ein kleines, zurückhaltendes Schild, das verrät, was sich hinter der Tür des Wohnhauses verbirgt. Innen erwartet den Gast eine stilvoll eingerichtete Raucherbar mit erfahrenen Bartendern, die gern auf die Wünsche ihrer Gäste eingehen. Alle verwendeten Sirups und Pürees sind selbst hergestellt und werden laufend weiterentwickelt. Mit Aretha Franklin im Ohr kann man hier in ruhiger und stilvoller Atmosphäre seinen Afterwork-Drink genießen.

Fazit: Versteckte Perle im 20er Jahre Stil, für die sich der Anstieg auf den Kästrich lohnt. Cocktails zwischen 9 und 10,50 Euro.

Gutleut (Schillerplatz)

Im Gutleut kann man am Wochenende schon gern mal bis morgens um 5 Uhr feiern. Drinks, DJs, ein bisschen Sehen und Gesehen werden: Alles zusammen ergibt ein stimmiges Konzept. Die sorgfältig sortierte Getränkekarte weist einige Besonderheiten auf, die Cocktailkarte ist auf den ersten Blick eher unscheinbar. Beim genaueren Hinsehen erkennt man aber, dass es schier unzählige Kombinationsmöglichkeiten aus Spirituosen und Fillern gibt. Montags und Dienstags gibt es ab sofort auch eine saisonale Cocktailkarte mit ausgefallenen Specials und Eigenkreationen, wie zum Beispiel einer Hommage an unsere Stadt: Den Mainz Mule.

Fazit: Das Gutleut ist der gute Freund, bei dem man gern den ganzen Tag abhängt. Cocktails liegen bei 8 Euro.

Hubert (Gaustraße)

Das Hubert in der schnuckeligen Gaugass ist eine kleine, klassische Cocktailbar in minimalistischem Design. Die umfangreiche Karte bietet sowohl Cocktails nach Originalrezepten aus den 30ern, als auch die Trends der letzten Jahre. Hinter der Theke stehen vorwiegend Studenten, die ihr Handwerk verstehen: Zitronen- und Limettensaft werden hier täglich frisch hergestellt und die Drinks mit selbst produzierten Zutaten und frischen Früchten garniert.

Fazit: Wer einen klassischen Afterwork-Drink in ruhiger Atmosphäre ohne viel Schnickschnack genießen möchte, kann hier einen unaufgeregten Abend verbringen. Cocktails im Schnitt 8,50 Euro.

DejaVu (Dagobertstraße)

Bunte Lichter, eingerahmte Urkunden und zum Kitsch neigende, saisonal abgestimmte Deko: Das DejaVu in der Dagobertstraße bietet ein Sammelsurium an Eindrücken; nicht nur optisch, aber auch kulinarisch. Die umfangreiche Karte bietet vom Old Fashioned, über Tiki-Drinks, bis hin zu selbst hergestellten, aromatisierten Bourbons und anderen Eigenkreationen eine kaum zu überblickende Auswahl. Eigentümer Markus Schuler ist dazu noch amtierender Hessenmeister im Classic- Cocktail-Mixen und gehört so sehr hinter den Tresen, wie die 40 Prozent Alkohol in dem brennenden Cocktail, den er uns zum Test kreiert. Dass der Drink selbst den schwergewichtigen Rocker neben mir vom Barhocker hauen könnte, versteht sich dabei von selbst.

Fazit: Wer eine sehr große Auswahl an Cocktails erwartet und zu seinem Drink gern eine Zigarre raucht, ist hier genau richtig. Cocktails zwischen 5,80 Euro und 16,80 Euro.

von Julia Adrian und Isabel Hayn (Fotos)